Die 15 wichtigsten Dinge, die du vor deiner Japan Reise wissen solltest

// Zuletzt aktualisiert August 17, 2024

Japan, ein hochmodernes Land in dem Tradition und Regeln eine große Rolle spielen. Deswegen solltest du unbedingt die japanischen Verhaltensregeln vor deiner Japan Reise kennen, um der Kultur Respekt zu zollen und nicht unangenehm aufzufallen. Das geht schneller als du denkst, selbst uns war klar, wer sich in Japan auskennt und wer nicht.

Zusätzlich verraten wir dir noch ein paar Japan Reise Tipps und Tricks mit denen es sich definitiv besser und einfacher in Japan leben lässt. In 3,5 Wochen haben wir so einiges gesehen, erlebt und gelernt. Das Wissen und die Eindrücke möchten wir gerne mit dir teilen.

Bleib bis zum Schluss dran, dann findest du heraus, wo wir am liebsten und günstigsten gefrühstückt haben! (Eine klare Empfehlung für jeden der gerne Frühstückt!)

Die 15 wichtigsten Verhaltensregeln, Tipps und Tricks für deine Japan Reise

  1. Sei leise: Sprich nicht laut in öffentlichen Verkehrsmitteln oder generell in der Öffentlichkeit. Uns ist in Osaka (unserem ersten Stop in Japan) sofort aufgefallen, dass die Stadt voll mit Menschen ist, der Geräuschpegel dafür aber enorm niedrig ist. Ausnahmen sind Orte, an denen es generell etwas lauter ist zum Beispiel Izakayas (japanische Kneipen), Baseball Spielen, Karaoke Bars, Clubs etc.
  2. Im Haus oder in der Wohnung werden niemals Straßenschuhe getragen. Es gibt dafür immer extra Hausschuhe – auch in den AirBnBs werden dir welche gestellt.
  3. Auch wenn Japan sehr modern ist, so ist Bargeld oftmals die einzige Möglichkeit um zu Bezahlen.
  4. Trinkgeld wird nicht gegeben, dies gilt als unhöflich. Spar dir das für die USA auf…
  5. Respektiere die japanische Natur – Kirschblüten fallen von selbst vom Baum und müssen nicht heruntergeschüttelt werden, damit man ein tolles Foto bekommt.
  6. Beim Laufen wird nicht gegessen – getrunken eigentlich auch nicht, aber bei einem Coffee to go werden beide Augen zugedrückt. Du wirst kaum jemanden auf der Straße mit Essen oder Getränken sehen. Das wird dann auch deine Frage erübrigen, warum es fast keine öffentlichen Mülleimer gibt. Wenn du keinen Müll draußen produzieren sollst, brauchst du auch keinen Mülleimer 😉 Hört sich vielleicht erst einmal penibel an, aber es ist ein Traum, wenn eine (Groß-)Stadt sauberer ist, als dein Hinterhof in Düsseldorf…
  7. Die deutsche Tugend der Pünktlichkeit ist in Japan Realität. Alles ist pünktlich hier, auch die Bahnen. Natürlich kann immer etwas passieren, sodass sie Verspätung haben, aber dann steht das auch inkl. Grund an den Anzeigetafeln. (Wir hatten bei hunderten von Fahrten nur eine Verspätung.)
  8. Japaner sind immens höflich und zurückhaltend, sie würden dir niemals Umstände bereiten. Was wir erlebt haben: Als wir bei einem Baseball Spiel waren, saßen bereits Leute auf unseren Plätzen. Der Zuweiser hat dann fast 30 Minuten gebraucht, um die Leute anzusprechen und nachzuhaken, ob er denn nicht mal ihre Tickets sehen könnte. Auch die Security war enorm umsichtig, nachdem sie Marcel darauf hingewiesen hatte, dass man das gegnerische Trikot nicht in dem Block tragen darf, in dem wir saßen. Denn anstatt hinter uns zu stehen und alles in Google Translate einzutippen, kniete sich der Security Mann hin, damit er keinem im Weg steht 😀 Was wir allerdings auch erlebt haben, ist eine gewisse Ignoranz. Auch wenn Tradition groß geschrieben wird – älteren Menschen den Sitzplatz in der Bahn anbietet? Vor allem in den Großstädten haben wir die Erfahrung gemacht, dass die Menschen so tun, als ob sie nichts gesehen hätten. Jeder (außer diejenigen, die schlafen) hat mitbekommen, dass ein älterer Herr mit Krückstock fast umgefallen wäre, aber keiner hat sich gerührt.
  9. Es wird in Reih und Glied angestanden – kein Vorgedränge oder Schubsen. In den Bahnen nur zur Primetime, da wird einfach jeder Millimeter ausgeschöpft.
  10. Englisch sprechen zu können schadet niemals im Ausland. Allerdings kommt es selbst im hochmodernen Japan oft zu Situationen, in denen du mit Englisch nicht weiter kommst. Es wurde mit uns konsequent auf japanisch gesprochen, obwohl klar war, dass wir bis auf Konnichiwa und Arigato Gozaimasu nichts können. Das Schöne ist aber, dass man sich trotzdem verständigen kann und sei es mit Händen und Füßen! (oder Google Translate)
  11. Rolltreppen Etikette: Ja, auch dafür gibt es Verhaltensregeln. Aber Achtung, in Kyoto und Osaka steht man rechts und geht links. In Tokio allerdings stehst du links und gehst rechts.Oftmals ist es aber auch innerhalb der Stadt ganz anders – hat uns sehr verwirrt – oftmals gibt es entsprechend eine Beschilderung.
  12. Rucksäcke gehören beim Bahnfahren nach vorne, vor allem wenn es voll wird. Du wirst sehen, dass ALLE Japaner das machen, nicht aus Sicherheitsgründen (denn Japan ist bisher das sicherste Land in dem wir waren), sondern weil es mehr Platz schafft und du keinen damit umhauen kannst.
  13. Die Straße bei rot überqueren, weil niemand kommt? Nein, wird in Japan nicht gemacht. (War uns nachts zwar egal, aber unwohl fühlt man sich irgendwie schon ein bisschen.)
  14. Tattoos sind nicht gerne gesehen, mittlerweile zwar durch den ganzen touristischen Einfluss immer mehr akzeptiert, aber ist weiterhin eher verpönt. Deswegen aufgepasst bei öffentlichen Einrichtungen wie Onsen (heiße Quellen), Sentos (traditionelle japanische Badehäuser oder das Emoji für Sento: ♨️) oder Fitnessstudios – es ist oftmals nicht erlaubt diese mit Tattoos zu betreten. Informiere dich also vorher gut, auch bei der Hotelauswahl – wäre schade, wenn du ein teures Ryokan mit Onsen in Kyoto* gebucht hast, dieses aber nicht nutzen kannst.
  15. Mit Stäbchen wird nur gegessen – kein Rumstochern im Reis, kein Füttern vom Partner oder Essen rüberreichen. Apropos Stäbchen, Sushi wird oft auch einfach mit den Fingern gegessen.

Bonus: Unsere Geheimtipps für deine Japan Reise

Hier noch ein paar Sachen, die uns vor Ort unserer Japan Reise so richtig bewusst geworden sind. Entweder weil es so alltäglich ist, dass man es normalerweise nicht anspricht oder weil es einfach nicht in den Sozialen Medien gehypt wird (ist auch nicht sehr sexy zu zeigen, wo man im Bus einsteigen muss :D):

  • Hol dir eine IC-Karte – entweder Suica oder Pasmo.
    • Damit kannst du bequem in in öffentlichen Verkehrsmitteln, einigen Geschäften und Restaurants bezahlen.
    • Entweder holst du dir an einem Automaten an den JR Bahnhaltestellen eine physische Karte oder du lädst dir diese auf dein Handy. Wenn du ein iPhone hast, fügst du ganz einfach die Kart in deinem Wallet hinzu und lädst diese mit Apple Pay auf. Zack, innerhalb von Sekunden kannst du damit bezahlen. Einfach das Handy (ohne die Wallet zu öffnen) an den Schranken zu den Bahnen halten und du bist durch.
    • Einige Restaurants und Geschäfte akzeptieren IC Karten auch als Bezahlmittel – hat uns einige Mal geholfen, wenn mal wieder einer unseres Kreditkarten nicht angenommen wurde.
    • Wir haben keinen Unterschied zwischen den beiden Anbietern festgestellt.
  • Google Maps ist perfekt zum Navigieren im öffentlichen Nahverkehr. Die Angaben waren immer korrekt und sind wesentlich einfacher zu deuten, als das japanische Beschilderungssystem (nach einer gewissen Zeit, hat man auch dieses durchschaut).
  • Das Einsteigen in Busse muss man erst einmal lernen, denn hier gibt es andere Regeln in den Städten. In Kyoto und Osaka steigt man hinten ein und zahlt erst vorne beim Aussteigen. In Tokio hingegen steigt man vorne ein, bezahlt und steigt hinten wieder aus. Keine Sorge, falls du dich auch irren solltest, du wirst freundlich darauf hingewiesen, falsch eingestiegen zu sein 😀
  • Würdest du in Deutschland freiwillig auf eine öffentliche Toilette, zum Beispiel im Bahnhof, gehen? Wahrscheinlich eher nicht, aber in Japan kein Problem. Da ist es zu 99% genauso sauber wie sonst auch alles in Japan.
  • Sushi in Japan ist anders, als wir es kennen. Denn du wirst keine California Inside Out Roll oder Crispy Tuna Roll finden, außer in den touristischen Lokalen. In den etwas hochpreisigen (für die Qualität immer noch sehr günstig) Restaurants kriegst du Sashimi, Maki und Nigiris.
  • Wir Deutschen sind verwöhnt Leitungswasser trinken zu können. In Asien empfehlen wir es meistens nicht zu tun, außer du findest es toll tagelang auf der Toilette zu sitzen. Auch wenn du das Leistungswasser in Japan rein theoretisch trinken kannst, lecker schmeckt es aufgrund des Chlors nicht.
  • Geh auf die Suche nach Stempeln: In Japan sind selbst Schreibwaren ästhetisch und schön. Kein Wunder, dass das Stempel Sammeln an Beliebtheit gewinnt. Du wirst sicherlich öfter mal Menschen (so wie Fee) sehen, die auf einmal ein Notizbuch an einer Haltestelle rausholen. Denn an fast jeder großen Haltestelle sowie einigen Sightseeing Spots wirst du Stempel finden, die ein eigenes Branding haben. Ist ein einzigartiges und kostenloses Souvernir!
  • Unser Favorite-Insider-Food-Tipp und All-time-Favorite Frühstückslokal ist das Komeda. Es ist eine Restaurantkette und hat den Charme eines Highway Diners. Hier gibt es kein fancy Breakfast oder Acaii Bowls, dafür aber ein solides und günstiges Frühstück.
    Tipp: Bis 11 Uhr morgens kannst du einen Kaffee oder Tee bestellen und kriegst kostenlos dazu eine sehr dicke Scheibe Toast (gebuttert oder mit Marmelade) sowie ein gekochtes Ei, Eiersalat oder Bohnenpaste. Alles ca. 3,50€ pro Person!! Abgesehen davon gibt es noch andere Leckereien auf der Speisekarte.
  • Gepäck verschicken anstatt es durch die Gegend zu schleppen – haben wir einmal getan. Es ist kein Spaß 25kg 3 Etagen die Treppe hochzutragen! Deswegen unsere absolute Empfehlung: Frag in deinem Hotel nach, ob sie diesen Service anbieten. Falls sie es nicht anbieten, werden sie dir eine Lösung anbieten. Bei uns war es der 7-Eleven, der unser Gepäck von Kyoto nach Tokio transportiert hat. Die Kosten richten sich nach der Größe und Gewicht deines Koffers. Wir haben für unsere beiden Reisetaschen* ca. 30€ bezahlt.
  • Lade dir die App Nerv herunter. Diese alarmiert dich bei sämtlichen Naturkatastrophen in Japan, auch in deiner Region!

Allgemeines für deine Japan Reise

Die beste Jahreszeit für eine Japan Reise

Am beliebtesten sind die Reisezeiten für eine Japan Reise im Frühling zur Kirschblüte (Ende März bis Anfang April) sowie der Herbst (Ende September bis November). Natürlich musst du dann früher buchen, mehr bezahlen und mit mehr Touristen rechnen. Der Sommer kann mit durchschnittlichen Tagestemperaturen von 25-35°C ziemlich heiß werden – in Großstädten wie Tokio und Osaka vielleicht nicht das beste Wetter für einen Urlaub. Der Winter ist vor allem für Ski-Fahrer oder alle, die gerne im Onsen sitzen, optimal.

Wir waren Mitte März bis Anfang April in Japan (Osaka, Kyoto, Tokio und bei den Schneeaffen im Jigokudani Yaen Kōen) und hatten frühlingshaftes (Regen, Sonnenschein) bis winterliches Wetter (Minusgrade, Schnee). Definitiv eine spannende Zeit. Gleichzeitig oft sehr überlaufen aufgrund der Kirschblüte, die sich allerdings aufgrund des recht kalten Wetters ein bisschen „verspätet“ hat.

Aufgrund seiner geografischen Lage muss Japan in sechs Klimaregionen unterteilt werden. Du hast von einer kalten Klimazone im nördlichen Hokkaido bis hin zum subtropischen Klima im Süden in Okinawa alles dabei. Wenn du also deine Japan Reise planst, schau dir unbedingt vorher an, wie das Klima in den jeweiligen Regionen ist. Dementsprechend solltest du deinen Koffer packen!

Wie viele Tage sollte man für Japan einplanen? Wie lange sollte man nach Japan reisen?

Du solltest mindestens 14 bis 21 Tage für deine Japan Reise einplanen, wenn du Osaka, Kyoto, Tokio, Hiroshima und Mount Fuji sehen willst. Vertue dich nicht, Japan ist immens groß! Nicht umsonst hat das Land sechs Klimazonen und liegt innerhalb von 25 Breitengraden. Die Distanzen darfst du nicht unterschätzen, denn es kann schnell länger dauern, wenn du zum Beispiel ins Gebirge fahren willst.

Alles in einem klassischen Urlaub abzuklappern ist unmöglich, dafür wirst du (wahrscheinlich) nicht genug Urlaubstage haben. Wir können dir versprechen, dass du nicht durch das Land hetzen möchtest. Japan, insbesondere die Städte, sind pure Reizüberflutung, da kann es schnell mal zum Reise-Burnout kommen. Wäre sehr schade um die ganzen tollen Eindrücke deiner Japan Reise!

Wie teuer ist eine Japan Reise?

Für 3 Wochen Japan kannst du mit ca. 2.500€ pro Person (ohne Flug) rechnen. Ist nicht ganz günstig, aber auch nicht übertrieben teuer, so wie es oft dargestellt wird. Den größten Budget-Anteil nehmen definitiv die Unterkünfte ein. Essen gehen kannst du allerdings auch schon für 10€ je Gericht oder günstiger – so richtig teuer wird es erst in den Luxus-Restaurants.

Natürlich geht eine Japan Reise auch günstiger, vor allem in der Nebensaison Mai-August und Dezember-Februar. Wir waren natürlich in der Hauptsaison zur Kirschblüte vor Ort und selbst dann fanden wir alles noch ok – bis auf die Unterkünfte.

Damit du dir ein detailliertes Bild machen kannst, hier unsere groben Ausgaben für unsere 3,5 Wochen Japan Reise. Hinweis wir platzieren uns im Mid-Budget Reisen – ein eigenes Bad muss sein, aber wir brauchen keine 5 Extrazimmer. Entscheide für dich selbst, ob das deinen Budgetrahmen sprengt oder vollkommen ok ist!

Hotels* (Mid-Budget): 1.250€

Lebensmittel: 500€

Transport inkl. Mietwagen*: 200€

Aktivitäten & Eintritt: 150€

Sim Karte: 15€

Shoppen: 250€

[Flüge*: Individuell, je nach Abflughafen stark variierend. Du kannst locker mit 900€ und mehr rechnen.]
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