Japan Reise planen: Tipps, praktische Hinweise und Inspiration – dein umfassender Reiseführer

// Zuletzt aktualisiert Dezember 3, 2024

Japan ist kein Reiseziel, das man nebenbei entdeckt – es hat uns mit seiner Vielfalt überrascht! Kaum ein anderes Land hat uns bisher so viele Facetten geboten: Von hektischen Millionenmetropolen wie Tokio, die niemals still zu stehen scheint, über Tempelanlagen in Kyoto, die von Jahrhunderten alter Traditionen erzählen bis hin zu Schneeaffen, die in heißen Quellen baden. Hier begegnen sich Tradition, Moderne und Natur auf eine Weise, die uns nicht nur sehr neugierig, sondern und uns regelrecht süchtig nach mehr gemacht hat (FOMO lässt grüßen)!

Wie du siehst, sind wir noch lange nicht fertig damit Japan zu entdecken. Bisher hatten wir „nur“ 3,5 Wochen Zeit das Land kennenzulernen, haben aber bereits unzählige Eindrücke und praktische Tipps gesammelt. Genau dieses Wissen möchten wir mit dir teilen – das wird dir deinen Aufenthalt einfacher, praktischer und schöner gestalten!

Warum Japan auf unsere Bucket List gehört

Ob du das erste Mal überlegst, nach Japan zu reisen, oder schon lange von diesem Abenteuer träumst: Es gibt kaum ein Land (unser Status Quo), das eine so breite Palette an Erlebnissen bietet. Du kannst am Vormittag die weltbekannte Shibuya Crossing in Tokio überqueren und am Nachmittag den jahrhundertealten Meiji-Schrein erkunden. Das Besondere daran ist, dass sich diese Gegensätze nicht widersprechen – sie sind Teil des Alltags. Genau das macht Japan so spannend! Denn du musst dich nicht entscheiden zwischen Städtereise, Kultur, Strandurlaub oder Abenteuer im Grünen – Japan bietet theoretisch alles. (Praktisch gesehen ist es kaum möglich alles in einem Urlaub zu erkunden, außer du bringst ganz viel Zeit mit. Mehr dazu beim Punkt Reiseplanung.)

Ein weiterer Pluspunkt: Dank der exzellenten Infrastruktur musst du dich nicht großartig umstellen, du kriegst alles, was du in Deutschland vorfindest – nur zum Großteil besser (z.B. das Internet oder die Pünktlichkeit der Bahn).

 Wir haben bei Weitem nicht alles von Japan gesehen, können nach unserer ersten Reise aber bestätigen, dass du FOMO bekommst, weil es unendlich viel zu erleben gibt - die Zeit leider meistens nicht ausreicht.  

Reiseplanung: Was du vor deiner Japan Reise wissen solltest

Eine Reise nach Japan erfordert ein wenig Vorbereitung, damit du vor Ort das Beste aus deiner Zeit herausholen kannst. Keine Sorge: Mit der richtigen Planung bist du gut aufgestellt, selbst wenn du das erste Mal nach Japan reist. Hier erfährst du alles, was du vorab wissen sollest – von der besten Reisezeit über die Reisekosten bis hin zu praktischen Tipps für den Alltag.

Die beste Reisezeit: Wann lohnt sich Japan?

Japan hat zu jeder Jahreszeit seinen eigenen Vorzüge, aber es kommt immer auf deinen persönlichen Reisestil an. Zudem ist die geografischen Lage Japans wichtig, denn das Land wird in sechs Klimaregionen unterteilt. Du hast von einer kalten Klimazone im nördlichen Hokkaido bis hin zum subtropischen Klima im Süden in Okinawa alles dabei. Wenn du also deine Japan Reise planst, schau dir unbedingt vorher an, wie das Klima in den jeweiligen Regionen ist.

 Falls du flexibel bist, nutze die Nebensaison – weniger Touristen und günstigere Preise sind ein klarer Vorteil für eine Japan Reise.
Die verschiedenen Jahreszeiten

Wenn du die berühmten Kirschblüten sehen möchtest, solltest du zwischen Ende März und Anfang April reisen. Der Frühling ist natürlich sehr beliebt, weswegen du mit noch mehr Touristen als üblich rechnen und höhere Kosten einkalkulieren musst. Dafür sind die Temperaturen mild und mit ein wenig Glück siehst du die Natur erblühen. Der Herbst ist auch sehr beliebt und lockt mit angenehm mildem Wetter und einer beeindruckenden Laubfärbung von Mitte Oktober bis Ende November. Wollen wir unbedingt einmal erleben – Daumen drücken, dass wir es nächstes Jahr schaffen!

 Es gibt jedes Jahr eine Prognose, wann und wo die Kirschblüten und das Herbstlaub in voller Pracht erblühen. ABER dieser Forecast ist nur eine Schätzung - Mutter Natur hatte bei unserer Reise im März/April 2024 andere Pläne und die Kirschblüte "verspätete" sich um ca. 1 Woche. Wenn du deine Japan Reise um die Kirschblüte planst, freunde dich mit dem Gedanken an, dass es vielleicht nichts wird!
Kirschblüte in Tokio

Hast du etwas anderes im Sinn? Der Sommer (Juni bis August) bietet unzählige Festivals und die Möglichkeit, den Mount Fuji zu erklimmen oder Wanderungen in den japanischen Alpen vorzunehmen. Während es in Zentraljapan oft heiß und schwül wird (25-35°C) eignen sich Großstädte wie Tokio und Osaka nicht für einen Urlaub. Zudem steigt die Wahrscheinlichkeit für Taifune im Spätsommer.

Wenn du den Wintersport liebst, findest du von Dezember bis Februar optimale Bedingungen in Hokkaido und den japanischen Alpen. Sollte das nicht der Fall sein, flieg in den Süden nach Okinawa und genieße angenehme Strandtage.

 Wir waren Mitte März bis Anfang April in Japan (Osaka, Kyoto, Tokio und bei den Schneeaffen im Jigokudani Yaen Kōen) und hatten frühlingshaftes (Regen, Sonnenschein) bis winterliches Wetter (Minusgrade, Schnee). Definitiv eine spannende Zeit. Gleichzeitig oft sehr überlaufen aufgrund der Kirschblüte, die sich allerdings "verspätet" hat.

Reisedauer: Wie viele Tage solltest du für Japan einplanen?

Japan mag auf einer Weltkarte erst einmal flächenmäßig klein erscheinen. Aber wusstest du, dass das Land fast so groß ist wie Deutschland, doppelt so groß wie Großbritannien und größer als Italien ist? Deswegen solltest du dich auf einige ausgewählte Regionen konzentrieren. Ideal sind 14 bis 21 Tage für deine Japan Reise, um dir einen ersten Überblick zu verschaffen: Mit Osaka, Kyoto, Tokio, Hiroshima und Mount Fuji hast du eine runde Mischung aus Metropole, Kultur, Natur und Geschichte.

 Wusstest du, dass Japan sich über fast 3.000 Kilometer von Norden nach Süden erstreckt? Das ist, als würdest du in Europa von Tarifa in Südspanien bis nach Gdańsk in Polen reisen – und das alles in einem einzigen Land!

Hast du mehr Zeit? Mit drei Wochen kannst du zusätzliche Highlights wie die Schneeaffen im Jigokudani Yaen Kōen, Sapporo oder Okinawa einbauen. Der Schlüssel ist, nicht zu viele Orte in einen engen Zeitrahmen zu packen – weniger ist hier oft mehr. Wir können dir versprechen, dass du nicht durch das Land hetzen möchtest. Japan, insbesondere die Städte, sind pure Reizüberflutung, da kann es schnell mal zum Reise-Burnout kommen. Wäre sehr schade um die ganzen tollen Eindrücke deiner Japan Reise!

 Alles in einem klassischen Urlaub abzuklappern ist unmöglich, dafür wirst du (wahrscheinlich) nicht genug Urlaubstage haben. 
ein Affe in den heißen Quellen im Jigokudani Yaen Kōen mit der Hand im Gesicht

Budget und Kosten: Wie teuer ist eine Japan Reise?

Japan hat den Ruf teuer zu sein, wir verstehen auch woher das kommt, können aber Entwarnung geben. Eine Japan Reise ist finanziell machbar! Für eine zweiwöchige Reise solltest du mit etwa 2.500 bis 3.000 € pro Person rechnen – inklusive Flug, Unterkunft, Transport und Verpflegung. Klingt erst einmal nicht ganz günstig, aber auch nicht übertrieben teuer, so wie es oft dargestellt wird. Den größten Budget-Anteil nehmen definitiv der Flug und die Unterkünfte ein.

Mit ein bisschen Planung und ein paar Tricks, gibt es viele Möglichkeiten, die Kosten überschaubar zu halten: Flüge* 3 bis 6 Monate im Voraus oder früher buchen, in der Nebensaison (Januar-März, Juni-August) hinfahren, Unterkünfte* rechtzeitig reservieren und auf traditionelle Gasthäuser oder Kapselhotels ausweichen, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anstatt dem Taxi herumfahren, Sterne-Restaurants gegen preiswertere lokale Restaurants, frischem Essen aus dem Supermarkt oder Bento-Boxen aus Convenience Stores wie 7-Eleven und Kaiten-Sushi-Bars (Sushi vom Laufband)tauschen. Außerdem musst du nicht für jede Sehenswürdigkeit bezahlen – es gibt so viele Tempel, Gärten und Parks, die kostenlos sind.

 Wir waren ungewollt in der Hauptsaison zur Kirschblüte vor Ort und lediglich die Kosten für die Hotels* waren horrend hoch, alles andere war vollkommen ok!
Panoramablick von oben auf Tokio vom Tokyo Skytree

Checkliste: Was du vor der Abreise organisieren solltest

Einige Dinge sind für eine Reise nach Japan unverzichtbar und solltest du vorab besorgen oder dich zu mindestens darüber informieren, denn im Zweifel kriegst du auch alles vor Ort!

Kleidung: Bequem und wettergerecht. Japanische Sommer sind heiß und feucht, der Winter kann in einigen Regionen bitterkalt sein, der Frühling und Herbst sind wechselhaft.
Universaladapter*: Japan nutzt Typ A und B Steckdosen – ein Universaladapter hilft. Wir haben unseren Adapter vor Ort bei BigCamera gekauft.
Reiseapotheke: Medikamente gegen Erkältung, Fieber, Kopfschmerzen und Magenprobleme dabeizuhaben schadet nie. Für zusätzliche Infos über notwendigr Impfungen, sprich am besten deinen Arzt an.
Technik: Eine Powerbank* ist Gold wert, wenn du den ganzen Tag unterwegs bist. Denn du wirst oft Google Maps nutzen und wenn du mit deinem Handy zahlst bzw. die Passmo oder Suica-Karte nutzt, sollte es immer genug Akku haben.
Internet: Ohne stabile Internetverbindung kann die Orientierung in Japan schnell zur Herausforderung werden. Entweder holst du dir eine klassische SIM Karte vor Ort (zum Beispiel am Flughafen), aktivierst vorab eine eSIM oder holst du dir ein Pocket-WiFi (Kleine Geräte, die du mieten kannst und die mehrere Geräte gleichzeitig verbinden. Ideal für Gruppen oder wenn du viel Datenvolumen brauchst.). Wir haben uns für eine eSIM entschieden, weil das für uns die günstigste Alternative war.

Apps, die in Japan unverzichtbar sind

Die Apps sind für uns unabdingbar und ein MUSS für eine Japan Reise:

Google Maps: Unschlagbar zum Navigieren im öffentlichen Nahverkehr. Die Angaben waren immer korrekt und sind wesentlich einfacher zu deuten, als das japanische Beschilderungssystem (nach einer gewissen Zeit, hast du diese auch durchschaut).
IC-Karte (Suica oder Passmo): Aufladbare Karte zum Bezahlen in der Bahn, Restaurants, Convenience Stores.
Google Translate: Übersetzt Texte und Sprache – praktisch bei den ganzen japanischen Menüs oder Beschilderungen. Tipp: Lass es dir auf Englisch übersetzen, funktioniert deutlich besser als Deutsch.
Nerv: Diese App informiert über Naturereignisse wie Erdbeben oder Taifune – ein hilfreiches Sicherheits-Tool.

Sicherheit in Japan: Keine Sorge, es ist extrem sicher!

Japan gilt als eines der sichersten Länder der Welt – auf unseren Reisen haben wir uns hier am sichersten gefühlt. Die Kriminalitätsrate ist extrem niedrig, und es ist nicht ungewöhnlich, dass Menschen ihre Laptops in Cafés liegen lassen, während sie kurz weg sind. Haben wir nicht nur einmal gesehen – unvorstellbar für uns, in Japan aber normal! Durch dieses Sicherheitsgefühl hab ich auch öfter mal vergessen meine Handtasche zu schließen. Dennoch solltest du die üblichen Vorsichtsmaßnahmen einhalten, gerade in Großstädten oder bei Menschenansammlungen – Taschendiebe gibt es überall, auch in Japan!

Sprache und Verständigung: Keine Panik ohne Japanischkenntnisse

Englisch sprechen zu können schadet niemals im Ausland. Allerdings kommt es selbst im hochmodernen Japan oft zu Situationen, in denen du mit Englisch nicht weiter kommst. Es wurde mit uns oftmals konsequent auf japanisch gesprochen, obwohl klar war, dass wir bis auf ein paar Worte nichts können. Das Schöne ist aber, dass wir uns trotzdem verständigen konnten und sei es mit Händen und Füßen oder Google Translate!

 Viele Menschen in Japan sprechen wenig bis gar kein Englisch, aber mit der richtigen Einstellung, Körpersprache, Lächeln und ein paar Grundbegriffen kommst du problemlos zurecht.

Grundbegriffe: "Kon'nichiwa" (Hallo), "Sumimasen" (Entschuldigung/Entschuldige) und "Arigato Gozaimasu" (Vielen Dank)

Ankommen in Japan: Erste Schritte

Nach der Landung beginnt das Abenteuer. Um Stress zu vermeiden und den Start so angenehm wie möglich zu gestalten, ist ein wenig Vorbereitung entscheidend. Von der Einreise über Visa bis hin zum Umgang mit Geld – hier erfährst du, wie du dich schnell und sicher zurechtfindest.

Flüge, Einreise und Visa

Die meisten internationalen Reisenden landen auf einem der großen Flughäfen: Narita oder Haneda in Tokio oder Kansai bei Osaka. Direktflüge aus Europa dauern etwa 11 bis 13 Stunden. Mit flexiblen Reisedaten und einem Preisvergleich kannst du günstige Flüge* finden – achte besonders auf Sonderangebote großer Airlines wie Lufthansa*, ANA oder Japan Airlines.

Gute Nachrichten: Als deutscher Staatsbürger kannst du ohne Visum für bis zu 90 Tage nach Japan reisen, vorausgesetzt, es handelt sich um touristische Zwecke. Bei der Einreise musst du lediglich einen gültigen Reisepass und ein ausgefülltes Einreiseformular vorlegen. Letzteres kannst du entweder online ausfüllen oder du füllst es nach Ankunft im Flughafen aus. Erst wenn du den QR Code einscannst oder den Zettel abgibst, kannst du den Flughafen verlassen. Ein Rückflugticket kann ebenfalls erforderlich sein, wird aber selten überprüft.

 Informiere dich vorab über aktuelle Einreisebestimmungen auf offiziellen Seiten.

Vom Flughafen in die Stadt: Der richtige Transfer

Japanische Flughäfen sind bestens organisiert (so wie fast alles in Japan), weswegen es mehrere Möglichkeiten gibt, in die Städte zu kommen:

Airport Express Züge: Schnell und zuverlässig, zum Beispiel Narita Express (NEX) nach Tokio oder der Haruka Limited Express nach Osaka.
U-Bahnen: Deutlich günstiger als die Express Züge, ein bisschen langsamer, aber sehr zuverlässig und eine günstige Alternative.
Busse: Günstiger, aber langsamer. Ideal für Low-Budget Reisende
Taxi: Bequem, aber sehr teuer. Eine Fahrt vom Flughafen ins Zentrum kann leicht über 200 € kosten.
 Kaufe dir vorab oder bei Ankunft eine IC-Karte (Suica oder Passmo), lade diese auf und bezahle ganz einfach die Fahrten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln.
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Geld und Bezahlen in Japan: Alles, was du wissen musst

Bargeld ist König, auch wenn Japan sehr modern ist, so ist Bargeld oftmals die einzige Möglichkeit um zu Bezahlen, insbesondere in ländlichen Gegenden oder bei kleinen Geschäften. Dafür einfach an einem Geldautomaten oder bei 7-Eleven nach dem Einkaufen Geld abheben. Da alle ATMs in etwa die gleichen Gebühren erheben, gibt es keinen klaren Favoriten oder Empfehlung unsererseits.

Aber immer mehr Unternehmen rüsten auf bargeldloses Bezahlen um, sodass du auch ein paar Reisekreditkarten am Start haben solltest. Besonders für Online-Reservierungen und höhere Zahlungen unverzichtbar! Wenn du auf die Schnelle keine Kreditkarte abschließen kannst, kannst du dir alternativ auch eine IC-Karte (Passmo oder Suica) herunterladen und damit bequem in öffentlichen Verkehrsmitteln, einigen Geschäften und Restaurants bezahlen.

 Die American Express* kann in Japan fast immer eingesetzt werden - nicht ganz selbstverständlich im asiatischen Raum.

IC-Karte (Passmo oder Suica)

Davon haben wir jetzt schon öfter erzählt und vielleicht hast du vorher davon gehört. Aber was ist das genau? Die IC-Karten Suica und Pasmo sind wiederaufladbare Prepaid Karten, die in Japan als praktische Zahlungsmittel (meistens) für den öffentlichen Nahverkehr genutzt werden. Mit diesen Karten kannst du Züge, U-Bahnen, Busse und sogar einige Fähren in den meisten Großstädten wie Tokio, Osaka oder Kyoto unkompliziert nutzen. Einige Restaurants und Geschäfte akzeptieren diese IC-Karten auch als Bezahlmittel – hat uns einige Mal geholfen, wenn mal wieder eine unserer Kreditkarten nicht angenommen wurde.

 Wir haben keinen Unterschied zwischen den beiden Anbietern festgestellt. Auf dem iPhone funktionieren beide gleich gut!

Wie du sie bekommst: Entweder holst du dir an einem Automaten an den JR Bahnhaltestellen eine physische Karte oder du lädst dir diese auf dein Handy. Wenn du ein iPhone hast, fügst du ganz einfach die Karte in deinem Wallet hinzu und lädst diese mit Apple Pay auf. Zack, innerhalb von Sekunden kannst du damit bezahlen. Einfach das Handy (ohne die Wallet zu öffnen) an den Schranken zu den Bahnen halten und du bist durch!

 Für das iPhone funktionieren die Karten unproblematisch, bei anderen Betriebssystemen gibt es anscheinend Probleme.

Trinkgeld in Japan? Nicht nötig!

Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern ist Trinkgeld in Japan unüblich. Es wird oft als unhöflich empfunden, wenn du versuchst, Geld extra zu geben. Stattdessen ist Freundlichkeit und ein höfliches „Arigato Gozaimasu“ (Vielen Dank) völlig ausreichend.

Reisen vor Ort: Wie du Japan erkundest

Japan ist ein unglaublich gut erschlossenes Land, und die Fortbewegung könnte kaum einfacher sein – auch wenn du kein Japanisch sprichst. Ob mit dem berühmten Shinkansen, den hervorragend organisierten Nahverkehrssystemen oder auf eigene Faust mit dem Mietwagen*: Es gibt für jeden Reisenden die passende Möglichkeit, wie du Japan auf eigene Faust bereisen kann. Hier bekommst du einen Überblick, wie du Japan bequem erkundest, und welche hilfreichen Tipps dir den Alltag unterwegs erleichtern.

Fortbewegung in Japan: Was du wissen musst

Die schnellste und bequemste Art, Japan zu erkunden, ist der Shinkansen, Japans Hochgeschwindigkeitszug. Mit Geschwindigkeiten von bis zu 320 km/h verbindet er alle großen Städte. Du kannst entweder Einzeltickets oder den Japan Rail Pass* kaufen. Letzterer ist nur praktisch, wenn du eine unbegrenzte Anzahl an Fahrten auf vielen Zugstrecken brauchst – andernfalls ist der inzwischen viel zu teuer.

Neben dem Japan Rail Pass gibt es regionale Alternativen, die für kürzere Aufenthalte oder bestimmte Regionen ideal sind. Dazu haben wir leider keine Erfahrungswerte – am besten bei deiner Planung nach regionalen Pässen Ausschau halten.

Innerhalb der Städte kannst du am besten die öffentlichen Verkehrsmittel wie U-Bahnen und Busse nutzen. Wir bevorzugen U-Bahnen, da diese nicht vom Autoverkehr abhängig sind und zu 99% pünktlich fahren.

Alternativen zu Bahnen: Mietwagen, Taxi und Fahrrad

Wenn wir in ländlichen Regionen unterwegs sind oder einen Roadtrip machen, buchen wir uns immer einen Mietwagen*. Somit sind wir flexibler und kommen auch an Orte, die seltener oder nicht von öffentlichen Verkehrsmittel befahren werden. In den Städten sehen wir von Autos ab, da die Parksituation katastrophal oder sehr teuer ist.

 Auto fahren in Japan: Du brauchst deinen Führerschein, den internationalen Führerschein, sowie eine japanische Übersetzung deines Führerscheins. Denke zudem daran, dass in Japan Linksverkehr herrscht.

Taxifahren in Japan kannst du vergessen – es ist brutal teuer. Das Geld kannst du besser in weitere Reisen, Essen oder Vintage Shoppen investieren!

Viele Städte und kleinere Orte bieten Fahrradverleih an – ideal für weniger überfüllte Städte. Und selbst in Osaka fahren auch die Einheimischen viel mit dem Rad herum, bei Wind und Wetter.

Tipp: Gepäck verschicken anstatt mitschleppen

In Japan ist es ganz normal, Gepäck per Kurierdienst verschicken zu lassen. Wenn du dich zwischen Städten bewegst, kannst du Koffer oder größere Taschen einfach am Hotel abholen und direkt an dein nächstes Ziel liefern lassen. So reist du leicht und sparst dir das Schleppen in überfüllten Zügen. Wir haben das einmal getan und es ist kein Spaß 25kg 3 Etagen die Treppen in den U-Bahn Stationen hochzutragen!

Deswegen unsere absolute Empfehlung: Frag in deinem Hotel nach, ob sie diesen Service anbieten. Falls sie es nicht anbieten, werden sie dir eine Lösung anbieten. Bei uns war es der 7-Eleven, der unser Gepäck von Kyoto nach Tokio transportiert hat. Die Kosten richten sich nach der Größe und Gewicht deines Koffers. Wir haben für unsere beiden Reisetaschen* ca. 30€ bezahlt.

Knigge für den öffentlichen Raum: Was du beachten solltest

Japaner legen großen Wert auf Ordnung und Rücksichtnahme – auch im Straßenverkehr und in öffentlichen Verkehrsmitteln. Wenn du nicht gleich als Tourist auffliegen willst, hier sind ein paar ungeschriebene Regeln an die sich alle Einheimischen halten:

In Reih und Glied anstellen: Ob am Bahnsteig oder an der Rolltreppe – alles läuft geordnet ab. Es gibt kein Vorgedränge oder Schubsen. In den Bahnen zur Primetime, wird gequetscht, denn jeder Millimeter muss ausgeschöpft werden.
Rucksäcke abnehmen: In überfüllten Zügen und Bussen solltest du deinen Rucksack abnehmen und vor dich halten. Du wirst sehen, dass ALLE Japaner das machen, nicht aus Sicherheitsgründen (denn Japan ist bisher das sicherste Land in dem wir waren), sondern weil es mehr Platz schafft und du keinen damit umhauen kannst.
Nicht bei Rot über die Straße: Selbst bei leerer Straße wird in Japan nur bei Grün gegangen.
Einsteigen in Busse: Das muss man erst einmal lernen, denn es gibt in jeder Stadt andere Regeln. In Kyoto und Osaka steigt man hinten ein und zahlt erst vorne beim Aussteigen. In Tokio hingegen steigt man vorne ein, bezahlt und steigt hinten wieder aus. Keine Sorge, falls du dich auch irren solltest, du wirst freundlich darauf hingewiesen.
Keine lauten Gespräche: In öffentlichen Verkehrsmitteln wird nicht laut gesprochen – Rücksichtnahme ist das A und O. Uns ist in Osaka (unserem ersten Stop in Japan) sofort aufgefallen, dass die Stadt voll mit Menschen ist, der Geräuschpegel dafür aber enorm niedrig ist. Ausnahmen sind Orte, an denen es generell etwas lauter ist zum Beispiel Izakayas (japanische Kneipen), Baseball Spielen, Karaoke Bars, Clubs etc.

Essen und Trinken in Japan

Japan ist ein Paradies für Foodies und die Küche gehört zweifellos zu den Highlights unserer bisherigen Reise. Hier ist Essen mehr als bloße Nahrungsaufnahme – es ist Kultur, Tradition und ein Erlebnis, das du nicht verpassen solltest. Ob bekannte Gerichte wie Sushi und Ramen oder einfache Frühstücksbräuche, die japanische Esskultur ist zu 100% Umami!

Aber die japanische Küche hat viel mehr zu bieten als Sushi – auch wenn das natürlich ein Muss ist, Sushi ist hier anders als du es von zu Hause kennst! Von regionalen Spezialitäten bis hin zu günstigen, aber köstlichen Straßenständen gibt es immer etwas Neues zu entdecken. Hier sind einige Gerichte, die dir über den Weg laufen könnten und bisher noch nichts davon wusstest.

 Je weniger Gerichte angeboten werden, desto besser die Qualität - so unsere Erfahrung. 

Typisch japanische Gerichte

Sushi: Sushi ist weltweit bekannt, aber nirgendwo schmeckt es besser als in Japan. Egal, ob in einem luxuriösen Sushi-Restaurant oder in einer Kaiten-Sushi-Bar (Sushi vom Laufband) – die Frische der Zutaten ist beeindruckend. Vor allem ist es anders, als wir es kennen. Denn du wirst keine California Inside Out Roll oder Crispy Tuna Roll finden, außer in den touristischen Lokalen. Es beschränkt sich auf Sashimi, Maki und Nigiris.
Ramen: Jede Region Japans hat ihre eigene Variante dieses Nudelgerichts. Es gibt so viele gute kleine Ramen Restaurants, probier dich einfach mal durch. Wenn du auf Nummer Sicher gehen willst, können wir die Restaurant-Kette Ichiran empfehlen. Ihr Konzept: Du bestellst am Automaten, erhältst ein Bestellformular, auf dem du Details wie Brühenstärke, Würze oder Nudelfestigkeit anpassen kannst, wirst in eine individuelle Kabine gesetzt und erhältst das Essen durch eine kleine Öffnung, ohne direkten Kontakt mit dem Personal. So kannst du ganz ungestört deine Tonkotsu-Ramen genießen!
Okonomiyaki: Eine herzhafte Pfannkuchen-ähnliche Speise, die du in Osaka oder Hiroshima finden kannst. Besonders spannend: In vielen Restaurants bereitest du dein Okonomiyaki selbst am Tisch zu.
Tempura: Frittierte Meeresfrüchte oder Gemüse in einem leichten Teigmantel. Tempura wird oft mit einer speziellen Dip-Sauce und geriebenem Rettich serviert.
Udon: Dicke Weizennudeln, die meist in einer warmen Brühe serviert werden. Sie sind sättigend und perfekt für kalte Tage.
Tonkatsu: Ein paniertes und frittiertes Schweineschnitzel serviert mit Sauce, Reis und eingelegtem Gemüse. Es ist ein herzhafter Klassiker, den du in Bento-Boxen oder als eigenständige Mahlzeit bekommst.
Shabu-Shabu und Sukiyaki: Beides sind traditionelle Hotpot-Gerichte: Beim Shabu-Shabu werden dünne Fleischscheiben und Gemüse in heißer Brühe gekocht und dann in Dips wie Sesam- oder Ponzu-Sauce getunkt. Sukiyaki ist eine Mischung aus Fleisch, Gemüse und Tofu, das in einer süß-salzigen Sojasaucenbrühe gekocht wird.
Kaiseki: Ein traditionelles japanisches Mehrgang-Menü, das Kunst und Essen vereint. Jede Speise ist kunstvoll angerichtet, und die Gerichte variieren je nach Saison.
Kare Raisu (japanisches Curry): Ein einfaches Gericht aus Reis mit mildem, dickflüssigem Curry, oft mit Gemüse und Fleisch. Japanisches Curry unterscheidet sich stark von indischem Curry und ist milder im Geschmack.
 In den Großstädten haben viele Restaurants englischsprachige Menüs oder Bilder der Gerichte, sodass es für dich leichter ist und du nicht raten musst - hat uns oftmals sehr geholfen!

Kleine Mahlzeiten und Snacks

Soba: Dünne Nudeln aus Buchweizen, die heiß in Brühe oder kalt mit einer Dip-Sauce serviert werden. Perfekt für leichte Mahlzeiten
Takoyaki: Kleine Teigbällchen, gefüllt mit Oktopusstücken, die außen knusprig und innen weich sind. Das beliebte Streetfood kommt mit einer speziellen Sauce, Mayonnaise und Bonito-Flocken – wir mögen es nicht so sehr, aber Geschmäcker sind bekanntlich unterschiedliche.
Yakitori: Gegrillte Hähnchenspieße, die in einer würzigen Sauce mariniert oder einfach mit Salz gewürzt werden. Yakitori wird oft in Izakayas (japanischen Kneipen) oder bei Straßenständen serviert.
Onigiri: Dreieckige „Reisklumpen“, die gefüllt sind – Lachs, eingelegte Pflaumen (Umeboshi), Thunfisch-Mayo uvm. Sie sind dann noch mit Nori (Seetang) umwickelt. Ein praktischer und schneller Snack, der in jedem Convenience Store erhältlich ist.
Mochi und Wagashi: Für die Naschkatzen: Mochi (klebrige Reiskuchen) und Wagashi (traditionelle Süßigkeiten) sind typisch japanische Desserts, die oft zu grünem Tee gereicht werden. Sie kommen in verschiedenen Formen und Geschmacksrichtungen, von süß bis herzhaft. Die Konsistenz muss man mögen!
Kaffee: Es gibt richtig viele, gute Cafés mit hervorragendem Kaffee.
 Es gibt vegetarische oder vegane Optionen, aber es kann herausfordernd werden, denn viele Gerichte werden mit Fischbrühe (Dashi) zubereitet.

Frühstücken wie die Einheimischen

Frühstück in Japan ist anders als in Europa. Anstelle von einer Stulle wird Reis mit Miso-Suppe, Fisch und Gemüse serviert. Größere Hotel Ketten bieten oft auch westliche Buffets an, aber wenn du mal etwas anderes probieren willst, probier morgens was Neues!

Wenn du etwas einfacher starten möchtest, ist Komeda unser Geheimtipp und All-time-Favorite Frühstückslokal in Japan. Es ist eine Restaurantkette und hat den Charme eines Highway Diners. Hier gibt es kein fancy Breakfast oder Acaii Bowls, dafür aber ein solides und günstiges Frühstück. Tipp: Bis 11 Uhr morgens kannst du einen Kaffee oder Tee bestellen und kriegst kostenlos dazu eine sehr dicke Scheibe Toast (gebuttert oder mit Marmelade) sowie ein gekochtes Ei, Eiersalat oder Bohnenpaste. Alles ca. 3,50€ pro Person!! Abgesehen davon gibt es noch andere Leckereien auf der Speisekarte.

Komeda Frühstückslokal auf Japan Reise

Getränke in Japan: Alles an jeder Ecke

Für uns ein absoluter Gamechanger – Getränkeautomaten an jeder Ecke! Egal ob in belebten Straßen oder abgelegenen Dörfern, sie sind überall. Für etwa 100-150 Yen bekommst du kalte oder warme Getränke wie Tee, Kaffee oder Softdrinks.

 Besonders interessant: In den Automaten findest du saisonale Getränke, die du sonst nirgendwo bekommst
Getränkespender bei Osaka Castle

Restaurant-Knigge: Tischmanieren und Verhaltensregeln

Bevor du dich in ein japanisches Restaurant wagst, solltest du dich mit ein paar Grundregeln vertraut machen. Tischmanieren und das Verhalten in der Öffentlichkeit sind in Japan anders als bei uns, sie sind wichtiger und sind geprägt von Respekt und Höflichkeit. Mit ein wenig Wissen vermeidest du Missverständnisse.

Nicht beim Gehen essen: Essen gilt in Japan als etwas, das man in Ruhe und an einem festen Platz genießt. In Restaurants, auf Parkbänken oder an speziell ausgewiesenen Plätzen ist das völlig in Ordnung. Aber halt nicht beim Laufen! Bei einem Coffee to go werden ab und zu beide Augen zugedrückt. Auf der Straße wirst du kaum jemanden mit Essen oder Getränken sehen. Das wird dann auch deine Frage erübrigen, warum es fast keine öffentlichen Mülleimer gibt. Wenn du keinen Müll draußen produzieren sollst, brauchst du auch keinen Mülleimer! Hört sich vielleicht erst einmal penibel an, aber es ist ein Traum, wenn eine (Groß-)Stadt sauber ist.
Stäbchen richtig nutzen: Mit ihnen wird nur gegessen, kein Rumstochern im Reis oder gar senkrecht reinstecken, kein Füttern vom Partner oder Essen weiterzureichen. Apropos Stäbchen, Sushi wird oft auch einfach mit den Fingern gegessen.
Essen einpacken: Es ist nicht üblich Essensreste einpacken zu lassen – du wirst bei den meisten Lokalen keine Möglichkeit haben. Deswegen alles aufessen oder liegen lassen.
„Sumimasen!“ (Entschuldigung) rufen: Es ist völlig normal laut „Sumimasen!“ (Entschuldigung) zu rufen, um die Aufmerksamkeit des Personals zu bekommen. Nur gucken und hoffen, dass jemand kommt, bringt gar nichts. Also keine Scheu und einfach rufen!
Trinkgeld: Es gilt in Japan als unhöflich, Trinkgeld zu geben. Ein freundliches „Arigato“ (Danke) ist völlig ausreichend.
Schmatzen: Ist in Japan kein Problem – beim Ramen gilt es sogar als Zeichen, dass dir das Essen schmeckt.

Sonstige Tipps: Noch mehr nützliche Infos

Was uns sonst noch aufgefallen ist:

Leitungswasser trinken :In Asien empfehlen wir es meistens nicht zu tun, außer du findest es toll tagelang auf der Toilette zu sitzen. Auch wenn du das Leistungswasser in Japan rein theoretisch trinken kannst, lecker schmeckt es aufgrund des Chlors nicht.
Öffentliche Toiletten: Würdest du in Deutschland freiwillig auf eine öffentliche Toilette, zum Beispiel im Bahnhof, gehen? Wahrscheinlich eher nicht, aber in Japan kein Problem. Da ist es zu 99% genauso sauber wie sonst auch alles in Japan. Sie sind zudem auch noch kostenlos und bieten ab und zu kostenlose Badeartikel an.

Unterkünfte: Wo du in Japan übernachten kannst

Die Auswahl an Unterkünften in Japan ist vielfältig und reicht von luxuriösen Hotels bis hin zu minimalistischen Schlafkapseln. Egal, ob du Komfort suchst, das Besondere erleben möchtest oder einfach nur eine praktische Übernachtungslösung brauchst – in Japan findest du Unterkünfte für jeden Geschmack und jedes Budget.

Klassische Hotels: Von internationalen Ketten bis hin zu lokalen Business Hotels findest du alles, was du von einem Hotel erwartest. Business Hotels sind oft eine preiswerte Wahl, besonders wenn du zentral und komfortabel übernachten möchtest.
Kapselhotels: Diese minimalistischen Unterkünfte sind besonders in den Großstädten beliebt, da sie eine platzsparende Option sind. Du schläfst in einer kleinen Kapsel, die nur das Nötigste bietet. Perfekt für Alleinreisende oder kurze Stopps. Allerdings sind diese nicht so günstig, wie wir dachten, sonst hätten wir gerne mal eins ausprobiert.
Ryokans: Traditionelle japanische Gasthäuser – perfekt für ein authentisches Erlebnis. Du schläfst auf Futons, die auf Tatamimatten ausgebreitet werden, und kannst oft in einem hauseigenen Onsen (heiße Quelle) entspannen. Viele Ryokans servieren außerdem traditionelle Mahlzeiten (Kaiseki). Wir können diese Erfahrung nur empfehlen, denn unseren Aufenthalt im Yudanaka Tawaraya Ryokan* haben wir sehr genossen.
Worauf du achten solltest

Früh buchen: Besonders in beliebten Regionen oder während der Kirschblütenzeit sind Unterkünfte schnell ausgebucht. Den Fehler haben wir gemacht und hatten keine große Auswahl mehr.

Kleine Zimmer: In Städten sind Hotelzimmer oft sehr kompakt – das ist in Japan völlig normal. Im Zweifel darfst dein Koffer nicht zu groß sein oder musst ständig alles rumräumen.

Rauchfrei oder nicht: Viele Hotels bieten immer noch Raucherzimmer an. Achte bei der Buchung unbedingt darauf!

Gute Anbindung: Achte darauf, dass deine Unterkunft in der Nähe einer U-Bahn-Station oder Bushaltestelle liegt. So sparst du Zeit und kannst bequem alle wichtigen Sehenswürdigkeiten erreichen.
 

Japanische Kultur und Etikette

Japan ist ein Land mit tief verwurzelten Traditionen und einem ausgeprägten Sinn für Harmonie, Höflichkeit und Respekt. Das kulturelle Verständnis der Japaner mag auf den ersten Blick ungewohnt und steif erscheinen. Wenn du dich aber auf die Grundlagen der japanischen Kultur einlässt, wirst du schnell merken, wie viel Respekt und Freundlichkeit dir entgegengebracht wird.

 Japaner sind unglaublich höflich und vermeiden es, anderen Umstände zu bereiten – manchmal fast übervorsichtig. Bei einem Baseballspiel brauchte der Platzanweiser fast 30 Minuten, um Leute auf unseren Plätzen vorsichtig auf ihre Tickets anzusprechen. Auch die Security war extrem umsichtig: Ein Mitarbeiter kniete sich hin, um niemandem die Sicht zu versperren, während er uns mit Google Translate erklärte, dass wir das gegnerische Trikot nicht in unserem Block tragen dürfen. 

Gleichzeitig haben wir in den Großstädten erlebt, dass die Rücksicht nicht immer selbstverständlich ist – etwa, wenn ältere Menschen in vollen Bahnen stehen gelassen werden, obwohl sie sichtbar Unterstützung brauchen.

Do’s and Don’ts: Wichtige Verhaltensregeln

Begrüßung: Die traditionelle Begrüßung erfolgt mit einer Verbeugung. Ein Händeschütteln ist zwar möglich, aber eher unüblich. Tipp: Eine kleine Verbeugung oder ein freundliches Lächeln wird in vielen Situationen geschätzt.
Lautstärke: Sei leise – besonders in öffentlichen Verkehrsmitteln oder auf der Straße.
Pünktlichkeit: Die deutsche Tugend der Pünktlichkeit ist in Japan Realität. Alles ist pünktlich hier, auch die Bahnen. Wer zu spät kommt, gilt als unzuverlässig. Sei lieber ein paar Minuten früher da.
Straßenschuhe ausziehen: Beim Betreten von Häusern, Tempeln oder traditionellen Unterkünften werden Schuhe ausgezogen. Es gibt dafür immer extra Hausschuhe – auch in den AirBnBs werden dir welche gestellt.
Rolltreppen-Etikette: In Tokio stehst du links und gehst rechts – in Kyoto und Osaka stehst du allerdings rechts und gehst links. Oftmals ist es aber auch innerhalb der Stadt ganz anders – hat uns sehr verwirrt! Halte dich am besten an die Masse.
Respektiere die Natur: Respektiere die japanische Natur – Kirschblüten fallen von selbst vom Baum und müssen nicht heruntergeschüttelt werden, damit man ein tolles Foto bekommt.
Badekultur: In japanischen Badehäusern (Onsen) musst du dich vor dem Betreten gründlich waschen.

Tattoos in Japan: Was du beachten solltest

Tattoos sind in Japan historisch mit der Yakuza (japanische Mafia) assoziiert, gelten vielerorts noch immer als Tabu und sind nicht gerne gesehen. Mittlerweile werden Tattoos durch den touristischen Einfluss immer mehr akzeptiert, aber ist weiterhin, vor allem bei der älteren Bevölkerung, verpönt.

Für Menschen mit sichtbaren Tattoos bedeutet das häufig, dass sie von öffentlichen Onsen, Sentos (traditionelle japanische Badehäuser oder das Emoji für Sento: ♨️), Fitnessstudios oder Schwimmbädern ausgeschlossen werden. Informiere dich also vorher gut, auch bei der Hotelauswahl – wäre schade, wenn du ein teures Ryokan mit Onsen in Kyoto* gebucht hast, dieses aber nicht nutzen kannst.

 Es gibt spezielle Patches zum Abdecken von Tattoos, mit denen ist es dann auch möglich in die meisten Einrichtungen hinzukommen. Frage aber immer vorher extra an, wie die Regeln für Tattoos sind.

Ein persönlicher Geheimtipp: Stempelsammeln in Japan

Geh auf die Suche nach Stempeln: In Japan sind selbst Schreibwaren ästhetisch und schön. Kein Wunder, dass das Stempel Sammeln an Beliebtheit gewinnt. Du wirst sicherlich öfter mal Menschen (so wie mich) sehen, die auf einmal ein Notizbuch an einer Haltestelle rausholen. Denn an fast jeder großen Haltestelle sowie einigen Sightseeing Spots wirst du Stempel finden, die ein eigenes Branding haben. Das Beste: Es kostet nichts und ist ein einzigartiges Souvenir!

Stempeln sammeln auf Japan Reise

Rundreise Japan: Deine individuelle Route planen

Eine Rundreise durch Japan ist die beste Möglichkeit, die unglaubliche Vielfalt des Landes zu erleben – von Mega-Metropolen bis zu ruhigen, traditionellen Dörfern. Doch bei so vielen Optionen stellt sich schnell die Frage: Welche Route passt zu mir? Es gibt nicht DIE perfekte Route, denn alles hängt von deinen Bedürfnissen, deiner Zeit und deinem Budget ab. Mit einem durchdachten Plan kannst du jedoch das Beste aus deinem Aufenthalt herausholen – egal, ob du zwei oder drei Wochen unterwegs bist.

Wir waren selbst 3,5 Wochen vor Ort und haben dabei nur die „Klassiker“ besucht: Tokio, Osaka, Kyoto, den Mount Fuji und die berühmten Schneeaffen in Nagano. Und selbst damit hatten wir das Gefühl, nur an der Oberfläche zu kratzen. Ganz Japan zu bereisen, erfordert mehr Zeit, als ein gewöhnlicher Urlaub bietet – doch das ist das Schöne: Du kannst dir deine Route ganz individuell zusammenstellen!

Für eine zweiwöchige Rundreise bieten sich Tokio, Mount Fuji, Kyoto und Osaka als Highlights an. Wenn du drei Wochen zur Verfügung hast, kannst du zusätzliche Städte wie Hiroshima oder Takayama einplanen und Tagesausflüge nach Nara, Kobe oder Yokohama ergänzen. Natürlich gibt es unzählige weitere Möglichkeiten – von längeren Strecken bis zu entlegeneren Regionen. Wir sind jedoch Fans von Slow Travel und nehmen uns lieber etwas mehr Zeit, um die Orte in Ruhe zu erkunden.

 Egal, wie du deine Rundreise gestaltest: Japan bietet dir die perfekte Mischung aus Big City Life, Natur pur und kulturellen Highlights. Mach die Reise zu deiner eigenen und entdecke das Land in deinem Tempo!
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Unser Fazit

Auf den ersten Blick mag eine Japan Reise mit viel Vorbereitung und Regeln verbunden sein, aber es ist viel mehr ein Erleben und Anpassen vor Ort. Du musst gar nicht alles auf einmal wissen und schon gar nicht umsetzen. Wenn du ein bisschen umsichtig bist und dich auf diese Kultur einlässt, kommt alles von allein. Auch wenn die Meinungen auseinandergehen, wir haben die ungeschriebenen Gesetze als nicht störend empfunden. Im Gegenteil, die Stille in den öffentlichen Verkehrsmitteln, saubere Straßen und höfliche Menschen haben wir als sehr angenehm empfunden!

Gepaart mit der atemberaubenden Naturvielfalt und dem kulinarischen Genuss (für uns auf Reisen enorm wichtig) werden wir immer wieder nach Japan reisen!

FAQ Häufig gestellte Fragen

Wann ist die beste Zeit für eine Japan Reise?

Die beste Reisezeit für Japan hängt von deinem Reisestil und den Regionen ab, die du besuchen möchtest. Frühling (Ende März bis Anfang Mai) und Herbst (Oktober bis November) sind besonders beliebt wegen der Kirschblüte und der Laubfärbung. Der Sommer ist ideal für Festivals und Wanderungen, allerdings oft heiß und schwül mit Taifungefahr. Wintersportfans kommen von Dezember bis Februar in Hokkaido und den japanischen Alpen auf ihre Kosten, während der Süden (Okinawa) milde Temperaturen und Strände bietet.

Wann sollte man Japan vermeiden?

Es gibt einige Zeiträume, die stressiger sein können, vor allem wegen überfüllter Verkehrsmittel und ausgebuchter Unterkünfte – unter anderem die Golden Week (Ende April bis Anfang Mai), wenn viele Japaner selbst Urlaub machen, sowie die Kirschblütenzeit.

Wie viele Tage sollte man für Japan einplanen?

Für eine erste Reise nach Japan sind 14 bis 21 Tage ideal. Damit hast du genug Zeit, um die wichtigsten Städte wie Tokio, Kyoto und Osaka zu erkunden und ein paar Tagesausflüge, etwa zum Mount Fuji zu unternehmen. Wenn du 3 Wochen oder länger bleibst, kannst du abgelegnere Regionen erkunden oder längere Strecken (zu den Schneeaffen) einplanen.

Wann ist Japan am günstigsten?

Die günstigsten Reisezeiten sind die Nebensaisons von Januar bis März und Juni. Vor Ort kannst du sparen, indem du nicht ständig auswärts in teuren Restaurants isst, sondern auch mal Convenience Stores aufsuchst (sie haben auch sehr gutes, frisches, Fertigessen). Nutze zudem die öffentlichen Verkehrsmittel und buche alles relativ zeitig im Voraus.

Ist Japan teuer?

Japan hat den Ruf, teuer zu sein, aber es gibt viele Möglichkeiten, die Kosten überschaubar zu halten. Für eine zweiwöchige Reise solltest du mit etwa 2.500 bis 3.000 € pro Person rechnen, inklusive Flug, Unterkunft, Transport und Verpflegung.

Ist Essen in Japan teuer?

Nicht unbedingt. Es gibt viele preiswerte und leckere Optionen, besonders in Ramen Läden, Kaiten-Sushi-Bars (Sushi vom Laufband) oder bei Convenience Stores wie 7-Eleven. Eine Mahlzeit kann hier schon ab 5 bis 10 € kosten. Hochpreisige Restaurants, vor allem solche mit Kaiseki-Menüs oder Michelin-Sternen, können allerdings deutlich teurer sein.

Muss ich Japanisch sprechen können?

Nein, du kommst auch ohne Japanischkenntnisse zurecht. Auch wenn es, insbesondere in ländlichen Regionen, Sprachbarrieren geben wird, wirst du dich im Zweifel mit Händen und Füßen verständigen können. Ein Glück, dass es zudem Apps wie Google Translate gibt (übersetze hier von japanisch auf englisch – ist deutlich zuverlässiger). Einige grundlegende Ausdrücke wie „Arigato“ (Danke) oder „Sumimasen“ (Entschuldigung) machen jedoch einen guten Eindruck und werden geschätzt.

Ist Japan für Alleinreisende geeignet?

Ja, Japan ist eines der sichersten Länder der Welt und besonders für Alleinreisende gut geeignet. Die Menschen sind hilfsbereit, die Infrastruktur ist hervorragend, und es gibt zahlreiche Unterkünfte und Aktivitäten, die sich an Einzelpersonen richten.

Gibt es vegetarisches Essen in Japan?

Ja, es gibt vegetarische Optionen, aber es kann herausfordernd werden, da viele Gerichte mit Fischbrühe (Dashi) zubereitet werden. In den Großstädten gibt es jedoch viele Restaurants, die vegetarische und vegane Gerichte anbieten.

Kann man in Japan Strandurlaub machen?

Ja, Japan hat einige wunderschöne Strände. Die tropischen Inseln Okinawas sind ideal für Strandurlaub, während Orte wie Kamakura oder Shirahama schöne Strände bieten, die von Städten wie Tokio oder Osaka gut erreichbar sind.

Was muss man unbedingt in Japan beachten?

Respekt ist ein zentraler Bestandteil der japanischen Kultur. Ziehe beim Betreten von Häusern oder Tempeln immer deine Schuhe aus, halte dich in öffentlichen Verkehrsmitteln ruhig und esse nicht während des Gehens. Respektiere die Natur, hinterlasse keinen Müll und nutze Stäbchen korrekt. Diese kleinen Dinge zeigen, dass du die lokale Kultur respektierst, und sorgen für eine angenehme Reiseerfahrung.

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