Shinkansen fahren in Japan: So reist du schnell und bequem

// Zuletzt aktualisiert Januar 12, 2025

Mit über 50 Jahren Geschichte und einer Vorreiterrolle im Hochgeschwindigkeitsverkehr ist der Shinkansen nicht nur ein Transportmittel, sondern eine Ikone Japans. Doch wie planst du deine Fahrt mit dem Schnellzug und was gilt es bei Tickets und Strecken zu beachten? Wir haben während unserer Japan Reise auf den Bullet Train zurückgegriffen und können dir das Wichtigste mitgeben, damit auch du schnell, komfortabel und stressfrei durch Japan reisen kannst.

Was ist der Shinkansen?

Wenn du an Hochgeschwindigkeitszüge in Japan denkst, führt kein Weg am Shinkansen vorbei. Die japanischen Schnellzüge, auch liebevoll Bullet Train genannt, ist nicht nur ein Meisterwerk japanischer Ingenieurskunst, sondern auch ein Symbol für moderne Mobilität und Zuverlässigkeit. Mit einer beeindruckenden Geschwindigkeit von bis zu 320 km/h verbindet der Zug Metropolen wie Tokio und Kyoto in Rekordzeit – und das auf die Minute genau. Doch Geschwindigkeit ist nicht alles: Sauberkeit und ein nahezu geräuschloses Fahrgefühl machen den Schnellzug zu einer der bequemsten Optionen für Reisen innerhalb Japans.

Der erste Shinkansen, die sogenannte Tōkaidō-Linie, wurde 1964 in Betrieb genommen – rechtzeitig zu den Olympischen Spielen in Tokio. Seitdem hat sich der Shinkansen Zug stetig weiterentwickelt und ist heute ein Symbol für Japans technologische Spitzenleistung. Heute erstreckt sich das Streckennetz über nahezu das gesamte Land. Willst du wissen, wie du ein Ticket kaufst, welche Strecken die besten sind und was dich an Bord erwartet? Dann lass uns einen genaueren Blick auf den Shinkansen werfen.

 Pünktlichkeit: Der Bullet Train ist überpünktlich - deswegen ist es unbedingt notwendig, dass du rechtzeitig am Bahnsteig stehst.
Shinkansen als Transportmittel fährt ein

Das Shinkansen-Streckennetz: Japan auf Schienen erleben

Das Netz ist so gut durchdacht, dass du nahezu jeden wichtigen Punkt in Japan schnell und bequem erreichen kannst. Die Hauptstrecken decken sowohl den urbanen als auch den ländlichen Raum ab, sodass du von Mega-Metropolen wie Tokio zu südlichen Hafenstädten wie Fukuoka reisen, aber auch kleinere Städte außerhalb der Hauptinseln Honshu, Kyushu und Hokkaido ansteuern kannst.

Es gibt insgesamt 9 Linien, hier die bekanntesten Linien:

Tōkaidō Shinkansen: Die älteste und beliebteste Linie verbindet Tokio, Nagoya und Kyoto. Neben ihrer historischen Bedeutung bietet sie dir die Möglichkeit, einen Blick auf den beeindruckenden Mount Fuji zu erhaschen – ein unvergesslicher Anblick, der deine Fahrt zu einem Highlight macht.
Sanyō Shinkansen: Ideal, um den Westen Japans zu erkunden, führt diese Linie von Osaka bis nach Hiroshima und Fukuoka.
Hokkaidō Shinkansen: Eine der neuesten Verbindungen, die dich durch die Landschaften des Nordens führt. Der Zug fährt hier sogar durch einen der längsten Unterseetunnel der Welt.
 Falls du mehr Details brauchst, findest du auf der offiziellen Seite von JR Japan eine interaktive Karte mit sämtlichen Strecken und Fahrplänen.

Map der Shinkansen Linien

Die Map veranschaulicht das Streckennetz nur grob, damit du eine Orientierung hast, welcher Zug für deine Reise per se in Frage kommt! Bitte informiere dich vor Buchung auf der offiziellen Seite des Japan Rail Pass nach passenden Verbindung.

Shinkansen Ticket kaufen

Das richtige Ticket zu kaufen, ist keine Wissenschaft, aber ein paar Dinge solltest du beachten. Ob du deine Reise im Voraus planen willst oder spontan unterwegs bist – die Möglichkeiten sind vielfältig:

Online-Tickets
Auf den offiziellen JR-Webseiten oder SmartEX kannst du vor deiner Japan Reise Shinkansen Tickets buchen. Der größte Vorteil? Du kannst in Ruhe deine Reisedaten festlegen und bekommst garantiert einen Platz – besonders relevant während der Hauptreisezeiten. Hinweis: Du musst das Online Ticket vor Ort am Bahnhof in ein physisches Ticket umwandeln lassen.
Tickets vor Ort kaufen
Wenn du lieber flexibel bleiben willst, kannst du dein Ticket auch direkt an den Bahnhöfen erwerben. Automaten und Ticketschalter sind klar gekennzeichnet und bieten dir englische Menüführungen.

Tipp: Den Japan Rail Pass für Shinkansen-Vielfahrer

Falls du mehrere Fahrten mit dem Bullet Train planst, solltest du dir unbedingt den Japan Rail Pass ansehen. Dieser Pass, der ausschließlich für Touristen erhältlich ist, erlaubt dir unbegrenzte Fahrten auf vielen Strecken. Besonders bei längeren Reisen, wie von Tokio nach Hiroshima, sparst du damit eine Menge Geld und Zeit.

Was kostet ein Ticket für den Shinkansen?

Die Kosten für Einzeltickets hängen von der Strecke und der Klasse ab. Wir haben im März 2024 von Kyoto nach Tokio den Nozomi Shinkansen genommen und für die günstigste Klasse (Ordinary) ca. 85 € pro Person gezahlt. Für 65 € kommst du auch schon von Osaka nach Hiroshima (Stand Dezember 2024).

 Bitte informiere dich über die genauen Kosten (für deinen exakten Reiseplan) auf offiziellen Buchungsplattformen wie SmartEx.

Je nach Komfort zahlst du entsprechend gerne auch mehr, denn der Schnellzug bietet zwei Klassen:

Ordinary Class: Standardklasse mit großzügigen Sitzen, Klimaanlage und Steckdosen an vielen Plätzen bietet ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Green Car: Luxuriöse 1. Klasse mit breiteren Sitzen, mehr Beinfreiheit und einem ruhigeren Ambiente – perfekt für längere Fahrten oder wenn du dir ein bisschen Luxus gönnen möchtest.
 Unbedingt auf die Gepäckvorgaben achten - sollten Maße oder Gewicht überschritten werden, musst du zusätzlich zahlen.

Ausstattung & Service: Was erwartet dich an Bord?

Eine Fahrt mit dem Schnellzug ist keine gewöhnliche Zugfahrt – es ist ein Erlebnis mit Komfort, Pünktlichkeit und durchdachten Details für eine super angenehme Fahrt (hatten wir so bisher nicht in Deutschland). Schon beim Einsteigen merkst du, dass der Shinkansen anders ist. Die geräumigen Waggons, die klare Beschilderung und die präzise Organisation auf den Bahnsteigen erleichtern dir den Einstieg und sorgen dafür, dass du dich selbst als Erstfahrer schnell zurechtfindest.

Essen & Snacks
In den meisten Zügen kannst du Essen kaufen. Es gibt mobile Verkaufswagen, die durch die Waggons fahren und dir Getränke, Snacks oder Süßigkeiten anbieten. Wir haben uns vorab am Bahnhof in einem Laden eine Ekiben-Lunchbox gekauft. Das Beste daran, diese konnten wir aufwärmen (einfach an einem Band an der Box ziehen und schon hatten wir warmes Essen).
Sitzplätze
Je nach Reisedauer wirst du froh über einen Sitzplatz sein, deswegen reserviere sie vorab – besonders an Wochenenden und Feiertagen kann es sehr voll werden.
Gepäck
Kleine Koffer passen problemlos in die Gepäckfächer über den Sitzen. Solltest du die Vorgaben für Gepäck nicht einhalten, musst du im Zweifel draufzahlen. Alternativ, und unser Favorite, kannst du dein Gepäck per Gepäcklieferdienst/Kurier direkt ins nächste Hotel schicken lassen.
WLAN
Ist in den meisten Zügen kostenlos verfügbar, besonders gut oder schnell ist es aber nicht. Besser ist der Hotspot deiner SIM Karte.
Toiletten & Hygien
Wie fast jede öffentliche Toilette ist auch die im Bullet Train einwandfrei hygienisch und kann besten Gewissens genutzt werden. Nach Ankunft in Tokio standen auch schon die Putzkräfte bereit, um den Schnellzug vor der nächsten Fahrt zu reinigen – ein Traum, vor allem wenn man mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in Deutschland aufgewachsen ist.
 Sitzplatz-Tipp für den Mount Fuji: Wenn du von Tokio nach Kyoto fährst, reserviere dir Fahrtrichtung rechts einen Sitzplatz. Nach ca. 40 Minuten kannst du dann den Mount Fuji bestaunen. Von Kyoto nach Tokio den Sitzplatz auf der linken Seite buchen und nach ca. 80 Minuten aus dem Fenster schauen.

Die verschiedenen Shinkansen-Typen: Welche Züge gibt es?

Der Begriff Shinkansen umfasst nicht nur einen Zugtyp, sondern eine ganze Familie von Hochgeschwindigkeitszügen. Jeder Typ hat seine Vorteile, und es kommt darauf an, welche Prioritäten du setzt – ob Geschwindigkeit, Komfort oder Flexibilität. Ich reiße das Thema nur kurz an, weil ich denke, dass es wichtiger ist, die richtige Linie zu finden bevor man sich um den Art des Zuges kümmert. Deswegen hier die wichtigsten Züge:

Nozomi: Der Nozomi ist der schnellste aller Shinkansen. Er hält nur an den wichtigsten Stationen und ermöglicht dir die kürzesten Reisezeiten. Perfekt für Geschäftsreisende oder alle, die Wert auf Zeitersparnis legen. Allerdings ist dieser Zug nicht im Japan Rail Pass enthalten, was du bei der Planung berücksichtigen solltest.
Hikari: Der Hikari ist die nächstbeste Wahl und ebenfalls sehr schnell. Er hält an mehr Stationen als der Nozomi, bietet dir aber trotzdem eine kurze Reisezeit. Im Gegensatz zum Nozomi kannst du den Hikari mit dem Japan Rail Pass nutzen, was ihn besonders für Touristen attraktiv macht.
Kodama: Der Kodama ist der „gemütliche“ Vertreter unter den Bullet Trains. Er hält an jeder Station entlang der Strecke und eignet sich besonders, wenn du kleinere Orte erkunden möchtest oder mehr Zeit hast.
Spezielle Modelle und Innovationen: Neben den klassischen Schnellzügen gibt es auch besondere Varianten wie den Hello Kitty Shinkansen oder den luxuriösen Gran Class Zug, die dir ein einzigartiges Reiseerlebnis bieten. Für Technikfans lohnt sich ein Blick auf die neuesten Entwicklungen, wie den ALFA-X, der in der Zukunft Geschwindigkeiten von bis zu 400 km/h erreichen soll.

Unser Fazit: Die schnellste Art zu reisen in Japan

Kein anderes Verkehrsmittel bringt dich so schnell, komfortabel und vor allem pünktlich von einer Stadt in die nächste wie der Shinkansen. Egal ob du eine klassische Strecke fährst, die entlegeneren Regionen Hokkaidos oder Kyushus erkunden möchtest, der Bullet Train bringt dich dank des dichten Streckennetzes unkompliziert von A nach B. Vom Moment des Einsteigens bis zur Ankunft fühlst du dich bestens umsorgt!

Wir haben den Hochgeschwindigkeitszug in Japan genutzt, um natürlich schnell nach Tokio zu kommen, aber vor allem haben wir auf ein Highlight spekuliert: die Aussicht auf den Mount Fuji. Und tatsächlich haben wir ihn in seiner vollen Pracht gesehen – absolut gigantisch und unvergesslich. Unsere Erfahrung war sehr positiv, weswegen wir eine Reise durch Japan mit dem Shinkansen immer wieder buchen würden!

Blick auf den Mount Fuji aus dem fahrenden Zug zwischen Kyoto und Tokio

FAQ zum Shinkansen in Japan

Wie schnell ist ein Shinkansen?

Die meisten Züge erreichen Geschwindigkeiten von bis zu 320 km/h, abhängig von der Strecke und dem Zugtyp. Der Nozomi auf der Tokaido Shinkansen-Linie ist einer der schnellsten im regulären Betrieb.

Gibt es WLAN im Shinkansen?

Ja, viele neuere Modelle bieten kostenloses WLAN an. Die Verbindung ist jedoch nicht superschnell und manchmal instabil, besonders in ländlichen Gebieten oder Tunneln. Nutze einfach den Hotspot deiner SIM Karte, dann bist du auf der sicheren Seite.

Kann ich mein Gepäck mitnehmen?

Ja, kleinere Koffer passen problemlos in die Gepäckfächer über den Sitzen. Größere Gepäckstücke müssen zu deinem Ticket hinzugebucht werden. Alternativ kannst du einen Gepäcklieferdienst nutzen, der dein Gepäck direkt ins nächste Hotel bringt.

Was kostet eine Fahrt im Shinkansen?

Der Preis hängt von der Strecke und der gewählten Klasse ab. Für eine Fahrt von Kyoto nach Tokio haben wir im März 2024 ca. 85 € gezahlt.

Was ist schneller: Ice oder Shinkansen?

Der japanische Hochgeschwindigkeitszug ist in der Regel schneller, mit höheren Durchschnittsgeschwindigkeiten. Und vielleicht wichtiger, er ist pünktlicher als die meisten ICEs.

Kann ich mein Ticket online kaufen?

Ja, über Plattformen wie JR oder SmartEx kannst du deine Ticket online kaufen. Auch der Japan Rail Pass ist online erhältlich.

Brauche ich eine Sitzplatzreservierung?

Es ist nicht zwingend notwendig, aber besonders in der Hauptreisezeit oder für eine gute Aussicht, z. B. auf den Mount Fuji, empfehlen wir eine Reservierung vorzunehmen.

Welche Züge kann ich mit dem Japan Rail Pass nutzen?

Du kannst die meisten Züge der Japan Rail Group nutzen, darunter Shinkansen (außer Nozomi und Mizuho), Regionalzüge und einige Expresszüge. Auch ausgewählte JR-Buslinien und Fähren wie die nach Miyajima sind enthalten. Private Bahnen und U-Bahnen gehören jedoch nicht zum Angebot.

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