// Zuletzt aktualisiert April 3, 2025
Vancouver – eine Stadt, die oft als perfekte Mischung aus Großstadtflair und Naturparadies beschrieben wird. Mit Bergen direkt vor der Haustür klang die Metropole nach dem perfekten Ort für ein Winterabenteuer. Also wurde aus der Schnapsidee mit Freunden Realität – wir haben im Dezember unsere Sachen gepackt und sind nach Kanada geflogen. Weiße Weihnachten, verschneite Straßen und gemütliche Cafés mit Bergblick – das war der Plan.
Ob Vancouver dem gerecht wurde? In diesem Artikel nehmen wir dich mit durch unseren Monat in der Stadt zwischen Meer und Bergen – ganz ohne Hochglanzfilter, dafür unsere gemischten Gefühle. Wir erzählen dir, was uns überrascht hat, welche Ecken sich wirklich lohnen, was du besser anders machen solltest – und warum es manchmal genau die unerwarteten Momente sind, die am meisten hängen bleiben.
- Eindruck von Vancouver: Stadt zwischen Meer und Bergen
- Highlights und Sehenswürdigkeiten in Vancouver
- Raus aus der Stadt: Orte rund um Vancouver
- Aktivitäten statt Sehenswürdigkeiten
- Tipps für eine entspannte Reise nach Vancouver
- Karte: All unsere Orte für Vancouver
- Fazit: Ob uns Vancouver gefällt? Wir sind unschlüssig
- FAQ: Häufig gestellte Fragen zu Vancouver
Eindruck von Vancouver: Stadt zwischen Meer und Bergen
Als wir Vancouver auf der Karte gesehen haben, haben wir direkt gedacht: Jackpot! Die Lage könnte kaum besser sein – eingebettet zwischen Meer und Bergen. Dazu noch die Infrastruktur einer Großstadt – was wollen wir mehr?! Du kannst morgens wandern und abends entspannt essen gehen, ohne stundenlang im Auto zu sitzen. Also im Prinzip genau das, was wir immer suchen.
Unser Alltag sah dann aber ein bisschen anders aus – was vor allem viel der Jahreszeit und der Lage unserer Wohnung lag. Wir waren im Dezember da, und das bedeutet: Regen. Viel Regen. Und graue Wolken. Und noch mehr Regen. Wenn du Pech hast, siehst du die Berge tagelang nicht, weil sie sich komplett in den Wolken und Nebel verstecken. Normalerweise lieben wir die Atmosphäre bei so einem Wetter – nur nicht tagein, tagaus. Das hat nicht nur unsere Stimmung verändert, sondern auch das Stadtbild geprägt. Das Leben spielt sich nicht draußen ab, sondern drinnen. Parks, Strände, Plätze wirken irgendwie leer, fast ein bisschen trostlos. Wir hatten das Gefühl, dass Vancouver im Winter ein bisschen auf Sparflamme läuft.
Was uns auch direkt aufgefallen ist: der krasse Kontrast zwischen den verschiedenen Stadtteilen. In Downtown wirkt Vancouver wie eine klassische Metropole – viele Menschen und Geschäftsleute auf den Straßen, Cafés und Restaurants. Hochhäuser schießen in den Himmel, dazwischen blinkt und leuchtet es. Aber sobald man ein Stück rausfährt, ändert sich das Bild. Dort sieht man eher klassische, ältere Wohnhäuser, die ein bisschen in die Jahre gekommen sind. Manche Ecken wirken fast verlassen, andere überraschend poppig – aber alles in allem hatte es seinen eigenen Charme, auch wenn es architektonisch sicher kein Highlight ist.




Nicht alles glänzt: Die soziale Realität – Obdachlosigkeit
Ein Thema, über das oftmals geschwiegen wird und das wir bei unserer Reise-Recherche nie gelesen haben: Der starke Kontrast zwischen wohlhabender Großstadt und sichtbarer Obdachlosigkeit. Besonders rund um Chinatown und entlang der East Hastings Street / Pender Street – du wirst es merken. Hier triffst du auf viele Menschen, die auf der Straße leben oder offensichtlich schwer mit Drogen zu kämpfen haben. Manche waren so weit weggetreten, dass sie kaum noch stehen konnten. Das ist ehrlicherweise nicht einfach zu ignorieren, denn in diesem Ausmaß haben wir es vorher noch nicht gesehen.
Im ersten Moment war das erschreckend – vielleicht auch, weil wir aus einer Lebensrealität kommen, in der Armut und Drogenabhängigkeit eher verdrängt oder in bestimmte Stadtteile ausgelagert werden. Gleichzeitig haben wir uns nie unsicher gefühlt. In den touristischen Ecken bekommst du davon kaum etwas mit, aber sobald du dich ein wenig abseits bewegst, gehört es deutlich sichtbar zum Stadtbild. Und ja, es fühlt sich seltsam an, das einfach so als „Teil des Ganzen“ zu akzeptieren.
Uns ist bewusst, dass jede Großstadt ihre Schattenseiten hat – auch andere Metropolen haben Viertel, in denen soziale Probleme sichtbar werden. In Vancouver ist uns jedoch aufgefallen, dass diese Bereiche nicht so stark vom restlichen Stadtbild abgegrenzt sind. Die Begegnungen mit obdachlosen Menschen und jenen mit offensichtlichen Suchtthemen gehören hier zum Alltag, besonders in Teilen von Downtown und Chinatown. Wir möchten das nicht bewerten, sondern einfach ehrlich teilen, wie wir die Situation erlebt haben.
Highlights und Sehenswürdigkeiten in Vancouver
Auch wenn uns diese Dinge nachdenklich gestimmt haben – Vancouver hat nicht nur harte Kontraste, sondern auch echt schöne Ecken. Deshalb wollen wir dir nicht nur unsere Gedanken, sondern auch die Sehenswürdigkeiten teilen. Die offensichtlichen Sehenswürdigkeiten findet man natürlich schnell, aber die Hidden Gems – kleine Cafés, lokale Brauereien, Aussichtspunkte oder Märkte – entdeckt man oft erst mit einem Tipp von Locals oder nach ein bisschen Recherche. Vancouver will entdeckt werden – am besten Schritt für Schritt!
Hier kommt ein kurzer Überblick über die bekanntesten Sehenswürdigkeiten – ergänzt um ein paar unserer persönlichen Highlights. Im Anschluss gehen wir dann noch genauer auf die Orte ein, die wir ausführlich erkundet haben.
Wir haben nicht alles gesehen - hier kommen nun die Orte, die wir auch wirklich bewerten können.


Gastown: Steam Clock und Überraschungen abseits der Hauptstraße
Gastown ist wahrscheinlich der bekannteste Stadtteil Vancouvers – zumindest wenn du Postkarten, Instagram oder klassische Reiseführer fragst. Und ja, mit seinen historischen Fassaden, Kopfsteinpflaster-Straßen und hübsch hergerichteten Schaufenstern ist es definitiv ein schönes Viertel zum Spazieren, Bummeln und Shoppen. Die Mischung aus Boutiquen, Concept Stores und Cafés ist gut kuratiert, wirkt aber an manchen Stellen auch ein bisschen inszeniert.




Das berühmte Fotomotiv – die Steam Clock – ist irgendwie… nett. Es ist eben eine dampfbetriebene Uhr, die regelmäßig zischend Dampf ablässt. Ein lustiger Effekt, keine Frage, aber als „Must-See“ würden wir sie nicht bezeichnen. Wenn du sowieso in der Gegend bist: mitnehmen, kurz staunen, weiterziehen. Kulinarisch hat uns Gastown deutlich mehr überzeugt als die Dampfuhr.
Gastown: Schön für ein paar Stunden, gute Food-Spots, nette Atmosphäre – aber nicht der Ort, an dem du das „echte“ Vancouver erlebst und dich stundenlang aufhalten kannst.





Granville Island: Kultur, Kulinarik und kreative Shops auf einer Halbinsel
Granville Island war für uns einer der entspanntesten Orte in Vancouver. Früher ein Industriegebiet, heute ein Mix aus Food Market, kleinen Shops und Kunstgalerien. Der Public Market* ist definitiv das Highlight – hier kannst du dich einmal quer durch lokale und internationale Küche snacken. Wenn du lieber im Restaurant sitzt: Das Alimentaria Mexicana ist unsere Empfehlung für frische die mexikanische Küche mit kanadischem Flair. Danach zwischen Papeterien, Spielzeugläden und Kunsthandwerk stöbern – alles mit einem liebevollen, handgemachten Touch. Und das Beste: der Blick auf die Skyline entlang des Wassers.




Chinatown: Zwischen Kultur, Street Vibes & Konstrasten
Chinatown in Vancouver anders. Nicht im Sinne von besonders hübsch oder klassisch touristisch glattgebügelt. Hier begegnet dir das echte Leben, mit all seinen Facetten. Es ist laut, voll, trubelig: Straßenverkehr, kleine Shops, Marktstände, Menschen unterwegs – und wie schon erwähnt, ist die Obdachlosigkeit hier sichtbarer als in vielen anderen Vierteln.



Wir sind durch die Straßen gelaufen, ohne Plan, einfach mit offenen Augen. Zwischen Obstständen, Kräuterläden und Bäckereien findet das Leben statt. Chinatown in Vancouver ist keine Ecke, in der du dich auf Anhieb wohlfühlst, aber eine, die hängen bleibt. Vielleicht gerade, weil sie nicht versucht, sich zu verstellen. Wenn du dich darauf einlässt, bekommst du hier Eindrücke, die weit über schöne Fassaden hinausgehen – intensiv und jenseits der typischen Touri-Spots.



Raus aus der Stadt: Orte rund um Vancouver
So sehr Vancouver selbst auch einiges zu bieten hat – das richtig Spektakuläre beginnt unserer Meinung nach erst ein paar Kilometer außerhalb. Sobald du die Stadtgrenze hinter dir lässt, bist du mittendrin in der Natur zwischen Bergpanoramen und der rauen Küste. Für uns waren die Ausflüge ins Umland die wahren Highlights – auch, weil sie einen schönen Kontrast zur eher trüben Winterstimmung in der Stadt geboten haben.
Capilano Suspension Bridge zu Weihnachten
Ein Klassiker und eine der meistbesuchten Attraktionen im North Shore: Die 137 Meter lange Hängebrücke spannt sich rund 70 Meter über den Capilano River – und wird besonders im Winter zu einem besonderen Erlebnis. Während des Canyon Lights Festivals, das jedes Jahr von Mitte November bis Ende Januar stattfindet, verwandelt sich der gesamte Park dank Millionen von LED-Lichtern in eine leuchtende Weihnachtswelt. Auch wenn wir keinen Schnee hatten, hat uns dieser Ausflug zumindest ein kleines bisschen in Weihnachtsstimmung versetzt.



Whistler: Kanadas Ski-Mekka
Kanadas bekanntestes Skigebiet liegt etwa zwei Stunden nördlich von Vancouver und erreichbar über den Sea-to-Sky-Highway. Eigentlich hatten wir auch vor auf die Piste zu gehen, allerdings waren die Kosten für die Pässe horrend hoch. Nichtsdestotrotz waren wir begeistert von Whistler! Das Whistler Village mit seiner Holzarchitektur, den großen Fenstern und dem alpinen Touch hat eine gemütliche Atmosphäre. Gleichzeitig kannst du neben dem Wintersport auch noch so viel mehr erleben – Wandern, Rodeln – wir hatten eine Menge Spaß. Whistler ist ein Ort an dem wir gerne länger geblieben wären!
Wenn du auf der Suche nach Alternativen bist, die etwas näher an Vancouver sind, bieten sich auch Grouse Mountain und Cypress Mountain an. Beide liegen nur eine kurze Fahrt von der Stadt entfernt und eignen sich perfekt für Tagesausflüge – ob zum Skifahren, Snowboarden oder Wandern in den wärmeren Monaten. Bei klarem Wetter bekommst du von dort oben einen spektakulären Blick über Vancouver bis zum Meer – Postkartenpanorama inklusive.



Vancouver Island: Natur, ein Stück Kanada zum Durchatmen und Meer
Natur pur, Regenwälder, raue Küste, Surfer-Vibes und Stadt – Vancouver Island bietet alles! Kein Wunder, dass uns das Stück Kanada sofort gepackt hat. Vielleicht nicht mit riesigen Highlights, denn die Walsaison war bereits vorbei (oder auch nicht), dafür mit einer perfekten Atmosphäre aus Abenteuern und kleinen erholsamen Momenten in der Natur.
Mit der Fähre erreichst du die Insel von Vancouver aus innerhalb von 90 Minuten. Unser ursprünglicher Plan, per Wasserflugzeug* rüberzufliegen, fiel aber ins Wasser – typisch wir. Stattdessen war es Teil unseres Rundreise durch Westkanada, was sich im Nachhinein genau richtig war, um festzustellen, dass Vancouver Island eine eigene Rundreise wert ist. Denn es gibt hier so viel mehr zu sehen, als man es in kurzer Zeit schaffen würde. Was wir gesehen haben:
Vancouver Island war für uns genau das, was wir in Vancouver vermisst haben: Frische Luft, Platz, Natur und einfach mal rauskommen.
Aktivitäten statt Sehenswürdigkeiten
Nicht jeder unvergessliche Moment auf Reisen passiert vor bekannten Bauwerken oder bei klassischen Sightseeing-Spots. Manchmal sind es die kleinen, ungewöhnlichen Erlebnisse, die einem besonders im Gedächtnis bleiben. Zwei dieser Highlights waren für uns eine Craft Beer Tour und eine etwas andere Yoga-Session: Puppy Yoga.
Craft Beer Tour: Mit Chad durch die Biergeschichte Vancouvers
Diese Tour* war für uns eines der absoluten Highlights. Nicht nur wegen des Biers – sondern weil wir durch Chad, unseren Guide, einen ganz neuen Blick auf Vancouver bekommen haben. Denn er ist nicht nur der Guide, sondern auch der Gründer eines lokalen Verbundes kleiner Unternehmen – und seine Begeisterung für die lokale Bierszene (und vieles Weitere in Vancouver) ist ansteckend.
Kanada hat in den letzten Jahren eine richtig spannende Craft-Beer-Kultur entwickelt – und Vancouver ist dabei ganz vorne mit dabei. Überall in der Stadt findest du kleine, unabhängige Brauereien, die mit kreativen Sorten, ausgefallenen Zutaten und viel Liebe zum Detail arbeiten. Von klassischen Ales bis hin zu fruchtigen IPAs oder sogar Sour Beer ist alles dabei - durch die Tour hab ich Geschmack an Met Bier/Honigwein bekommen!




Insgesamt hat er uns zu drei Brauereien geführt, die alle nur ein paar Minuten zu Fuß voneinander entfernt lagen. Wir waren unterwegs in Straßen, in die wir uns ohne ihn wahrscheinlich nie verirrt hätten – nicht, weil sie gefährlich wären, sondern weil man sie als Tourist einfach nicht auf dem Schirm hat. In jeder Brauerei gab es vier „kleine“ Gläser Bier (ca. 120–150 ml) zum Verkosten – von Ale über Met bis IPA war alles dabei. Und was cool war: Chad hat die Auswahl immer ein bisschen an den Geschmack der Gruppe angepasst, sodass auch ich meine Gläser (fast alle) ausgetrunken habe. Unsere Stopps:
- Main Street Brewing Co.: Klassische, rustikale Sportbar-Brauerei-Atmosphäre, entspannt & unkompliziert
- R&B Brewing Co.: Ziemlich hip, lokal & in einer Seitenstraße versteckt – Pizza soll gut sein
- Faculty Brewing Co.: Minimalistisch, schick – du kommst dir eher vor wie in einem Café – & mit hausgemachtem Kombucha (100% bestellen!)
Die Tour dauerte etwa vier Stunden, wir waren zu viert unterwegs (maximal acht Teilnehmende). Jede Tour ist individuell – Chad wechselt die Brauereien je nach Stimmung und Gruppendynamik. Für uns war es genau das, was eine gute Tour ausmacht: authentisch, entspannt und null touristisch. Preis-Leistung? Top.
Hier die Tour zu buchen über GetYourGuide, kannst sie aber auch gerne direkt bei ihm buchen!
Puppy Yoga: Sport mal etwas anders
Puppy Yoga stand nicht ganz zufällig auf unserem Plan – es war ein Geburtstagsgeschenk für mich von unseren Freunden, mit denen wir auch gemeinsam dort waren. Die Idee klingt ziemlich cute: Yoga machen, während kleine Hunde durch den Raum wuseln, sich dazulegen, mitspielen oder einfach Unsinn treiben. Süß war es definitiv! Aber, es waren deutlich mehr Menschen als Hunde im Raum, was die „Puppy-Time“ etwas eingeschränkt hat. Alles in allem ein nettes Erlebnis von Pups Yoga, mit vielen Lachern und süßen Momenten – für uns war es ein witziges Extra unseres Aufenthalts in Vancouver!
Die Welpen sind natürlich noch nicht stubenrein - wird aber alles direkt von den Mitarbeitenden weggemacht.



Tipps für eine entspannte Reise nach Vancouver
Wenn du jetzt auch planst, nach Vancouver zu reisen, lohnt es sich, ein paar Dinge im Hinterkopf zu behalten. Von der Wahl der Unterkunft bis hin zu den besten Fortbewegungsmitteln in der Stadt: Hier teilen wir mit dir, was uns geholfen hat – oder was wir gerne vorher gewusst hätten:
Wann ist die beste Reisezeit für Vancouver?
Unsere Zeit in Vancouver war – wie du inzwischen weißt – im Dezember. Die Idee: Weiße Weihnachten, verschneite Straßen, Winterstimmung. Die Realität: grauer Himmel, Dauerregen und kaum Schnee. Vancouver ist im Winter nicht kalt im klassischen Sinne, sondern einfach durchgehend nass. Das kann auf Dauer ganz schön auf die Stimmung drücken – vor allem, weil vieles, was die Stadt ausmacht, draußen stattfindet.
Natürlich kannst du auch bei Regen einiges machen: in Cafés abhängen, Ausstellungen besuchen, in Märkten stöbern oder Tagestouren ins Umland unternehmen. Aber das typische Vancouver-Feeling – die Mischung aus Natur und Stadtleben – kommt einfach bei Sonnenschein besser zur Geltung.
Wenn wir nochmal hinreisen würden, dann eher im späten Frühling, Sommer oder frühen Herbst. Dann tobt das Leben draußen: in Parks, auf Food Markets, an der Waterfront. Die Stadt wirkt dann direkt lebendiger, entspannter – und genau das wollen wir beim nächsten Mal erleben.



Anreise & Fortbewegung: Jetlag, Uber & kein Auto nötig
Die Anreise nach Vancouver ist unkompliziert, vor allem wenn du einen Non-Stop Flug von Frankfurt* aus buchst. Der Jetlag ist dafür allerdings umso weniger erfreulich. Uns hat es ordentlich erwischt: mitten in der Nacht wach, am Nachmittag durch, und das mehrere Tage.
Innerhalb der Stadt haben wir uns meistens per Uber oder Lyft bewegt – am besten vorher Preise vergleichen, oft ist Lyft günstiger, aber halt nicht immer. Ein Mietwagen* lohnt sich in Downtown Vancouver übrigens nicht: Parken ist teuer und nervig – ein Glück für uns, dass Uber und Lyft nicht allzu teuer waren. Den öffentlichen Nahverkehr haben wir nicht getestet, aber es soll ein gut ausgebautes ÖPNV-System (SkyTrain, Busse etc.) geben.
Unterkünfte in Vancouver: Vom Vorort-Feeling bis Mitten-drin-Sein
Wir haben verschiedene Stadtteile ausprobiert und dabei gemerkt, wie sehr die Wahl der Unterkunft das Vancouver-Erlebnis beeinflusst. Lage, Lage, Lage – ist nunmal alles!
- Coquitlam (bzw. Burnaby): Deutlich günstiger als Unterkünfte direkt in der Stadt – dafür aber auch gut 30–40 Minuten entfernt von Downtown. Malls, Supermärkte, Gym – alles da. Aber der Vibe von Vancouver? Den bekommst du hier nicht. Auch kulinarisch eher mau. Positiv: Der Ausblick aus dem 18. Stock auf die Berge war jeden Morgen und Abend ein kleines Highlight. Kosten pro Nacht ca. 135 €
- Chinatown: Nah dran am Geschehen, gleichzeitig aber auch nicht unbedingt das, was man als „schön“ bezeichnen würde. Die Gegend hat ihre Ecken – viel Obdachlosigkeit, viele Junkies. Trotzdem: Wir haben uns nicht unsicher gefühlt. Dafür gab es ein paar besondere Momente wie unseren spontanen Superbowl-Abend in einem Pub mit anschließendem (fast) Fine-Dining inklusive nettem Gespräch mit einem Local-Gastronomen-Paar. Kosten pro Nacht ca. 200 €
Was wir beim nächsten Mal anders machen würden? Zentraler wohnen. Nicht nur, um mehr zu sehen – sondern um auch unter der Woche mal spontan durch die Stadt zu ziehen, statt alles auf die freien Tage zu schieben.
Wir haben in Airbnbs gewohnt, da es zu viert deutlich gemütlicher und wohnlicher ist. Zudem war es pro Person dann deutlich günstiger! Die oben stehenden Kosten beziehen sich allerdings auf die Gesamtsumme, die wir gezahlt haben, um dir ein realistisches Bild zu geben, was du eventuell ausgeben musst.


Wie teuer ist Vancouver?
Vancouver gehört definitiv nicht zu unseren günstigen Reisezielen – vor allem Unterkünfte und auswärts Essen gehen ordentlich ins Geld. Preislich lässt sich Vancouver am ehesten mit Großstädten in Westeuropa vergleichen. Für ein einfaches Frühstück oder Kaffee mit Snack zahlst du bis zu 15 € und Abendessen liegt oft bei über 25 €. Von den Unterkünften wollen wir gar nicht erst anfangen – in Coquitlam hat unser Airbnb ca. 135 € und in Downtown ca. 200 € pro Nacht gekostet!
Was bezahlbar bleibt: Uber/Lyft fahren, Streetfood oder Supermärkte. Auch viele Aktivitäten in der Natur (Parks, Strände, Wanderungen) kosten nichts. Wenn du sparsam unterwegs bist, geht es – aber Vancouver ist definitiv kein Low-Budget-Ziel!



Bezahlen in Vancouver: Kein Bargeld nötig
Gezahlt haben wir in Vancouver fast ausschließlich mit unseren Kreditkarten – egal ob im Café, in Restaurants oder auf dem Markt. Selbst kleine Beträge waren kein Problem. Die offizielle Währung ist der kanadische Dollar (CAD), aber du brauchst nicht großartig Bargeld mit dir herumzutragen – selbst Trinkgeld gibst du mit der Karte!
Für uns von Vorteil, die AMEX* wird hier fast immer anstandslos akzeptiert!
Kulinarisch unterwegs sein in Vancouver
Vancouver hat den Ruf, eine tolle Foodie-Stadt zu sein – und das können wir auch bestätigen. Du findest hier eine große Vielfalt an diversen Küchen: von asiatisch über mexikanisch bis italienisch, vegan oder klassisch kanadisch. Unsere Highlights hast du in den einzelnen Kapiteln (Gastown, Chinatown, Granville Island etc.) ja schon gelesen – aber generell gilt: Halt die Augen offen, geh auch mal in Seitenstraßen oder frag Locals. Die besten Spots findest du oft nicht auf Google Maps, sondern durch Zufall oder Empfehlung.
Hinweis: Unsere Freundin hat Zöliakie (eine Autoimmunerkrankung, bei der schon kleinste Mengen Gluten gefährlich werden können) – in Vancouver war das überhaupt kein Problem. Egal ob im Café, Restaurant oder auf dem Markt: Sobald wir nach glutenfreien Optionen gefragt haben, wurde direkt professionell reagiert. Es war das Normalste auf der Welt, dass jemand aufgrund einer Erkrankung Sonderwünsche hat – und ehrlich gesagt: Genau so sollte es überall sein!
Die Main Street ist derzeit der Place-To-Be unter den Locals!
Karte: All unsere Orte für Vancouver
Fazit: Ob uns Vancouver gefällt? Wir sind unschlüssig
Vancouver hat bei uns gemischte Gefühle hinterlassen. Einerseits waren da diese grauen Wintertage, die durch Dauerregen, trübe Stimmung und etwas unglückliche Unterkunftswahl eher wenig Stadtflair aufkommen ließen. Rückblickend würden wir sagen: falsche Jahreszeit, falsche Viertel – zumindest für das, was wir uns von Vancouver erhofft hatten.
Andererseits ist Vancouver definitiv eine Stadt, die viel Potenzial hat. Die Nähe zur Natur, das große Outdoor-Angebot, die entspannte, offene Art der Kanadier und die gute Infrastruktur machen sie besonders – gerade auch für uns digitale Nomaden. Als Ausganspunkt für einen Roadtrip durch Westkanada, rüber nach Vancouver Island oder sogar bis in die USA (Oregon, soll superschön sein) ist Vancouver unschlagbar.
Vielleicht brauchen wir für diese Stadt einfach einen zweiten Anlauf – mit mehr Sonne, mehr Zeit und einem besseren Gespür für die Viertel. Wir glauben: Vancouver kann richtig toll sein. Nur wir haben es diesmal nicht ganz gespürt. Aber macht es das nicht vielleicht umso spannender, nochmal wiederzukommen?!
FAQ: Häufig gestellte Fragen zu Vancouver
Wann ist die beste Reisezeit für Vancouver?
Wenn du das Beste aus Vancouver rausholen willst: Mai bis Oktober. Dann spielt sich das Leben draußen ab – mit Foodtrucks, Festivals, Outdoor-Aktivitäten und echten Sonnenuntergängen. Im Winter regnet es viel, Schnee fällt selten direkt in der Stadt. Für weiße Weihnachten ist Vancouver also eher nicht die beste Adresse.
Für was ist Vancouver bekannt?
Vancouver ist bekannt für seine außergewöhnliche Lage zwischen Bergen und Pazifikküste. Die Stadt vereint Großstadtflair mit unmittelbarer Nähe zur Natur – perfekt für Outdoor-Fans. Auch die Filmindustrie ist ein großer Faktor: Viele Hollywood-Produktionen werden hier gedreht, was Vancouver den Spitznamen „Hollywood North“ eingebracht hat.
Wie viele Tage sollte man einplanen?
Für einen ersten Eindruck reichen 3 bis 5 Tage, um Downtown, ein paar Viertel und vielleicht einen Tagesausflug (z. B. Capilano oder Whistler) mitzunehmen. Wenn du Vancouver intensiver erleben oder auch Roadtrips drumherum machen willst, lohnen sich 7 bis 10 Tage oder mehr – vor allem in den wärmeren Monaten.
Wie teuer ist Vancouver?
Vancouver ist eine der teuersten Städte Kanadas – vor allem bei Unterkünften, Essen gehen und Freizeitaktivitäten. Preislich kannst du es mit Städten wie Kopenhagen, Amsterdam oder Zürich vergleichen. Es gibt aber auch Möglichkeiten, zu sparen: z. B. durch Supermärkte, Streetfood oder kostenlose Naturerlebnisse.
Welche Sprache wird in Vancouver gesprochen?
In Vancouver wird Englisch gesprochen – klar, deutlich und gut verständlich. Da Kanada offiziell zweisprachig ist, begegnet dir auch mal Französisch (z. B. auf Verpackungen), im Alltag aber fast ausschließlich Englisch. Die Stadt ist extrem multikulturell, weshalb du auch viele andere Sprachen auf den Straßen hören wirst.
Warum ist Vancouver so berühmt?
Vancouver gilt als eine der lebenswertesten Städte der Welt – nicht zuletzt wegen ihrer landschaftlichen Lage, dem Fokus auf Nachhaltigkeit, guter Infrastruktur und internationalem Flair. Die Stadt ist zudem ein wichtiges Drehkreuz für Reisen nach Westkanada und darüber hinaus Richtung USA oder Alaska.
Ist Vancouver sicher?
Ja, grundsätzlich ist Vancouver eine sichere Stadt – auch für Reisende. Allerdings gibt es Viertel, in denen Armut und Drogenprobleme sichtbar sind, z. B. rund um East Hastings Street und Teile von Chinatown. Wir haben uns dort nie unsicher gefühlt, aber es ist gut, mit offenen Augen unterwegs zu sein und sich vorab etwas über die Gegenden zu informieren.