// Zuletzt aktualisiert August 17, 2024
Verglichen mit unserem ersten Stopp in Osaka ist Kyoto eine Nummer größer! Mehr Menschen, mehr Straßen und natürlich auch mehr zu entdecken. Was wir alles erlebt haben, welche Sehenswürdigkeiten du dir nicht entgehen lassen solltest und welche Tipps wir dir noch mit auf deine Reise geben, verraten wir dir jetzt.
Allgemeines zu Kyoto
Kyoto ist neben den unzähligen Sehenswürdigkeiten vor allem für seine historischen Stätten bekannt. Obwohl es eine der bekanntesten Städte in Japan ist, wird oftmals vergessen, dass es sich hier um die einstige Hauptstadt (784 bis 1868) des Landes handelt, bevor sie von Tokio im Rahmen der Modernisierung und westlichen Ausrichtung abgelöst wurde. Nichts desto trotz lässt sich bei einem Besuch in Kyoto nicht verdrängen, dass es sich hier um das kulturelle Zentrum Japans handelt.
Sehenswürdigkeiten Kyoto und unsere Highlights
Kyoto bietet viele Sehenswürdigkeiten, wie das bekannte Geisha-Viertel Gion, den Arashiyama Bambuswald oder den Fushimi Inari-Taisha Schrein, und gehört zu den beliebtesten Städten auf einer Japan Reise. Bei einer so großen Auswahl an Sehenswürdigkeiten kann es bei der Planung zeitlich gerne mal eng werden – naja außer, du bist bereit 12 Stunden am Tag Sightseeing zu betreiben.
Zumindest diese Sehenswürdigkeiten wollten wir uns auf keinen Fall entgehen lassen und haben uns teilweise zu außergewöhnlichen Uhrzeiten auf den Weg gemacht. Gleichzeitig haben wir uns viel Zeit genommen um durch die Straßen zu schlendern und die Stadt so zu erleben, wie sie ist. Dabei haben wir ein paar Sachen entdeckt, die wir gerne mit dir teilen möchten.
Gion Kyoto – das (wohl) bekannteste Geisha-Viertel der Welt
Unsere erste Anlaufstelle war Gion mit seinen, laut Instagram, unzähligen Geishas und traditionellen Häusern. Eine perfekte Kulisse um in das traditionelle Japan einzutauchen und die Großstadt zu vergessen. Naja, dachten wir zumindest! Natürlich gibt es wunderschöne und gut erhaltene traditionelle Häusern, die dem Viertel einen ganz eigenen Flair geben. Geishas findest du auch unzählige, allerdings handelt es sich dabei zu 99% um verkleidete Touristen, die in den traditionellen Gewändern durch die Straßen laufen und Fotos machen. Ich muss gestehen, da hatten wir mit etwas anderem gerechnet!
Abgesehen von Geishas und traditioneller Architektur ist das Viertel vor allem für den Yasaka-Schrein und den Kennin-ji-Tempel bekannt. Neben diesen beiden Bauten gibt es noch viele weitere Temple und Schreine zu entdecken, wie den Kiyomizu dera oder Kōdaiji Tempel.
Der frühe Vogel genießt die Ruhe! Wenn du den Massen (best möglich) entgehen willst, musst du früh aufstehen. Allerdings machen die meisten Geschäfte erst nach 9 Uhr auf.
Wir hatten eine gute Zeit in Gion und können jedem nur empfehlen dem Viertel einen Besuch abzustatten, durch die Straßen zu schlendern, sich von der Architektur und dem guten Essen begeistern zu lassen. Was dich im Viertel Gion Kyoto im Detail erwartet, welche Tipps wir dir noch mit auf den Weg geben können und was neu eingeführt wurde, erfährst du hier:
Arashiyama Bamboo Forest in Kyoto Japan
Wir alle kennen sie, diese unglaublich coolen Bilder aus dem Bambuswald auf Instagram. Junge Menschen, die auf einem Weg zwischen Meterhohen Bambus stehen – eine Kulisse und Atmosphäre die ihresgleichen sucht! Und ganz ehrlich?! Die Bilder versprechen viel und machen Lust auf einen Besuch, die Realität ist hingegen ein wenig ernüchternd. Der Kyoto Bambuswald ist lediglich ein ca. 500 Meter langer Weg an dem sich rechts und links Bambus türmt! Wir hatten mit mehr Wald gerechnet. Die Kulisse jedoch bleibt unglaublich und wird noch besser, wenn am frühen Morgen die ersten Sonnenstrahlen durch den Bambus auf den Weg brechen. Das perfekte Licht zum Fotografieren!
Ansonsten gilt natürlich auch hier, du solltest früh aufstehen, wenn du ein Bild haben möchtest auf dem nicht hunderte von fremden Menschen zu sehen sind. Spätestens ab halb 8 Uhr wird es hier richtig voll. Was es noch alles zu beachten gibt und welche Tipps wir dir sonst noch mit auf den Weg geben möchten verraten wir dir in unserem Artikel:
Kyoto Fushimi Inari Schrein – Schrein der tausend Tore
Vielleicht kennst du das Lied „Über 7 Brücken musst du gehen“ – in Kyoto sind es eben tausend Tore durch die du gehen musst, wenn du die Runde des Kyoto Fushimi Inari Taisha Schrein abschließen möchtest. Ein von orangefarbenen Toren, die Torii genannt werden, geprägter Pfad den Berg hoch und wieder zurück. Ein Pfad, den zumindest in der Theorie jeder schaffen kann, aber sicher nur halbwegs sportliche Personen wirklich zu Ende bringen.
Die Anlage ist sehr beindruckend und hat vor allem im Morgengrauen etwas Mystisches, das dich in seinen Bann zieht. Zusätzlich gibt es noch Aussichtspunkte entlang des Weges, die einem einen unglaublichen Ausblick auf Kyoto bieten.
Auch hier gilt die Devise – früh aufstehen! Du willst dir ein noch genaueres Bild vom Fushimi Inari-Taisha Schrein machen und ein paar Hidden Gems Abseits aller Touristen finden? Dann lies unseren detaillierten Artikel dazu durch. Gerade wenn du in Japan Stempel sammelst, solltest du dir diesen Artikel unbedingt durchlesen 😉
Kyoto Kiyomizu Dera
Kiyomizu dera, ein UNESCO-Weltkulturerbe, ist einer der bekanntesten Tempel Kyotos und bietet einen spektakulären Blick auf die Stadt. Gegründet im Jahr 778, ist der Tempel für seine Holzterrasse berühmt, die auf Stelzen aus dem Hang ragt und atemberaubende Aussichten auf die umgebende Natur bietet. Der Name „Kiyomizu“ bedeutet „reines Wasser“ und bezieht sich auf den Otowa-Wasserfall, der durch den Tempel fließt. Die Tempelanlage ist täglich von 6:00 bis mindestens 18:00 Uhr geöffnet, wobei in der Hochsaison verlängerte Öffnungszeiten gelten. Der Eintritt beträgt 400 Yen (~ 2 €) für Erwachsene.
Wenn du im Gion Viertel unterwegs bist, lohnt sich ein Abstecher auf die Tempelanlage Kiyomizu Dera zu 100% – auch wenn du den eigentlichen Tempel nicht betrittst. Die gesamte Umgebung bietet schon viel zu sehen und einen großartigen Blick über Kyoto wirst du auch haben.
Mehr dazu bald in unserem detaillierten Artikel zu Kyoto Kiyomizu Dera.
Kyoto Nishiki Market
Der Nishiki Market, oft als „Küche von Kyoto“ bezeichnet, ist ein pulsierender, fünf Blöcke langer Markt im Herzen der Stadt. Mit über 100 Geschäften und Ständen bietet er eine reiche Auswahl an frischen Meeresfrüchten, lokalen Spezialitäten, Küchenutensilien und exotischen Zutaten. Seit seiner Gründung im frühen 14. Jahrhundert hat sich der Markt zu einem beliebten Ziel für Touristen entwickelt, die das kulinarische Erbe Kyotos erleben möchten. Der Markt ist täglich von 9:00 bis 18:00 Uhr geöffnet, wobei einige Geschäfte abweichen können.
Leider gibt es dazu keine Fotos, da wir zu sehr mit Essen und Einsaugen der Atmosphäre beschäftigt waren.
Mehr dazu bald in unserem detaillierten Artikel zu Kyoto Nishiki Market.
Unser Hotel Kyoto und Restaurants Tipps
Mal ganz abgesehen von den Sehenswürdigkeiten, die wir dir nur empfehlen können, hat Kyoto noch viel mehr zu bieten. Alleine beim Schlendern durch die Stadt stolpert man immer wieder über kleine Gassen, die unter anderem Restaurants mit unglaublich gutem Essen verbergen sowie Kaffee, der in Asien seinesgleichen sucht. In anderen kleinen Gassen findest du Schmuckstücke wie das das Roji Aquarium – also halte die Augen offen.
Unser Hotel Kyoto
Unser Hotel The OneFive Kyoto Shijo* befindet sich zentral in Kyoto und bietet unserer Meinung nach eines der besten Preis-/ Leistungsverhältnisse, das wir bisher in Japan erlebt haben. Darüber hinaus bietet es einen super Ausgangspunkt um die Stadt zu erkunden. Neben der großen Zimmer und zentralen Lage war vor allem die Bahnstation, die maximal 5 Minuten zu Fuß entfernt war ein großer Pluspunkt.
In der Lobby kannst du dich an Bad-Utensilien wie Handtüchern, Hausschuhe, Seife, Shampoos, Haargummis etc. bedienen.
Kyoto Restaurant und Café Tipps
Mehr oder weniger durch Zufall haben wir zwei erstklassige Restaurants in unserer Nähe gefunden. Zum einen Mikis Sushi, ein kleines unscheinbares Kyoto Sushi Restaurant in einer Seitenstraße. Hier gibt es Sushi, dass du so in Deutschland selten essen wirst und wenn dann für viel Geld. Dabei beschränkt sich die Karte, wie in Japan üblich, auf Sashimi und Nigiri. Kein fancy Inside out oder frittiertes Sushi! Wenn du hier danach fragst, wirst du sicherlich rausgeworfen. Willst du auf deiner Reise einen Besuch bei Mikis einplanen, solltest du unbedingt reservieren – das Restaurant ist jeden Tag ausgebucht.
Zum anderen, und erfreulicherweise direkt gegenüber von Mikis, empfehlen wir das Wajoryomen Sugari Ramen Restaurant. Hier ist keine Reservierung notwendig, aber ein wenig Zeit und Lust zu warten solltest du mitbringen. Der von vorne kleine Laden wirkt mit seiner Mini-Tür unscheinbar, entpuppt sich aber schnell als echtes Juwel. Bestellt wird am Automaten bevor es nach einer Wartezeit ins eigentliche Restaurant geht. In der Regel findest du hier keine Touristen, dafür aber unglaublich gute Ramen!
Neben den beiden Restaurants gibt es sowohl in dieser Ecke der Stadt, als auch in den anderen Ecken, unglaubliche gute Restaurants zu erschwinglichen Preisen. Wenn du nicht super fancy Essen gehen willst oder alleine reist und beim Essen einfach ein wenig Ruhe möchtest, können wir dir Ishiran Ramen ans Herz legen. Die Kette findest du in ganz Japan und obwohl es sich um eine Kette handelt, sind die Ramen erstklassig!
Weitere Tipps für Kyoto Restaurant, Café und weitere Schlemmereien:
Tipps für deine Reiseplanung nach Kyoto
Wie viele Tage für Kyoto?
Für Kyoto empfehlen wir dir drei volle Tage (ohne An- und Abreisetag). So hast du die Chance Morgens, vor allen anderen, die Sehenswürdigkeit fast ungestört zu genießen und den restlichen Tag durch die Stadt zu schlendern, die Metropole auf dich wirken zu lassen und köstliches Essen zu genießen.
Wie du nach Kyoto kommst
Es wird sicherlich mehr Wege geben, um nach Kyoto zu gelangen – folgende Verbindungen haben wir genutzt.
Von Kyoto nach Osaka und umgekehrt1
Auf schnellstem Weg von Kyoto nach Osaka kommst du mit dem Shinkansen (japanischer Hochgeschwindigkeitszug). Für diese Geschwindigkeit und Zeitersparnis musst du natürlich deinen Preis zahlen – es ist immer noch deutlich günstiger als in Deutschland. Allerdings mussten wir Zeit totschlagen, da man bekanntlich früh aus einer Unterkunft auschecken muss und spät einchecken kann. Also haben wir uns für den langsameren Transport von Kyoto nach Osaka entschieden.
Wenn du Zeit hast, nimm sie dir, denn so siehst du einfach mehr von den japanischen Vororten und der Natur!
1 Die Preise und Fahrdauer variieren je nach Ein- und Ausstieg, Datum, Personenanzahl etc. Die angegebenen Daten beziehen sich auf einen Erwachsenen, der unter der Woche nachmittags vom Bahnhof Kyoto nach Namba Osaka fährt.
Shinkansen Tokio Kyoto und umgekehrt2
Auf unserer Reise nach Japan haben wir uns den Spaß mit dem Hochgeschwindigkeitszug nicht entgehen lassen wollen. Deswegen haben wir uns für die Strecke Tokio Kyoto für den Shinkansen entschlossen. Es ist wirklich so, wie man es überall in den sozialen Medien sieht – der Zug ist pünktlich, sauber und sauschnell. Es ist nicht ganz billig (unsere Fahrt pro Person hat ca. 80€ gekostet), aber wir waren auch innerhalb von ca. 2 Stunden da.
Im Shinkansen Tokio Kyoto auf der rechten Seite einen Platz buchen, nach ca. 40 Minuten kannst du den Mount Fuji* sehen. Von Kyoto nach Tokio links buchen und nach 80 Minuten rausschauen.
Wenn du mehr über den Shinkansen wissen willst (u.a. wo zu buchen, worauf zu achten), dann schau bald nochmal in unseren Blog rein – wir werden darüber separat noch einmal berichten!
2 Die Daten beziehen sich auf unsere Fahrt im März 2024 und können zum Zeitpunkt deiner Reise anders sein.
Wie viel Budget solltest du einplanen?
Bleibst du drei volle Tage (4 Nächte) in Kyoto solltest du mit 300€ bis 500€ pro Person für deinen Aufenthalt rechnen.
Für ein Hotel kannst du dich auf ca. 70€ bis 90€ pro Nacht einstellen.
Der zweitgrößte Kostenfaktor ist das Essen, denn ist einfach zu gut, um es nicht zu genießen und sich etwas zu gönnen. Plane besser ein paar Euros mehr ein, bevor du dich ärgerst - wir empfehlen 150€ einzukalkulieren.
Beim Transport fährst du in Japan generell mit öffentlichen Verkehrsmittel (wie Metro und Bus) am besten. Taxifahren ist im Gegensatz dazu extrem teuer und auch nicht viel schneller, aufgrund des hohen Verkehrsaufkommen in den Großstädten wie Kyoto. Plane hierzu ca. 30€ ein.
Good News - oben genannte Sehenswürdigkeiten sind fast alle umsonst oder kosten dich nur ein paar Yen.
Natürlich kannst du für Hotels, Essen, Transport, Sehenswürdigkeiten etc. mehr oder weniger Geld ausgeben – das ist ganz dir überlassen. So hast du aber erst einmal einen groben Anhaltspunkt für Kyoto.
Unser Fazit zu Kyoto
Am Ende bleibt nur noch eins zu sagen – worauf wartest du noch? Denn eins ist klar, ein Abstecher nach Kyoto darf auf deiner Japan Reise einfach nicht fehlen. Sie ist die ruhige und traditionelle Schwester Tokios. Wenn du mehr über unsere Japan Reise erfahren möchtest, dann lies dir unsere Artikel zu unserem Aufenthalt in Osaka oder Tokio durch.