Safari im Kruger National Park: Die wichtigsten Tipps für Selbstfahrer

Wir haben es uns in unserer Zeit in Südafrika nicht nehmen lassen eine Safari im Kruger National Park zu machen – wie gewöhnlich auf eigene Faust. Lass uns dir unsere Erfahrungen und Tipps mit auf dein nächstes Abenteuer geben!

Denn wenn du entscheidest selbst durch einen National Park zu fahren, solltest du dir vorher ein paar Gedanken machen. Da wir mittlerweile ein paar Safaris auf dem Buckel haben (u.a. Etosha National Park und Addo Elephant National Park), sind wir relativ entspannt an unsere Selbstfahrt durch den Kruger National Park herangegangen. Dennoch ist jeder Park anders und so haben wir auch hier wieder neue Dinge gelernt! Lass dich von uns einfach einfach inspirieren und eine kleine Guideline geben, sodass deine Safari Erfahrung ein voller Safari-Erfolg wird.

Dinge, die du als Selbstfahrer im Kruger National Park wissen solltest

Ist ein 4×4 oder Geländewagen notwendig oder reicht ein Kleinwagen?

Sicherlich ist ein größeres Auto komfortabler und wahrscheinlich 5% besser bei Tiersichtungen, als ein Kleinwagen. Allerdings auch um einiges kostspieliger. Da die Hauptstraßen im Kruger National Park geteert und im guten Zustand sind, reicht aus unserer Sicht ein Kleinwagen. Auch wenn die Nebenstraßen Schotterpisten sind, ist es dennoch alles sehr einfach zu befahren.

Buchen kannst du relativ spontan und schnell bei Sixt*, Check24* oder Sunnycars*.

Es gibt 9 verschiedene Eingänge zum Kruger National Park

Der Kruger National Park erstreckt sich über ca. 350km entlang der Grenze zu Mosambik von Süden nach Norden bis an die Grenze zu Simbabwe. Um diese immense Strecke nicht komplett fahren zu müssen, gibt es insgesamt 9 Gates. Auf unserer 10-tägigen Rundreise haben wir lediglich die Gates Crocodile Bridge sowie Phabeni passiert.

GateLageFür wen?
Crocodile BridgeSüdenWenn du entweder aus Mosambik kommst oder wie wir von Johannesburg einmal quer rüberfährst zum Kruger National Park
Numbi, Phabeni & Paul KrugerSüd-WestenWenn du vom Crocodile Bridge Gate aus startest und den ganzen Tag im südlichen Teil herumfährst, sind die Gates gut zum rausfahren. Oder wenn du die Panorama Route machen willst/gemacht hast.
Orpen & Phalaborwa„Mittlerer“ WestenWenn es dich Richtung Greater Kruger zieht und du in die in die privaten Reserves willst oder über Polokwane nach Johannesburg zurückfahren möchtest.
GiriyondoRichtung Norden im OstenWenn du nach Mosambik willst oder daher kommst.
Punda Maria, Pafuri & Pafuri BorderNordenSo weit sind wir nicht gekommen, aber hier kannst du wahrscheinlich nach Simbabwe rein.
  • Anmeldeformular: Deine Daten (u.a. Pass, Autokennzeichen) werden direkt am Gate aufgenommen, wo du auch direkt bezahlen kannst.
    Formulare unbedingt aufbewahren, beim Verlassen des Parks musst du diese nämlich vorzeigen.
  • Kontrolle: Je nach Lust und Laune wird dein Kofferraum geprüft.
  • Es gibt keine Karte oder Ähnliches vom Park, die kannst du dir vor dem Gate am Kiosk kaufen. Oder du fotografierst die riesige Karte ab (kaum zu übersehen, ist mir trotzdem beim ersten Mal passiert), wo Leute mit Magneten markieren können, wo sie welche Tiere gesichtet haben.

Was muss ich beim Fahren alles beachten?

Im Gegensatz zum Etosha National Park oder Addo Elephant National Park ist eine Safari durch den Kruger National Park ein Kinderspiel. Denn wenn du es darauf anlegst, kannst du die ganze Zeit einfach auf der geteerten Hauptstraße fahren. Auch die Seitenstraßen sind trotz der Unebenheiten nicht sehr schwierig zu befahren und können leicht mit einem Kleinwagen erkundet werden.

  • Es gibt ein Speedlimit von max. 60km/h.
  • Auf jeden Fall vorab außerhalb des Parks volltanken. Es gibt in den Camps Tankstellen, aber wenn die leer sind, hast du einfach Pech.
  • Distanzen nicht unterschätzen! Auch wenn es laut Navi nur 3,5 Stunden sind, du wirst definitiv länger brauchen. Denn man hält mal öfter an, um ein paar Tiere sehen zu können oder man nimmt doch noch die Abzweigung mit. Wir wissen zwar nicht was passiert, wenn du nach den Schließzeiten am Gate ankommst, aber wir empfehlen einfach es nicht darauf anzulegen.
    Plane nicht allzu lange Strecken ein, lieber einen Tag länger den Kruger erkunden, als alles in ein kurzes Zeitfenster zu quetschen!

Kosten: Eintrittspreis für den Kruger National Park

Aufgrund seiner Bekanntheit sind die Eintrittspreise auch entsprechend hoch: Internationale Besucher (Non-South Africans) zahlen 486 ZAR (~ 24€) und Kinder 243 ZAR (~12€) pro Eintritt und Tag.

Du solltest dir also vorab Gedanken machen, wann sich der Besuch lohnt. Wir kamen zum Beispiel relativ spät nachmittags an und hätten noch ca. 2 Stunden gehabt in denen wir durch den Park fahren können. Da lohnt es sich nicht mehr, außer du hast die Wildcard – denn damit hast du unlimited Zugang zu den Parks. Mehr dazu in unserem Artikel Spartipps: Wie du mit der Wild Card in Südafrika Geld sparst, vielleicht kannst du dir so ein paar Euros sparen 🙂

Unsere Reiseroute durch den Kruger National Park

Während unserer 10-tägigen Rundreise durch und rund um den Kruger National Park war unser Highlight natürlich der Park selbst, weshalb wir hier die meiste Zeit einkalkuliert haben. Damit der große Park ein bisschen übersichtlicher wird und du nicht so überfordert bei der Planung bist wie wir, kommt hier unsere detaillierte Reiseroute für eine Safari im Kruger National Park sowie eine Map, damit es ein bisschen plakativer ist.

Hier klicken, um den Inhalt von www.google.com anzuzeigen

Tag 1: Ankunft in unserer Unterkunft am südlichsten Gate

Wir sind am späten Nachmittag in unserer Unterkunft der Riverside Kruger Lodge* im Marloth Park angekommen. Dort findest du auch etliche weitere Lodges (in verschiedensten Preiskategorien). Da es allerdings schon relativ früh dunkel wird und der Park vor Sonnenuntergang seine Gates schließt, haben wir beschlossen den Tag entspannt in der Lodge ausklingen zu lassen. So konnten wir vom Grundstück aus direkt auf den Crocodile River schauen, welcher die südliche Abgrenzung zum Kruger National Park bildet. Manchmal muss man eben etwas Glück haben – so wie wir an diesem Abend. Neben einem herrlichen Sonnenuntergang konnten wir noch einen Elefantenbullen am Fluss beobachten.

Tag 2: All day long Safari im Kruger National Park

Von unserer Riverside Kruger Lodge* ging es nach dem Frühstück in den nächstgelegenen Ort Komati, um uns für den Tag mit Getränken & Snacks einzudecken und das Auto komplett voll zu tanken. Es gibt zwar auch im Park Möglichkeiten zum Tanken und einkaufen, aber dafür muss man immer zum nächsten Camp fahren und die Strecken können sich in die Länge ziehen. Zudem ist es wahrscheinlich außerhalb des Parks ein bisschen günstiger und vielfältiger einkaufen zu gehen.

Über die Crocodile Bridge sind wir dann mit unserer Wild Card in den Park reingefahren. Es gibt am Gate angeblich eine große Karte, wo man mit Magneten kennzeichnen kann, wo man welche Tiere gesehen hat, damit alle an diesen Spots ihr Glück versuchen können. Haben wir aber offensichtlich nicht gesehen und auch keine Karte für den Park gekauft. Sprich wir haben uns an den Schildern und Google Maps orientiert – vielleicht bist du besser vorbereitet als wir.

Unsere grobe Route
1. Vom Crocodile Gate sind wir als erstes zum Hippo Pool gefahren.
2. Danach wieder zurück Richtung Hauptstraße
3. Von da immer am Sabie Fluss entlang Richtung Sukuza, mit ein paar Abstechern auf die Seitenstraßen.
4. Und von da auf der Hauptstraße raus zum Phabeni Gate, da wir in Hazyview unsere nächste Unterkunft und nicht mehr allzu viel Zeit hatten.

Augen offen halten, viel Geduld und ein wenig Glück mitbringen

Der Kruger National Park ist um einiges dichter bewachsen und grüner als zum Beispiel der Etosha National Park. Es ist also deutlich schwieriger schnell Tiere zu sichten. Das hat uns aber nicht davon abgehalten u.a. Hippos (am Hippo Pool), Elefanten, Giraffen, Impalas, Kudus, Warzenschweine, Krokodile, Gänse, Vögel, eine blaue Eidechse und vieles mehr zu sichten.

Unser Highlight war mit Abstand der Leopard, der vor unserem Auto ins Gebüsch gesprungen ist und wir ihm auf die andere Seite gefolgt sind, um ihn besser zu beobachten. Dir wird schon anders, wenn so ein majestätisches und massives Tier dir tief in die Augen schaut und direkt auf dich zu geschlichen kommt. So schnell habe ich wahrscheinlich noch nie ein Autofenster zugemacht! Aber keine Sorge, es gab einen Tunnel durch den der Leopard gelaufen ist, also waren wir in Sicherheit.

Leopard auf Safari im Kruger National Park

Nach einem sehr langen Tag auf Safari im Kruger National Park sind wir dann abends in unserer Unterkunft* in Hazyview angekommen. Hier auch wieder ein paar Minuten außerhalb des Parks, da die Lodges drinnen unglaublich teuer sind und wir planen noch länger unterwegs zu sein 😉

Tag 3: Noch einmal – Den ganzen Tag auf Safari im Kruger National Park

Dafür sind wir extra früh losgefahren, um früh morgens um 7.00 Uhr die Ruhe vor dem Touristen Sturm zu genießen. Naja hätte fast geklappt, aber der African way gilt auch am Phabeni Gate. Wir haben bestimmt 45 Minuten gewartet, um das Gate zu passieren, auch wenn nur 4 Autos vor uns dran waren. Es müssen nämlich alle Personen und Autos erfasst werden, bevor eine Quittung ausgestellt wird. Mit nur einem offenen Schalter und min. einem Game Drive Auto (inkl. 6 Personen) kann das also schonmal etwas dauern.

Dafür hatte wir Zeit uns umzuschauen und haben hier tatsächlich die besagte Karte mit Magneten zum Kennzeichnen der Tiersichtung gefunden. Für eine Papierkarte, die man im Kiosk kaufen kann, waren wir doch zu geizig. Dafür fahren wir einfach zu gerne frei nach Schnauze. Das Schöne bei einer Selbstfahrer Safari ist, dass man nicht weiß, was man verpasst 😀

Bild mit Magneten für Tiersichtungen im Kruger National Park

Aber diesmal haben wir uns ein bisschen an den Sichtungen Anderer orientiert, wurden am Anfang aber enttäuscht, weil wir einfach nichts bis auf Springböcke gesehen haben. Laut Map sind am Vortag auf der Strecke Löwen und Büffel gesichtet worden. Halb so wild, weil auf einmal die Straße komplett mit Autos dicht war, denn sie hatten einen Leoparden direkt am Straßenrand gesichtet.

Weißt du was noch störend ist und nicht auf eine Safari National Park gehört?

Genau, egoistische Touristen, die alles tun, um Wildtiere zu sehen. Einfach kreuz und quer auf der Straße zu stehen, damit auch ja niemand durch kann. Und auf gar keinen Fall sein Auto bewegen, damit man am längsten die Tiere beobachten kann …Vielleicht waren wir auch nur so genervt, weil wir Hunger und noch kein Frühstück hatten. Zum Glück sind wir dann halb durch den Busch fahrend auch endlich nach 20 Minuten weitergekommen und konnten zum Kruger Station Restaurant weiterfahren. Essen war ok, Preise teuer, aber WLAN top!

Unsere Weiterfahrt verlief am Anfang in etwa wie am Morgen: weniger Sichtungen als am Vortag. Dies änderte sich schlagartig als wir einen Büffel direkt an der Straße, sowie einen Leopard im Baum gesichtet haben! Damit war dann unser Tag „gerettet“ und wir konnten unseren Rückweg zu unserer Unterkunft* zufrieden und euphorisch antreten. Den Tag haben wir dort in unserem Whirpool ausklingen lassen – naja zumindest so lange, bis ein kräftiges Gewitter über uns gezogen ist.

Unsere grobe Route
1. Vom Phabeni Gate sind wir Richtung Suzuka gefahren, aber auf einer Nebenstraße. Diese führt einen bis zum Paul Kruger Gate.
2. Von da sind wir dann nach Suzuka zum Kruger Station Restaurant gefahren, um zu Frühstücken und die weitere Route zu besprechen.
3. Anstatt rechts rum zum Sabie River zu fahren (von dort kamen wir am Vortag), sind wir weiter nördlich gefahren und haben die Seitenstraßen genutzt.
4. Irgendwann sind wir wieder auf die Haupstraße (Tshokwane – Skukuza Rd) gekommen und sind da wieder Richtung Suzukua und Hazyview gefahren.

Fazit zu den Routen

Der erste Tag, also der süd-östliche Teil des Kruger National Parks, war wesentlich besser für Wildlife Sichtungen. Je weiter wir gen Norden gefahren sind, umso weniger haben wir gesehen. Kann natürlich an der Jahreszeit oder unseren schlechten Skills gelegen haben – who knows! Allerdings haben wir das bei unserer Vorab-Recherche öfter gelesen, dass der südliche Teil des Krugers deutlich schöner sein soll. Wir würden wahrscheinlich beim nächsten Mal auch die süd-westliche Seite erkunden und ggf. zusätzlich eine geführte Tour* buchen.

Unsere Unterkünften direkt am Kruger Nationalpark

Stop 1 in der Kruger Riverside Lodge* im Marloth Park

Unsere Lodge in Marloth Park lag nur wenige Meter vom Crocodile River entfernt, was perfekt für unseren ersten Nachmittag nach einer langen Fahrt war. Denn so brauchten wir nicht in den Kruger National Park reinfahren, um Tiere zu sehen. Direkt am Fluss haben wir den ersten Elefanten gesichtet. Zudem liefen auf dem Gelände diverse Antilopen sowie Vögel und Bush Babies rum. Abends sollten wir nicht draußen rumlaufen, da Löwen gesichtet wurden, die vom Kruger rüber gewandert sind und ab und an mal vorbeischauen. Nachts draußen spazieren zu gehen ist im Busch generell nicht die allerbeste Idee!

Also haben wir den Abend einfach beim Abendessen und Boma Feuer (= Lagerfeuer) mit den anderen Gästen ausklingen lassen. Aufgrund der geringen Anzahl an Zimmern ist diese Lodge einfach super gemütlich und familiär mit perfekter Lage direkt am Kruger National Park ohne direkt ein ganzes Vermögen auszugeben. Können wir nur empfehlen 🙂

Kruger Riverside Lodge

Stop 2 im Bon Repose Cottage* in Hazyview

Da die Lodges und Unterkünfte im Park selbst immens teuer sind, haben wir uns für das Bon Repose Cottage* außerhalb in Hazyview entschieden. Die Fahrt dauert nur etwa 20 Minuten bis zum Phabeni Gate! Generell gibt es hier und auf dem Weg bereits viele Lodges. Warum wir ausgerechnet das Cottage ausgesucht haben, eigentlich nur aufgrund des Preises und des Whirpools…Bei der drückenden Hitze dachten wir, dass Wasser (zum abkühlen) keine so schlechte Idee ist. Konnte keiner ahnen, dass wir kaum vor Ort waren und es abends gewittern würde 😀

Nichtsdestotrotz fanden wir das Preis-Leistungs-Verhältnis gut, im Gegensatz zu den anderen Unterkünften! Hazyview und das Bon Repose Cottage* können wir empfehlen!

Tipps, Tricks & Hacks

 Lade dir die Maps herunter, kaufe dir eine physische vor Ort, nutze Google Maps oder fahre einfach drauf los.

ABER niemals die Distanzen unterschätzen. Wenn du nicht im Park übernachtest, musst du vor Sonnenuntergang raus sein. Also immer wieder zwischendurch checken, wo du gerade bist und wie lange es auf der Hauptstraße zurück dauert.

Du kannst erst nach Sonnenaufgang in den Park rein. Früh aufstehen lohnt sich nur, damit du relativ allein unterwegs bist.

In der Hauptsaison sind Unterkünfte* schnell ausgebucht, also frühzeitig planen oder leider eingeschränkt sein und im Zweifel mehr zahlen.

Niemals aussteigen, außer es ist gekennzeichnet! Das sind meistens Camps oder eingezäunte Picknickspots. Hier gibt es dann auch Toiletten - immer schön nutzen, wenn du eine siehst, denn unterwegs haben wir keine alleinstehenden Toiletten gesehen 😉

Wenn du stehende Autos siehst, dann auch mal kurz halten. Schadet nicht und im besten Fall haben sie etwas entdeckt!

Checkliste für eine Safari im Kruger National Park

Jetzt solltest du alle notwendigen Informationen haben, um als Selbstfahrer durch den Kruger National Park zu fahren. Da dieser jedoch relativ groß ist, ist eine vorherige Planung schon ratsam. Du solltest dir vorher klar darüber werden, was du sehen möchtest, wie viel Zeit du hast, wie viel du bezahlen kannst/möchtest und wie du reisen möchtest.

Und dann steht deinem Abenteuer auch nichts mehr im Weg! Ganz egal, ob du als Selbstfahrer unterwegs bist oder geführte Touren buchst, du wirst definitiv eine unvergessliche Zeit verbringen. Denn Tiersichtungen sind immer etwas Besonderes, auch wenn dazu immer ein bisschen Geduld und Glück erforderlich ist!

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