Gion – Das sagenumwobene Geisha Viertel in Kyoto

// Zuletzt aktualisiert August 17, 2024

Wenn du dich mit einer Japan Reise beschäftigst, dann steht das Gion Viertel in Kyoto sicherlich auf deiner Liste, der Dinge, die du sehen möchtest. Doch dieses Jahr kam der Schock für alle Reisenden – das Viertel wird für Touristen geschlossen! Wir bringen dir das Viertel näher, erzählen dir, was es dort zu sehen gibt und was dran ist an der Schließung.

Allgemeines zum Gion Viertel in Kyoto

Wo liegt das Gion Viertel?

Das berühmte Gion Viertel mit seinen traditionellen Häusern und engen Gassen ist einfach auf Google Maps zu finden. Es liegt im östlichen Teil Kyotos und überall aus der Stadt schnell zu erreichen. Was du aber eigentlich suchst ist nicht Gion, sondern Higashiyama Ward. Hier entstehen all die schönen Instagram Bilder 😉

Wie kommst du am einfachsten zum Gion Viertel?

Wir selbst sind riesige Fans des janpanischen ÖPNV und können dir diesen auch in Kyoto ans Herz legen. Das Viertel befindet sich nur wenige Gehminuten von der Gion-Shijo Station entfernt. Von der Station aus folgst du der Hauptstraße einfach Richtung Osten und kommst unweigerlich am Yasaka Jinja Nishiromon Gate (oder auch Western Tower Gate genannt). Das Tor bildet einen der Eingänge in das Viertel.

Wenn du schon vorab traditionelle Häuser sehen möchtest, biegst du auf halber Strecke zwischen Bahnstation und Tor rechts ab (Hanamikoji Straße). Am Ende dieser Straße wartet der Kennin-Ji (Buddhistischer Tempel) auf dich. Diesen Weg haben wir bei unserem ersten Besuch, wenn auch etwas unfreiwillig und mit kleinen Umwegen, eingeschlagen. Erst danach sind wir in den „Instagram“ Teil des Viertels vorgestoßen.

Vom Kennin-Ji Tempel aus gehst du zurück auf die Hanamikoji Straße und direkt rechts die Straße hoch. So gelangst du direkt in den bekanntesten Teil des Gion Viertels. Dank uns später – wir haben uns mehrfach verlaufen in der Hoffnung einen schnelleren Weg gefunden zu haben.

Geishas im Gion Viertel

Wenn du unbedingt Geishas sehen oder dich selbst in einen Kimono schmeißen möchtest, bist du in Gion gold richtig. So viele „Geishas“ wirst du in deinem Leben noch nicht gesehen haben. Okay, besser gesagt, so viele Touristen in Kimonos wirst du vorher noch nicht gesehen haben. So oder so wirst du jede Menge authentischer Kimonos in allen Farben sehen.

Öffnungszeiten & Eintrittspreise

Das Viertel selbst hat keine Öffnungszeiten. Die einzelnen Läden und Restaurants jedoch schon. Wir selbst waren, um den Massen aus dem Weg zu gehen, bei unserem ersten Ausflug dorthin wieder einmal früh morgens unterwegs. Wenn du vor 8 oder 9 Uhr auf ein Frühstück hoffst, wirst du länger suchen müssen. Viele Cafés öffnen erst später gegen 10 Uhr. Zudem verkaufen die meisten Cafés in Japan auch nur Getränke (manchmal auch kleine Snacks) aber kein Frühstück.

Da es sich bei Gion um ein Stadtviertel handelt, welches (noch) nicht durch Tore abgeriegelt ist, ist der Eintritt kostenfrei.

Ist Gion wirklich für Touristen geschlossen?

Das wichtigste Vorweg – nein, das Viertel ist nicht für Touristen gesperrt! Naja, zumindest nicht vollständig. Schon während unseres Besuches sind uns immer wieder Schilder aufgefallen, die darauf hinweisen, dass in bestimmten Straßen und Gassen keine Bilder geschossen werden dürfen. Wer sich nicht daran hält und erwischt wird, wird zur Kasse gebeten (ca. 60€).

Menschenmassen in den engen Gassen des Gion Viertels in Kyoto

Diese Maßnahmen wurden bereits 2019 eingeführt und sollen die Touristen unter Kontrolle bringen und den Anwohnern mehr Ruhe verschaffen. Die Schilder hängen vor allem in kleinen privaten Gassen. Genau um diese Gassen geht es auch bei der Sperrung. Private bzw. die kleinen Gassen der Anwohner sind seit April 2024 für Touristen gesperrt. (Die Hanamikoji Straße ist von der Sperrung nicht betroffen.) Hiermit reagiert die Regierung auf die anhaltenden Beschwerden der Anwohner. Wir können es ihnen nicht verübeln – manche Touristen benehmen sich wirklich unter aller Sau.

Was wir in Gion erlebt haben

Wie immer in Japan gilt auch für dieses Viertel – es wird voll! Wenn wir wir voll sagen meinen wir „Kurz-vor-Weihnachten-Geschenke-besorgen-gehen“ voll. Wer keine Lust auf Menschenmassen und Gedränge hat, sollte früh morgens vor Ort sein. Gleichzeitig müssen wir jedoch sagen, dass nicht alle Gassen so unglaublich voll sind. Sobald du etwas Abseits der Hauptgassen unterwegs bist, ist das Leben gleich viel entspannter und nein, wir meinen damit nicht die kleinen privaten Gassen.

Wenn du eine Auszeit und etwas Ruhe vom Schlendern durch das Geisha Viertel benötigst haben wir auch hier etwas für. Mehr verraten wir dir gleich in unseren Geheimtipps.

Was du alles im Geisha Viertel entdecken kannst

Neben den unzähligen Personen in Kimonos, den traditionellen Häusern und engen Gassen hat das Gion Viertel noch viel mehr zu bieten. Hier reihen sich verschiedene Tempel und Schreine aneinander, einer beindruckender als der andere. Zusätzlich kannst du den Blick über die Stadt genießen.

Blick über die Stadt des Gion Viertels in Kyoto

Wenn du schon einmal in Gion unterwegs bist, solltest du dir auf keinen Fall den Yasaka-Schrein, Hokan-ji Temple und Kiyomizu-dera Schrein entgehen lassen. Ehrlich gesagt konnten wir uns für den Kennin-ji-Tempel nur wenig begeistern. Vielleicht lag das aber auch an der frühen Uhrzeit und dem noch nicht vorhanden gewesenen Kaffee.

Neben den Schreinen und Tempeln gibt es noch unzählige Restaurants, Souvenir Shops und Teehäuser in den Gassen zu entdecken. Oftmals lohnt es sich die kleinen Läden genauer anzuschauen und nicht einfach nur durch die Gassen zu rushen.

Unsere Geiheimtipps für dich

Kōdaiji Tempel

Du hast die Nase voll von den Massen, dem Gedrängel und willst dir mal ein paar Minuten Ruhe gönnen? In diesem Fall können wir dir den Kōdaiji Tempel nur ans Herz legen. Wir selbst sind zufällig über diesen Tempel gestolpert und wollten erst nicht reingehen, weil man ein paar Euro Eintritt zahlen muss und doch wieder nur ein weitere Tempel ist (dachten wir). Hier wandert man jedoch durch liebevoll, wenn auch minimalistische Gärten, mit verschiedenen Gebäuden innerhalb der Tempelanlage, die man betreten kann. Dabei wirst du dich an der Ruhe erfreuen können, viele Touristen waren hier nicht. Und der Blick auf den Steingarten lässt dich für einen Augenblick die Hektik der vergangenen Stunden vergessen.

Zusätzliches Highlight der Anlage ist der kleine Bambuswald. Naja so klein ist dieser, verglichen mit dem Arashiyama Bambuswald nun auch nicht. Dafür wirst du hier mehr oder weniger alleine sein.

Für dein persönliches Sammelalbum

Suche das Ninenuaka Cafe Garakuta und hole dir ein liebevoll handgemaltes Bild von dem älteren Besitzer, der täglich neue kleine Kunstwerke malt und diese vorne im Café für 100Yen (ca. 0,60€) verkauft. Aber Achtung, wer zu spät kommt verpasst seine Chance. Denn die Bilder gibt es nur so lange auch welche vorhanden sind.

Besondere Restaurants

Wenn du schon beim Ninenuaka Cafe Garakuta bist, kannst du die dir auch gleich eine moderne Interpretation der klassichen Ramen holen. Diese findest du beim Verlassen des Cafés schräg gegenüber in der kleinen Gasse zu deiner Rechten. Den Laden den du suchst heißt ichiren Kyoto. Bring ein wenig Geduld mit, da das Restaurant nur wenige Plätze hat und gerade zu Mittag sehr beliebt ist. Aber was sollen wir sagen?! Das Warten lohnt sich und du wirst etwas andere, aber köstliche Ramen bekommen, die du so sicher noch nie hattest.

Wie wäre es an dieser Stelle mit einem kleinen Nachtisch? Raus aus der kleinen Gasse in der sich das ichiren befindet und schräg links rüber zu Daikan-yama Candy Apple. Vielleicht nicht super typisch japanisch, aber dafür sind die kandierten Äpfel sehr lecker. Wir können es nur empfehlen!

Lohnt sich ein Besuch des Geisha Viertels in Kyoto?

Nach all den Infos bleibt vielleicht noch die Fragen offen, ob sich ein Besuch im Gion Viertel lohnt. Die Antwort ist hier ganz klar: Ja.

Schlendere gemütlich durch die Gassen mit ihrer traditionellen Architektur, den Schreinen und Tempeln. Halte immer wieder an, um dir einen Kaffee zu holen, etwas zu essen oder Souvenirs zu shoppen. Es gibt so Vieles zu entdecken, dass du auch mehr als nur einen Tag dort verbringen kannst.

Bitte benimm dich wie ein normaler Mensch und nicht wie ein Tourist, der glaubt er könne sich alles erlauben. Vergiss nicht, dass in diesem Viertel ganz normale Personen wohnen. Sie wollen genauso ihre Ruhe haben, wie du in deinem zu Hause auch. Andernfalls könnte sich die bereits durchgeführte Schließung einiger Straßen erweitern.

Was du sonst noch in Kyoto erleben kannst, verraten wir dir in unserem Beitrag Kyoto entdecken.


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