Namibia Rundreise – Cape Cross

7. Stop | Spitzkoppe – Cape Cross | Campsite | 167km | 2 Stunden Fahrzeit | Schotter & Asphalt | Tag 8

Nach einem Tag voller Sonnenuntergang- und -aufgang-Magie machten wir uns wieder auf Richtung Küste. Denn am Cape Cross wollten wir uns unbedingt die Seerobbenkolonie anzuschauen! Wir haben wirklich mit viel gerechnet aber das hat definitiv unsere Erwartungen übertroffen.

Wenn du neu auf diesem Blog bist und dir erst einmal einen Überblick über unsere 14-tägige Rundreise machen möchtest, schau doch gerne in unseren Artikel Namibia Rundreise: 14 atemberaubende Tage als Selbstfahrer rein.

Wieder an die Küste nach Cape Cross

Neben der Landschaft und Natur, die wir in vollen Zügen genießen, sind Tiere im Allgemeinen für uns immer ein absolutes Highlight. Als wir bei unserer Planung auf das Kreuzkapp (Cape Cross) gestoßen sind, war uns klar, dass wir auf keinen Fall die Seerobbenkolonie verpassen möchten – wer kann denn so einem Seerobben Baby wiederstehen? So eine Ansammlung an Wildtieren ist immer unglaublich spannend und das in ihrer natürlichen Umgebung – dort wo wir Menschen nur Gast sind! Es war definitiv eine einzigartige Erfahrung 😀

Seerobben Baby am Strand in Cape Cross, Namibia

Einfache Campsite mit gemütlichem Restaurant direkt in Cape Cross

In Cape Cross gibt es nicht wirklich sehr viel, bis auf die Seerobbenkolonie, sowie das Gelände rund um die Cape Cross Lodge inkl. der Campsite. Ist auch gar nicht schlimm, da die meisten sowieso nur wegen der Robben kommen oder auf Durchreise zur Skeleton Coast sind. Deswegen geben wir diesmal nur einen kleinen Einblick zum Platz – so spannend war dieser auch wirklich nicht.

Good to know

Die Campingplätze sind direkt an der Einfahrt zur Cape Cross Lodge – kann man mal übersehen, wenn man die Augen auf das Meer richtet.

An der Rezeption wird dir ein Platz zugewiesen, auch wenn alles frei ist. Genügend Platz ist vorhanden – auch zum Nachbarn, diese sind durch Steinmauern voneinander getrennt. In der Mitte der Campsite befindet sich der Gemeinschaftswaschraum mit Toiletten und (heißen) Duschen.

Pluspunkt, das Restaurant an der Rezeption ist für alle Gäste offen und man kann dort auch einfach nur am Kamin entspannen!

Jede Parzelle hat eine Nische mit Waschbecken und Arbeitsplatte sowie einen Ofen für Braai und Feuer. Ebenfalls findest du Strom – denke hier daran, dass du einen einfachen Reiseadapter* nutzt. Unser Mehrfach-Adapter passt leider nicht in die Vorrichtung!

Pro Übernachtung (für zwei Personen und einem Auto) bezahlst du 380 NAD (≈ 24 €).

Strom
Gemeinschaftswaschraum an der Rezeption (Toilette & Duschkabinen)
heißes Wasser
Wlan (nur im Restaurant)
Braai-Stelle
Sand/Erde

private Toilette und Dusche

Vorab online überwiesen, im Restaurant Bar- und Kartenzahlung möglich

Auto auf Campingplatz in Cape Cross

Things to Do – unsere Highlights in Cape Cross

Um ehrlich zu sein, die Seerobbenkolonie ist der einzige Grund hierhin zu kommen – aus unserer Sicht! Wir werden gerne eines besseren belehrt, wenn jemand noch weitere Tipps hat, gerne unten kommentieren 🙂

Als wir angekommen sind, dachten wir noch, dass wir vielleicht gar nicht zur Kolonie fahren müssen, um Seerobben zu sehen. Man hört ja des Öfteren, dass Hotspots auch einfach nur „Touristenfallen“ sind und sich gar nicht lohnen – auch wenn uns unsere Digitale Welt das gerne vorgaukelt. Allerdings gab es direkt am Strand gar nichts, bis auf den rauen Atlantik und das usselige Wetter an dem Tag!

Unsere Planung sah nur eine Nacht in Cape Cross vor, weshalb wir uns dann doch direkt auf zur Kolonie gemacht haben. Wir wissen alle, dass Wildtieren unser Urlaubsplan vollkommen egal sind – sie kommen und gehen wie es ihnen gerade passt. Deswegen wollten wir sie auf gar keinen Fall verpassen, wie naiv wir waren 😀 Denn diese „kleine“ Kolonie umfasst Tausende von Seepelzrobben, die jetzt nicht gerade die aktivsten Tiere an Land sind. Also keine Sorge, sie werden da sein!

Um zum Parkplatz direkt an der Kolonie zu kommen, muss man vorher erst das Gate passieren und natürlich Eintritt zahlen (2 Personen und 1 Auto 350 NAD ≈ 22€). Danach geht es aber auch direkt weiter – immer der Straße folgend. Einmal angekommen, sieht man die Robben schon am Steg liegen, spielen, laufen etc. Ein Glück waren da noch Steine zwischen uns und den Robben 😉 Wie gut, dass es keine Steine waren – diese Tiere können einfach stundenlang rumliegen ohne sich einen Millimeter zu bewegen (das versuche ich auch immer morgens, aber hilft ja alles nichts, irgendwann muss man aufstehen und arbeiten).

Tipp: Immer schön die Augen offen halten, manchmal liegt es einem zu Füßen.

Viele, intensive und geräuschvolle Eindrücke

Vor uns wurde dann die Größe der Kolonie in Cape Cross sichtbar und es war einfach unglaublich diese wild lebenden Geschöpfe in ihrer natürlichen Umgebung so nah kommen zu können! Auch unglaublich war der Geruch – lies dir dazu einmal die Google Rezensionen durch. Oftmals sind diese Rezensionen übertrieben oder einfach realitätsfern, so können wir hier nur unterstreichen, was berichtet wird. Ich kann es nicht beschreiben, nur so etwas kriegt man nicht alle Tage in die Nase 😀

Der Junge der Familie im Auto neben uns hat es allerdings geschafft den Geruch perfekt darzustellen und alle Zuschauer zum Lachen zu bringen (sorry, not sorry). Der Junge stieg freudestrahlend aus und in dem Moment als er draußen war, hat er sich fast übergeben! Deswegen einfach die Jacke über der Nase zuziehen und sich einfach am Anblick ergötzen, anstatt über den Geruch nachzudenken.

Ich weiß nicht, wie du dir die Geräuschkulisse eine Seerobben Kolonie vorstellst, also lass mich dir helfen. Es ist eine Mischung aus Gebrüll, Gekreische, immer wieder Geräusche als ob sich jemand erbricht und dabei quietscht. Da die Robben anscheinend individuell miteinander kommuniziert und die Babys ständig ihre Mütter suchen, ist es entsprechend turbulent. Aber allemal ein Spektakel, wenn unter dir auf einmal gefühlt eine Ziege blökt 😀

Und noch kleine Besucher on top

Nichtsdestotrotz haben wir eine längere Zeit Vorort verbracht, denn es passierte immer wieder irgendwas und wir wollten nichts davon verpassen. An Land eher ruhig, faul und schläfrig – bis auf die verzweifelten Jungtiere, auf der Suche nach ihren Müttern – im Meer dafür eins mit dem Wasser. Sie so zu beobachten, kann schon einmal etwas Zeit in Anspruch nehmen. Aber so mitten im namibischen Winter direkt an der Küste an einem bewölkten Tag kann es verdammt frisch werden. Deswegen wollten wir eigentlich schon wieder fahren, als wir auf einmal Aufruhr bei den Robben beobachten.

Und siehe da erschienen zwei (für uns bis dahin) Füchse inmitten der Robben. Nach unserer Recherche waren es Schabrackenschakale – gern geschehen! Sie haben anscheinend nach Beute Ausschau gehalten und dabei die Robben aufgeschreckt und zum Teil provoziert. Spannend zu sehen, wie die Robben gemeinschaftlich Jungtiere vor den Schakalen beschützen! Das ging eine ganze Weile, bis einer der Schakale Erfolg hatte und irgendwas zu fressen fand. Lass deine Fantasie freien Lauf, aber auch beim ranzoomen, konnten wir es nicht erkennen (zum Glück nicht …).

Einmal bitte die Galaxie und zurück

Irgendwann haben wir uns dann aufgerafft zurückzufahren. Da wir durchfroren waren, entschlossen wir zur Abwechslung mal nicht typisch zu Campen, sondern es uns im Restaurant gemütlich zu machen. Ein Glück hatten sie in der Cape Cross Lodge neben klassischen Restaurant-Sitzmöglichkeiten auch Sofas und einen Kamin. Du darfst gerne raten, wo wir den ganzen Abend lang saßen. Ab und zu muss man sich auch mal etwas gönnen und den Luxus auskosten. 14 Tage campen ist halt ein bisschen etwas anderes 😉 Neben Tee, Essen und Feuer konnten wir drinnen auch unser Equipment endlich aufladen – so ohne Kamera ist ein Reiseblog etwas langweilig.

Ein zusätzliches großes Highlight kam spontan zur Tür, in Form eines passionierten Hobby-Astrologen, hereingelaufen. Er bot allen Gästen an einen Blick (oder auch mehrere) durch sein Teleskop zu werfen und teilte dabei sein Wissen über die Sterne und Galaxien. Bei dem Teleskop handelte es sich nicht um so ein „Ich-hol-mal-den-Mond-näher-heran“-Teleskop, sondern ein „Da-oben-sind-ganz-viele-Sterne-aber-ich-zeig-euch-jetzt-dazu-die-ganze-Galaxie-um-diesen-Stern“. Für den ein oder anderen mag das gerade langweilig klingen – aber Alpha Centauri (eine Galaxie), die wir ohne so ein Teleskop nur als einzelnen Stern sehen können, so detailliert betrachten können ist schon etwas ganz besonderes. Es war faszinierend zu sehen, was unser Augen und unsere Vorstellung nicht können!

Auf Reisen erlebt man immer mehr, als man plant. Also sei spontan und lasse die Dinge auf dich zukommen!

Roadtrip nach Cape Cross

Die Fahrt von Spitzekoppe nach Cape Cross war nichts besonderes – wie immer viel geradeaus mit Mischung aus Asphalt und Schotter. Es gab nur einen kurzen Zwischenstop in Henties Bay, um zu den 4×4 aufzutanken.

Was uns jedoch fasziniert hat, war, dass der Wetterumschwung von der Wüste vs. Küste so sichtbar war. Man hat richtig den Cut zwischen gutem Wetter und zugezogener, fast gewitterartiger, Front gesehen! In der Tat war es dann an der Küste auf einmal dunkel, Nieselregen setzte ein und natürlich noch mal ein paar Grad kälter 😀

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