// Zuletzt aktualisiert April 3, 2025
Kanada im Winter ist ein Winter Wunderland – endlose Schneelandschaften, eisige Kälte und perfekte Bedingungen für Wintersport. Für uns war direkt klar: Wenn wir schon einmal hier sind, dann müssen wir Ski und Snowboard fahren in Kanada! Allerdings gab es einen kleinen Haken: Wir sind Anfänger. Klar, wir beide waren schon mal auf der Piste, aber das ist ziemlich lang her. Da wir beide zum Team „Learning-by-Doing“ gehören haben wir uns vorab also erstmal nicht so viele Gedanken gemacht. Im Nachhinein hätten wir uns aber mit Themen wie „Sind die Pisten Einsteiger freundlich?“ oder „Wo liegt das Skigebiet?“ beschäftigen sollen – denn nicht alles lief so reibungslos und spaßig wie gedacht.
Falls du jetzt die gleichen Fragen hast, bist du hier genau richtig! Wir teilen unsere Erfahrungen als Anfänger, zeigen dir verschiedene Skigebiete in Westkanada, geben dir wichtige Tipps zur Planung und sprechen ganz offen über die Kosten, die auf dich zukommen. Also schnapp dir einen heißen Kakao – und lass uns gemeinsam herausfinden, ob Ski und Snowboard fahren in Kanada wirklich so genial ist, wie alle sagen!
- Warum Kanada ein Paradies für Wintersportler ist
- Skiurlaub in Kanada planen: So bereitest du dich vor
- Preise & Spartipps: Was kostet ein Skiurlaub in Kanada?
- Equipment & Packliste: Die richtige Ausrüstung für deinen Skiurlaub in Kanada
- Gut vorbereitet: Wichtige Infos für Kanada
- Skigebiete in Westkanada: Alberta und British Columbia
- Fazit: Ski und Snowboard fahren in Kanada lohnt sich
- FAQ: Häufig gestellte Fragen zu Ski und Snowboard Fahren in Kanada
Warum Kanada ein Paradies für Wintersportler ist
Kanada zählt zu den besten Skidestinationen der Welt – und das nicht ohne Grund. Die Wintersaison ist lang, Schneemangel gibt es praktisch nie, und dank der kalten, trockenen Luft bleibt die Schneequalität außergewöhnlich gut. Wenn du Glück hast, kannst du auf frisch gefallenem Pulverschnee fahren. Der fühlt sich hier anders an als in Europa: Er ist federleicht, zerbröselt in der Hand und gibt leichter nach – was uns als Anfänger besonders zugutekam. Ideal waren für uns die Pisten, die nicht komplett planiert waren, sondern eine lockere, griffige Schicht Neuschnee hatten. Das hat das Fahren für uns deutlich angenehmer und weniger rutschig gemacht!
Pulverschnee verzeiht Fehler deutlich besser als harte, präparierte Pisten. Während auf frisch planierten Pisten oder vereisten Abschnitten die Kontrolle schnell verloren geht und Stürze aus Erfahrung schmerzhafter sind, dämpft Pulverschnee kleine Fahrfehler ab. Gerade auf dem Snowboard fühlte es sich weicher und sanfter an, wenn wir ins Wanken gerieten. Zudem bremst der Schnee etwas, sodass man nicht so schnell an Tempo gewinnt wie auf glatten, festen Pisten.
Ein weiterer Vorteil: Kanadas Skigebiete sind riesig und bieten für jedes Niveau die passenden Abfahrten – von breiten Anfängerpisten bis hin zu spektakulären Tiefschneeabfahrten für Profis. Das Angebot ist enorm groß, wenn auch die Infrastruktur und Qualität nicht immer gleich gut waren.
Wer kann was erwarten?
Für Anfänger gibt es in vielen Skigebieten spezielle Beginner Areas, in denen man sich in Ruhe an Schnee und Technik gewöhnen kann, bevor es auf die größeren Pisten geht. Falls du noch unsicher bist, lohnt sich zu 100% ein Skikurs oder Snowboard-Kurs – die Skilehrer hier sind professionell, aber entspannt. Schon ein paar Stunden mit einem Profi haben uns geholfen, die Techniken zu lernen und nicht nur irgendwie die Piste herunterzukommen. Um die Skiausrüstung musst du dir auch keine Gedanken machen, denn fast überall kannst du dir vor Ort alles an Equipment ausleihen.
Aber auch erfahrene Skifahrer und Snowboarder kommen in Kanada voll auf ihre Kosten. Neben klassischen roten und schwarzen Pisten gibt es für Adrenalinjunkies Tree Runs, Steilhänge und unberührte Pisten in den Rocky Mountains ebenso wie in British Columbia. Wenn dir das nicht reicht, dann kannst du dich auch an Heli-Skiing oder Cat-Skiing wagen – pures (teures) Abenteuer, bei denen du entweder per Helikopter oder mit einem Pistenbully in entlegenes Gelände gebracht wirst, um dort durch unberührten Pulverschnee zu heizen.
Nicht zu vergessen: Kanada ist auch ein Paradies für Langläufer. Kilometerlange Loipen durch tief verschneite Wälder und Nationalparks machen den Sport hier besonders reizvoll.
Skiurlaub in Kanada planen: So bereitest du dich vor
Ein Skiurlaub in Kanada erfordert doch etwas mehr Planung als ein Trip in die Alpen. Doch die Mühe lohnt sich – versprochen!
Reisezeit: Wann du am besten Ski und Snowboard in Kanada fahren kannst
Bevor du fröhlich losziehst und buchst, solltest du dir anschauen, wann es sich lohnt nach Kanada zum Ski und Snowboarden zu fahren. Denn Kanada bietet eine lange Skisaison, die je nach Skigebiet von November bis Mai reicht. Doch nicht jeder Monat eignet sich gleich gut für einen Skiurlaub. Während einige Zeiten perfekte Schneeverhältnisse und leere Pisten bieten, sind andere Monate voller Reisende und mit hohen Preisen geprägt.
Beste Monate für einen Skiurlaub: Wann es sich lohnt
Die Skisaison beginnt in vielen Regionen in Westkanada bereits im November oder Anfang Dezember, allerdings sind zu diesem Zeitpunkt oft noch nicht alle Pisten geöffnet. Wenn du früh in die Saison starten möchtest, solltest du dich auf hoch gelegene Resorts wie Whistler oder Banff konzentrieren, die bereits zu Saisonbeginn gute Schneeverhältnisse bieten.
Beachte, dass rund um die Weihnachtsfeiertage die Skigebiete besonders voll sind – Kanadier lieben ihren Schnee, und viele verbringen die Feiertage auf der Piste. Wenn du Menschenmassen und hohe Preise vermeiden möchtest, solltest diese Zeit unbedingt meiden und lieber auf Januar oder Februar ausweichen.
Januar und Februar sind – aus unserer Sicht – die besten Monate für einen Skiurlaub in Kanada. Die Schneebedingungen sind zu dieser Zeit optimal – die Temperaturen sind kalt genug, um den Schnee trocken und pulvrig zu halten, und die Skigebiete sind außerhalb der Wochenenden leer. Zudem sind Unterkünfte in diesen Monaten meist günstiger und nicht ausgebucht – anders als in der Weihnachtszeit oder während der kanadischen Schulferien.
Wir waren im Januar und Februar Ski und Snowboard fahren und haben die leeren Pisten unter der Woche sehr gefeiert - so lässt es sich am besten und entspanntesten lernen!
Im März und April beginnt in vielen Skigebieten das sogenannte Spring Skiing. Die Tage werden länger, die Sonne zeigt sich häufiger, und die Temperaturen sind etwas angenehmer als in den Wintermonaten. Trotzdem bleibt die Schneelage in hoch gelegenen Resorts wie Whistler oder Lake Louise stabil. Allerdings solltest du beachten, dass es in den Osterferien und während des nordamerikanischen Spring Breaks wieder voller wird.
In einigen Skigebieten – vor allem in Westkanada – ist Ski fahren sogar bis in den Mai möglich. Whistler und Banff gehören zu den wenigen Resorts, die noch so spät in der Saison gute Bedingungen bieten. Allerdings sind zu diesem Zeitpunkt oft nur noch Teilbereiche des Skigebiets geöffnet. Nicht ganz optimal, wenn du einen Skiurlaub planst.



Wie kalt ist es beim Ski fahren in Kanada? Worauf du dich einstellen solltest
Die Temperaturen in den kanadischen Skigebieten sind nicht zu unterschätzen. In den Rocky Mountains sind Temperaturen von -10 bis -25 °C keine Seltenheit und mit Windchill fühlt es sich zudem noch deutlich kälter an. Daher ist es essentiell, dass du dich ordentlich vorbereitest!
/ Mehr zum Thema Packliste & Layering
Anreise: So kommst du bequem in die Skigebiete Kanadas
Die Skigebiete in Kanada liegen oft abseits der großen Städte, sodass eine gut geplante Anreise wichtig ist. Je nach Ziel und persönlicher Präferenz kannst du zwischen Mietwagen, Shuttle-Services oder öffentlichen Verkehrsmitteln wählen. Allerdings können wir dir jetzt schon sagen, dass ein Mietwagen* die beste Wahl ist, wenn du mehrere Skigebiete besuchen willst!
Mietwagen: Flexibilität & einfache Erreichbarkeit
Ein Mietwagen* ist die beste Wahl, wenn du unabhängig und maximal flexibel unterwegs sein möchtest – insbesondere, wenn du neben dem Wintersport noch Highlights wie den Banff Nationalpark erkunden willst. Besonders in Westkanada sind viele Skigebiete nur schwer mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar – Marmot Basin oder Panorama Mountain liegen so weit von den nächsten Städten entfernt, dass es keine öffentlichen Verkehrsmittel gibt. Doch auch zu diesen Skigebieten gibt es gut ausgebaute Straßen, die regelmäßig geräumt werden.
Bevor du ein Auto anmietest, sollte dir bewusst sein, dass Winterreifen Pflicht sind – in Alberta ab Oktober und in British Columbia auf vielen Strecken zwingen notwendig. Idealerweise hat dein Wagen auch noch Allradantrieb. Auch Parkmöglichkeiten spielen eine Rolle. Während in kleineren Resorts wie Marmot Basin oder Nakiska Parkplätze meist kostenlos und ausreichend vorhanden sind, kann es in Whistler oder Banff Sunshine schnell teuer und eng werden. Ein weiterer Punkt, den du nicht unterschätzen solltest, ist die Tankstellen-Dichte. Wie gesagt, viele Skigebiete liegen weit von der nächsten Stadt entfernt, sodass du unbedingt rechtzeitig tanken solltest, um nicht plötzlich mit leerem Tank auf einer verschneiten Bergstraße zu stehen.
Öffentliche Verkehrsmittel & Shuttle-Services
Einige größere Skigebiete sind gut mit Shuttle-Services erreichbar. Wenn du also sowieso vorhast länger an einem Ort zu bleiben und keine Lust hast, dich um Parkplätze oder winterliche Straßenbedingungen zu kümmern, kannst du auch auf einen Mietwagen* verzichten. Es gibt durchaus gut organisierte Shuttle-Services, die Reisende direkt vom Flughafen oder aus der Stadt ins Skigebiet bringen. Banff Sunshine und Lake Louise Ski Resort bieten tägliche Busverbindungen von Calgary an, während Whistler Blackcomb mehrmals täglich mit Shuttles aus Vancouver angefahren wird. Auch Grouse Mountain ist dank der Nähe zu Vancouver mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar.
Uber, Lyft und Taxis sind für die Anreise in die Skigebiete meist keine sinnvolle Option. In Städten wie Vancouver oder Calgary sind sie zwar verfügbar, aber für längere Strecken viel zu teuer. In kleineren Skiorten gibt es oft gar keine Taxis oder Ride-Sharing-Dienste.
Übernachten: Wo du unterkommen kannst
Wie in jedem Skigebiet gibt es auch in Kanada unterschiedlichste Optionen zum Übernachten – von luxuriösen Skiresorts direkt an der Piste bis hin zu gemütlichen Lodges oder preiswerten Airbnbs in nahegelegenen Städten.
Wenn du früh buchst, hast du eine größere Auswahl und kannst dir die besten Lagen zu einem günstigeren Preis sichern.
Worauf du bei der Unterkunftswahl achten solltest: Anbindung an das Skigebiet, Parkmöglichkeiten und Verfügbarkeit.
Wenn du keinen Mietwagen* hast, solltest du unbedingt darauf achten, dass die Unterkunft gut an öffentliche Verkehrsmittel oder Shuttle-Busse angebunden ist. Solltest du mobil sein, ist es wichtig, dass du einen Parkplatz hast. Denn diese sind oft begrenzt oder kostenpflichtig.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Buchungszeit. In der Hochsaison rund um Weihnachten und Neujahr steigen die Preise stark an, und viele Unterkünfte sind bereits Monate im Voraus ausgebucht - dann musst du meist mit den sporadischen Resten auskommen.




Preise & Spartipps: Was kostet ein Skiurlaub in Kanada?
Ein Skiurlaub in Kanada ist definitiv ein unvergessliches Erlebnis, das wir wiederholen werden – aber es ist auch eine Investition. Auch wenn klar ist, dass ein Skiurlaub nicht mit einem Strandurlaub auf Mallorca zu vergleichen ist, solltest du dir die (groben) Kosten dennoch einmal bewusst vor Augen führen. Denn in Kanada sind die Kosten deutlich höher als in Europa, variieren stark und hängen von mehreren Faktoren ab: Skigebiet, Unterkunft, Anreise, Dauer des Aufenthalts, Skipässe, Ausgaben für Ausrüstung, Kurse.
Während einige Skigebiete günstigere Mehrtagestickets und Paketangebote anbieten, können besonders beliebte Resorts wie Whistler oder Lake Louise schnell ins Geld gehen. Wenn du jedoch klug planst, kannst du durch Rabattpässe, frühzeitige Buchungen und strategische Wahl der Unterkunft einiges sparen.
Im Folgenden findest du durchschnittliche Kosten für einen Skitag in Kanada - das bedeutet allerdings auch, dass du je nach Jahreszeit, Art der Unterkunft uvm. mehr oder weniger zahlen wirst. Wir geben dir hier nur eine grobe Hausnummer und unsere eigenen Ausgaben auf Basis unseres Reiseverhaltens mit an die Hand!
Wie viel kostet ein durchschnittlicher Skitag in Kanada?
Die Gesamtkosten pro Skitag hängen von vielen individuellen Faktoren ab. Eine grobe Orientierung bietet dir die folgende Übersicht für einen Skitag pro Person inklusive Unterkunft, Skipass, Essen und weitere Ausgaben. Diese Preise gelten als Durchschnittswerte – je nach Wahl der Unterkunft und des Skigebiets kann der Betrag jedoch stark variieren. Günstigere Skigebiete wie Nakiska oder Marmot Basin liegen im unteren Bereich, während Luxusresorts wie Whistler deutlich teurer sind.
Ein Skiurlaub in Kanada hat uns am Tag ca. 250 € gekostet. Die teuersten Posten sind dabei die Unterkunft und alles rund ums Ski und Snowboard fahren.
Kategorie | Preisspanne (pro Tag pro Erwachsener) |
---|---|
Unterkunft hauptsächlich Airbnb | ca. 40 € |
Skipass Die Skipass-Preise in Kanada variieren je nach Skigebiet und Saison. Whistler liegt aber eindeutig an der Spitze – und hat fast das doppelte von allen anderen Skigebieten gekostet. | ca. 100 € |
Mietausrüstung Schuhe, Ski/Snowboard, Skistöcke und Helm | ca. 50 € |
Verpflegung Frühstück, Mittag- und Abendessen, Snacks und Getränke in Restaurants und Selbstverpflegung | ca. 30 € |
Transport Mietwagen und Benzin | ca. 30 € |
Gesamtkosten pro Tag | 250 € |
Optional: Ski- und Snowboardkurs Wir haben nur einen in Marmot Basin gemacht. Dabei waren in den Kosten schon das Equipment und der Skipass (für einen Teil der Pisten) für den Tag enthalten. | ca. 140 € |
Die Werte setzen sich aus unseren Kosten während unseres gesamten Aufenthalts in Kanada zusammen.
Skipässe: Wie teuer sind sie?
Die Skipass-Preise in Kanada variieren je nach Skigebiet und Saison. Ein Tagespass kostet in den meisten großen Skigebieten zwischen 70 und 150 €, wobei Whistler an der Spitze liegt.
Skigebiet | Tagespass (Erwachsene) | Halbtages-Pass (Erwachsene) |
---|---|---|
Whistler Blackcomb (BC) | ab ca. 130 € je später du buchst, desto teurer wird es | n/a |
Grouse Mountain (BC) | ab ca. 60 € | n/a |
Mount Washington (BC) | ab ca. 70 € | ab ca. 55 € |
Banff Sunshine (AB) | ab ca. 120 € | ab ca. 85 € |
Lake Louise Ski Resort (AB) | ab ca. 100 € | ab ca. 80 € |
Marmot Basin (AB) | ab ca. 100 € | ab ca. 80 € |
Nakiska (AB) | ab ca. 70 € wenn du 2 Tage oder früher buchst, kannst du bis zu 15% sparen | n/a |
Panorama Mountain (AB) | ab ca. 115 € | ab ca. 90 € |
Wenn du frühzeitig deinen Skiurlaub planst, kannst du bares Geld sparen. Wir haben bei Instagram gesehen, dass die Pässe für Whistler vor Season Opening nur ca. 60 € gekostet hätten. Spontan vor Ort wären es für uns bis zu 200 € gewesen.
Mietausrüstung oder eigene Skiausrüstung: Was lohnt sich mehr?
Wenn du blutiger Anfänger oder nicht regelmäßig auf der Piste bist, dann macht es Sinn eine hochwertige Ausrüstung direkt vor Ort zu mieten. Die Kosten für eine komplette Ski- oder Snowboardausrüstung inklusive Skier/Snowboard, Boots, Skistöcke und Helm liegen bei 40 bis 75 € pro Tag (einfache Ausrüstung).
Für Vielfahrer und Profis lohnt sich jedoch der Transport der eigenen Ausrüstung. Zum einen, weil alles auf dich abgestimmt ist und zum anderen weil sich die Kosten der Anmietung auf Dauer läppert. Informiere dich darüber, wie die jeweiligen Bestimmungen der Fluggesellschaft sind und welche Zusatzkosten erhoben werden.
Spartipp: Wenn du deine Ausrüstung nicht direkt im Skigebiet anmietest, sondern zum Beispiel im Ort deiner Unterkunft kannst du einiges sparen! Beispiel: In Canmore im Sport Experts Laden haben wir 45 € pro Person pro Equipment gezahlt, in Lake Louise hätte uns das Gleiche 55 € gekostet. Voraussetzung ist allerdings, dass du entweder einen Mietwagen* hast, der groß genug ist oder dir bewusst ist, dass du alles viel weiter schleppen musst (ist auf Dauer nicht ganz so leicht und einfach).
Ski- und Snowboardkurse: Lohnt sich eine Stunde mit einem Profi?
Absolut! Sicherlich ist es nicht günstig, aber du lernst für das Leben und wirst schneller Fortschritte machen. Da wir nicht in der Hochsaison und unter der Woche unterwegs waren, waren wir im Gruppenkurs nur zu zweit. So konnten sich unsere Lehrer ganz auf uns konzentrieren und wir durften schneller auf eine richtige Piste. Was uns aufgefallen ist, dass es eine bunte Mischung aus Lehrern gab – vor allem viele Studenten aus dem Ausland. Aber es gab auch die tief verwurzelten Kanadier, die ihr Leben lang schon auf Skiern und Bords standen. Fanden wir alles cool und können den Vibe zu 100% nachvollziehen!
Auch Fortgeschrittene können von Technik-Workshops oder Tiefschnee-Kursen profitieren, um sich an die besonderen Schneeverhältnisse in Kanada anzupassen. Jeder kann schließlich immer etwas dazulernen.
Budget-Tipps: So sparst du bei deinem Skiurlaub in Kanada
Kanada ist kein günstiges Skireiseziel – aber mit den richtigen Spartipps ist es durchaus möglich, das Abenteuer bezahlbarer zu gestalten.
Equipment & Packliste: Die richtige Ausrüstung für deinen Skiurlaub in Kanada
Bevor es auf die Piste geht, ist die richtige Ausrüstung entscheidend, um warm, trocken und sicher zu bleiben. Die extremen Temperaturen machen es dir nicht leicht und kalte Finger oder Schlimmeres solltest du nicht riskieren. Natürlich kannst du auch vor Ort shoppen gehen – in den kanadischen Läden wirst du immer fündig. Decathlon war für unsere Freunde eine gute Anlaufstelle, um sich ordentlich einzukleiden (sie kamen nämlich vorher aus dem etwas wärmeren L.A.) – die Sachen haben dort ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis für Anfänger.
Packliste: Was gehört in den Koffer?
Viele – nicht nur Anfänger – unterschätzen, wie wichtig richtige Kleidung ist. In Kanada sind Temperaturen unter -20 °C keine Seltenheit, und mit falscher Kleidung kann ein Skitag schnell unangenehm werden. Hier eine einfache aber essentielle Packliste, die sicherstellt, dass du für dein erstes Skierlebnis in Kanada optimal ausgerüstet bist. Mehr brauchst du nicht – glaub mir, ich bin eine Frostbeule und ich war super ausgestattet!
Besonders auf dem Gipfel wirst du merken, dass der Wind schnell unangenehm werden kann, dann wird schnell klar, ob deine Kleiderwahl die Richtige war und was fehlt!
Noch wichtiger: Richtiges Layering-System anwenden
Den Zwiebellook kennen wir alle – im Volksmund bedeutet das einfach, so viele Kleidungsschichten wie möglich übereinanderzuziehen. Doch gerade bei eisiger Kälte, sei es beim Ski fahren oder im Alltag, kommt es nicht nur auf die Anzahl der Schichten an, sondern vor allem auf das richtige Material!
Alle unten verlinkten Sachen, haben wir entweder selbst dabei gehabt und getragen oder haben für dich ähnliche Produkte der gleichen Marke herausgesucht!
1. Basis: Themounterwäsche
Die unterste Schicht sollte atmungsaktiv und feuchtigkeitsableitend sein. Baumwolle ist ungeeignet, da sie Feuchtigkeit speichert und den Körper schnell auskühlen lässt. Besser sind Materialien wie Merinowolle oder synthetische Funktionsstoffe.
- Langärmliges Funktionsshirt* & Leggings* von Under Armour – Achtung Cold Gear hält dich nur warm, solange du dich bewegst, aber dann richtig.
- Merino-Alternativen für empfindliche Haut (da ich sehr empfindlich auf Wolle generell reagiere, ist das keine Option für mich, auch wenn es gut gegen Kälte ist)
2. Wärmespeicherung mit Fleece oder Daune
Die mittlere Schicht sorgt für die nötige Wärme. Je nach Temperatur reicht eine leichte Fleecejacke oder wenn es kälter ist eine dünne Daunenjacke.
- Für milde Temperaturen (in diesem Fall bis zu -20 Grad): Leichte Fleecejacke von North Face*, Columbia* oder Patagonia* oder Fleecepullover von Patagonia*. Es schadet nicht ein paar davon einzupacken.
- Für kalte Tage: Dünne Daunenjacke mit guter Isolierung von Jack Wolfskin*
3. Zusätzlicher Layer nach Bedarf
Wenn du leicht frierst oder an sehr kalten Tagen unterwegs bist, hilft eine weitere Schicht z. B. ein dicker Wollpullover oder eine zweite Fleecejacke. Ich habe zum Beispiel eine leichte Fleecejacke und darüber eine dünne Daunenjacke angezogen.
4. Letzte Schicht: Winterjacke & Skihose
Die äußere Schicht muss wasserdicht, winddicht und atmungsaktiv sein. Hochwertige Materialien wie Gore-Tex sind ideal, um trocken zu bleiben. Zudem sollten die Sachen eine Wassersäule von mindestens 10.000 mm haben – so bleibt alles schön trocken, auch wenn du dich tausendmal langmachst.
- Hochwertige Jacken zum Beispiel von Jack Wolfskin (ich hatte diese die ganze Zeit in Kanada an und *Hands Down* die beste Investition!)
- Wasserdichte Skihose mit Schneegamaschen, um Schnee abzuhalten
Essentielles und Accessoires
- Skisocken*: So langsam verstehen wir, warum sich Erwachsene gescheite Markensocken wünschen – denn spätestens, wenn es extrem kalt wird, kommst du mit Billig-Socken nicht weiter. Wir schwören auf Socken der Marke Falke! Nimm auf die Piste am besten noch ein paar Ersatzsocken mit, sollten deine nass werden.
- Handschuhe* oder Fäustlinge*: Ersteres ist praktischer zum Halten von Skistöcken, aber Letzteres hält besser warm – werde ich auf jeden Fall für das nächste Mal als Ersatz kaufen. Natürlich sollten beide wasserdicht und dick genug sein. Lederhandschuhe oder Dünne kannst du vergessen!
- Balaclava*: Bei -20 Grad und Wind DER Gamechanger – denn, wenn auf dem Lift die eisige Kälte in dein Gesicht schlägt, wünscht du dir nichts sehnlicheres als Schutz.
- Skibrille*: Bei Wind, Schnee und Sonne für uns ein Must-Have. Es ist damit um einiges einfacher und „schneeblind“ wirst du dann auch nicht so schnell. Leider bieten die meisten Equipment Rentals nicht die Option auch eine Skibrille zu mieten – bei Decathlon bekommst jedoch schon günstig was relativ „gutes“.
- Sonnenschutz mit Sonnencreme mit LSF 50+* und für die Pause zwischendurch die unerlässliche Sonnenbrille*.
Wenn du dir unsicher bist, lass dich in einem Fachgeschäft beraten. Das habe ich unter anderem bei meiner Winterjacke von Jack Wolfskin gemacht. Ist sicherlich nicht die coolste Marke, aber die Beratung war 1A, der Verkäufer hat Recht behalten und ich hab kein einziges Mal gefroren. Zudem kam von ihm auch der Tipp, dass oftmals (vielleicht nicht in Kanada bei - 20 Grad) Layer 1 und 2 mit einer Regenjacke für kältere Tage ausreicht.
Gut vorbereitet: Wichtige Infos für Kanada
Pistenmarkierungen in Kanada: Anders als in Europa
- Grün: Einfache Pisten, vergleichbar mit blauen Pisten in Europa.
- Blau: Mittelschwere Pisten, vergleichbar mit roten Pisten in Europa. Gerade als Anfänger solltest du wissen, dass blaue Pisten in Kanada oft anspruchsvoller sind als blaue Pisten in Europa. Wenn du dir unsicher bist, bleib lieber auf den grünen Piste, sonst landest du vielleicht auch im Wald so wie ich (keine Angst, es ist nichts passiert).
- Schwarz (Black Diamond): Schwierige Pisten, vergleichbar mit schwarzen Pisten in Europa.
- Doppelschwarz (Double Black Diamond): Extrem steile und anspruchsvolle Pisten, oft mit Buckeln oder engen Baumabschnitten.
- Orange (Terrain Park): Spezielle Freestyle-Bereiche für Snowboarder und Freeskier mit Sprüngen, Rails und Halfpipes.
Après Ski
Wer Après-Ski in Kanada erwartet, wird schnell feststellen, dass die Party-Kultur nicht so ausgeprägt ist wie in Europa. Klassische Skihütten mit lauter Musik, Jagertee und ausgelassenem Feiern gibt es hier eher selten. Fand unser britischer Skilehrer in Marmot Basin auch nicht so prickelnd! Aber natürlich gibt es Bars, wo du nach der Piste den Tag ausklingen lassen kannst – nur nicht so exzessiv wie wir es gewohnt sind.
Aktivitäten abseits der Pisten
Neben Ski fahren und Snowboarden gibt es in vielen Gebieten eine große Auswahl an weiteren Winteraktivitäten. Beliebte Alternativen sind: Winterwanderungen, Tubing und Rodeln sowie Spas und Wellnessbereichen.
Lawinengefahr
Kanada ist bekannt für seine weitläufigen Off-Pisten-Gebiete und unberührten Tiefschneehänge. Doch mit dieser Freiheit geht auch eine höhere Lawinengefahr einher, besonders in den Rocky Mountains und British Columbia. Wenn du dich als Profi außerhalb der markierten Pisten bewegst, solltest du niemals ohne die richtige Ausrüstung ins Gelände gehen. In einigen Skigebieten wie Banff Sunshine (Delirium Dive) oder Whistler Blackcomb (Blackcomb Glacier) ist das Tragen eines LVS-Geräts (Lawinenverschüttetensuchgerät) Pflicht, um diese Gebiete überhaupt betreten zu dürfen. Für Anfänger besteht auf den präparierten Pisten keine Gefahr!
Skigebiete in Westkanada: Alberta und British Columbia
Kanada bietet unzählige Skigebiete – die Rocky Mountains in Alberta sind bekannt für ihre spektakuläre Natur, trockenen Pulverschnee und weitläufigen Pisten, während British Columbia mit milden Temperaturen, abwechslungsreichen Abfahrten und berühmten Ski Resorts punktet. Dabei fehlen noch die ganzen Skigebiete im Osten Kanadas – darüber können wir aber nicht schreiben, denn dort waren wir (noch) nicht.
Gerade als Anfänger stellt sich die Frage: Welches Skigebiet eignet sich am besten für den Einstieg? Wir haben dafür separaten Artikel zu den Skigebieten in Alberta und British Columbia, die wir getestet haben oder wollten, geschrieben – inklusive Tipps zur Infrastruktur, Pistenvielfalt und Besonderheiten.
Fazit: Ski und Snowboard fahren in Kanada lohnt sich
Ein Skiurlaub in Kanada lohnt sich definitiv – auch für Anfänger. Die Kombination aus einzigartiger Natur, schneesicheren Pisten und entspannten Skigebieten macht das Erlebnis einzigartig. Besonders in Resorts wie Marmot Basin oder Nakiska haben wir als Einsteiger gute Bedingungen vorgefunden: breite, wenig überlaufene Pisten und eine angenehme Lernatmosphäre.
Allerdings sind nicht alle Skigebiete für absolute Anfänger geeignet. In Lake Louise beispielsweise waren selbst die grünen Pisten steiler und schwieriger als erwartet. Wenn du zum ersten Mal auf Skiern oder dem Snowboard stehst, solltest du daher gezielt ein anfängerfreundliches Skigebiet wählen und am besten einen Skikurs nehmen.
Ja, die Suche nach einem passenden Skigebiet ist nicht ganz einfach - lohnt sich aber. Hätten wir auch machen sollen, dann hätten wir unangenehme Gebiete meiden können. Es ist zum Glück nichts passiert.
Auch die kanadische Kälte darfst du nicht unterschätzt – mit Temperaturen unter -20 °C kann ein Skitag schnell unangenehm werden, wenn du nicht richtig gekleidet bist. Mit einer guten Vorbereitung, der richtigen Ausrüstung und der Wahl eines passenden Skigebiets wird das erste Mal auf Skiern in Kanada aber zu einem unvergesslichen Erlebnis. Wir wollen gerne mehr davon und denken schon jetzt über ein zweites Mal nach den Winter wieder in den Rocky Mountains zu verbringen.
FAQ: Häufig gestellte Fragen zu Ski und Snowboard Fahren in Kanada
Kann man in Kanada gut Ski fahren?
Ja, Kanada gehört zu den besten Skidestinationen der Welt. Die Skigebiete bieten eine lange Saison, trockenen Pulverschnee und weitläufige Pisten für alle Level. Besonders die Resorts in British Columbia und Alberta sind bekannt für ihre hohe Schneesicherheit und abwechslungsreichen Abfahrten.
Ist Ski fahren in Kanada teuer?
Ski fahren in Kanada ist nicht günstig, vor allem in bekannten Resorts wie Whistler oder Banff. Ein Tages-Skipass kostet zwischen zwischen 70 und 150 €, dazu kommen Kosten für Unterkunft, Ausrüstung und Verpflegung. Wenn du früh buchst, auf Mehrtagestickets setzt oder Saisonpässe wie den IKON oder EPIC Pass nutzt, kannst du allerdings viel Geld sparen.
Welche Region in Kanada eignet sich am besten zum Ski fahren?
Westkanada, insbesondere British Columbia und Alberta, bietet die besten Bedingungen. Whistler Blackcomb ist das größte Skigebiet Nordamerikas, während Banff Sunshine und Lake Louise Ski Resort für ihre traumhaften Landschaften und trockenen Pulverschnee bekannt sind.
Wann ist die beste Zeit zum Ski fahren in Kanada?
Januar und Februar sind ideal, da die Schneeverhältnisse perfekt sind und die Resorts außerhalb der Wochenenden weniger überlaufen sind. März und April bieten wärmere Temperaturen und viel Sonne, während die Saison in hoch gelegenen Skigebieten wie Whistler oder Banff Sunshine oft bis in den Mai reicht. Die Weihnachtszeit solltest du meiden, da es überfüllt und teuer wird.
Wo kann man in Kanada Ski fahren?
Kanada hat zahlreiche Skigebiete, die sich über das ganze Land verteilen. Die bekanntesten Regionen sind British Columbia (Whistler, Sun Peaks, Revelstoke), Alberta (Banff, Lake Louise, Marmot Basin) und Québec (Mont Tremblant, Le Massif).
Kann man in Kanada gut Snowboarden?
Ja, Kanada ist ein Paradies für Snowboarder. Die Skigebiete bieten breite, perfekt präparierte Pisten, natürliche Tiefschneehänge und einige der besten Snowparks Nordamerikas. Besonders in Whistler, Banff Sunshine und Panorama Mountain gibt es hervorragende Bedingungen für Snowboarder.
Wo kann man am besten Snowboard fahren?
Whistler Blackcomb gilt als eines der besten Snowboard-Resorts weltweit, mit riesigen Snowparks, abwechslungsreichen Pisten und herausfordernden Freeride-Zonen. Auch Banff Sunshine und Revelstoke bieten perfekte Bedingungen für Snowboarder, besonders für Fans von Tiefschnee und natürlichen Hindernissen.