La Paz in Baja California Sur: Abseits des Mainstreams in Mexiko

// Zuletzt aktualisiert April 14, 2025

Schon mal von La Paz gehört? Nein, nicht das in Bolivien – wir sprechen von der Hauptstadt des Bundesstaates Baja California Sur an der Ostküste Mexikos. Wenn du nach Baja California suchst, landest du ganz schnell bei Tijuana – laut, chaotisch, urban – oder Los Cabos – touristisch, amerikanisch, auf Hochglanz poliert. Aber die Halbinsel hat auch eine ganz andere Seite. Eine ruhigere, in der du morgens Walhaie sehen und abends auf der Dachterrasse den Sonnenuntergang beobachten kannst. Genau deshalb sind wir in La Paz gelandet – nicht ganz geplant, aber dafür umso schöner. Es war genau der richtige Ort für das, was wir gesucht haben: ein paar entspannte Tage zwischen Natur, Meer und mexikanischem Alltag.

Ein Tag in La Paz: Tipps und Sehenswürdigkeiten

Mit rund 250.000 Einwohnern ist La Paz eine unaufgeregte Stadt, die oft als mexikanisches Reiseziel übersehen wird. Und ehrlich gesagt: Wir wussten vorher auch nicht viel darüber. Im Nachhinein können wir sagen, dass die Stadt dich nicht mit spektakulären Sehenswürdigkeiten überrollen wird – und genau das macht sie so angenehm. Hier gibt es keine ellenlangen Listen mit Must-Sees, die dir FOMO bereiten, sondern die Einladung, sich treiben zu lassen. Einfach durch die Straßen schlendern, die kleine Altstadt entdecken, entlang des Malécon bummeln und hier und da eine Taco-Pause einlegen.

 Bereits 1535 landete der spanische Eroberer Hernán Cortés in der Bucht, die er "Bahía de la Santa Cruz" nannte. Trotz mehrerer Versuche scheiterten die frühen Kolonisierungsbemühungen aufgrund des Widerstands der indigenen Bevölkerung und der harschen Bedingungen. Erst im 19. Jahrhundert etablierte sich La Paz als Zentrum für den Perlenhandel und wurde 1830 zur Hauptstadt von Baja California ernannt.
Straßenszene in der Altstadt von La Paz, Mexiko – gesäumt von Palmen, geparkten Autos und kleinen Geschäften bei goldenem Abendlicht.

Der Malecón von La Paz: Mehr als nur eine Strandpromenade

Der Malecón ist das Herzstück von La Paz – eine etwa 5,5 Kilometer lange, klassische Uferpromenade. Hier trifft sich die Stadt: Familien, Jogger, Radfahrer, Inlineskater und Touristen genießen den Blick auf das Meer, die Palmen und den Sonnenuntergang. Tagsüber ist es eher ruhig, erst gegen Abend spielt sich hier das Leben ab. Im Gegensatz zu vielen anderen Strandpromenaden ist der Malecón von La Paz jedoch unaufdringlich. Es gibt nur wenige Souvenirstände und wir wurden während unseres gesamten Aufenthalts nur einmal von einem Touranbieter angesprochen – sehr angenehm nicht ständig was verkauft zu bekommen.

Der lange Holzpier in La Paz bei Sonnenuntergang, gesäumt von Palmen und ruhigem Wasser – beliebter Spot für Spaziergänge.

Was sofort auffällt, sind die zahlreichen Skulpturen lokaler Künstler, die die kulturelle Vielfalt und Geschichte von La Paz widerspiegeln und entlang der Promenade verteilt sind. Sie sind nicht nur schöne Fotomotive, sondern erzählen auch die Geschichte der Stadt. Von einer riesigen offenen Muschel als Erinnerung an den früheren Perlenhandel, über Walhaie bis hin zur Statue von Jacques Cousteau – sie alle stehen sinnbildlich für die enge Verbindung zwischen La Paz und dem Meer. 

Essenstechnisch ist der Malécon überwiegend auf Touristen ausgerichtet – wundert jetzt wahrscheinlich niemanden! Sie sind kein kulinarisches Highlight doch für einen schnellen Snack oder ein kühles Getränk mit Meerblick sind sie durchaus geeignet. Wenn du auf der Suche nach richtig gutem Essen bist, solltest du unbedingt in die Seitenstraßen der Altstadt abbiegen. Dort warten bessere Restaurants – aber dazu gleich mehr.

Altstadt-Flair rund um den Jardín Velazco: La Paz abseits der Promenade

Wenn du vom Malecón ein paar Straßen Richtung Stadtzentrum läufst, ändert sich das Bild von La Paz ziemlich schnell – und genau dort beginnt für uns der spannendere Teil. Die kleine, aber feine Altstadt von La Paz ist kein klassisches Sightseeing-Highlight mit Prunkbauten, sondern ein entspanntes Zentrum mit einer Mischung aus kolonialem Erbe, Alltagsleben und modernen Akzenten – ein Ort zum Ankommen, Treibenlassen und Beobachten.

Was wir daran besonders mochten: Nicht alles ist perfekt restauriert. Einige Gebäude sind ein bisschen in die Jahre gekommen, andere halb fertig oder gerade im Umbau. Es fühlt sich nicht nach „für Touristen hübsch gemacht“ an, sondern nach einem Ort, an dem das normale Leben weiterläuft – mit all seinen Ecken und Kanten.

Mitten in diesem kleinen Altstadtgewirr liegt der Jardín Velazco. Kein Park im klassischen Sinne, eher ein zentraler Knotenpunkt, um den sich das Leben in der Altstadt entspannt dreht. Drumherum reihen sich das Museo de la Ballena, die Kathedrale Nuestra Señora de La Paz, moderne Cafés, viele Restaurants und Bars – in denen sich Touristen und Locals mischen. Es ist ein Ort, an dem man gerne ein bisschen länger bleibt, ohne dass es etwas Spektakuläres geben muss. Und genau das lieben wir – einfach loslaufen, kein Ziel haben und am Ende in einem Restaurant mit Tequila versacken.

 Die Catedral de Nuestra Señora de La Paz ist im 19. Jahrhundert erbaute Kirche mit zwei markanten Türmen und einer überraschend schlichten Fassade. Sie ist nicht spektakulär, aber ein stiller Zeuge der Stadtgeschichte.

Unsere liebsten Lokale in der Gegend:

Blufin Poke Bowl: Frisch und mal was gesundes zur Abwechslung
Doce Cuarenta Coffee & Bakery: Coconut Iced Coffee und simples Eier-Sandwich – mehr braucht es oft nicht oder?
Paradiso: Große Portionen – eher ein Brunch als Frühstück
Mentita: Chilaquiles zum ersten Mal gegessen & war besser als andere in La Paz (gut, wir haben auch nicht alle probiert)

Kunst & Kultur in La Paz: Zwischen Streetart und klassischen Museen

Auch kulturell hat La Paz mehr zu bieten, als auf den ersten Blick sichtbar ist. Streetart, kleine Galerien, Musik am Malécon und das Museo de Arte de Baja California Sur sorgen dafür, dass man beim Schlendern immer wieder hängen bleibt. Alles fühlt sich zwar etwas improvisiert an, aber dadurch echter und weniger inszeniert.

 Das Museo de Arte de Baja California Sur zeigt wechselnde Ausstellungen moderner und zeitgenössischer Kunst.

Überall in der Stadt begegnest du Streetart: bunt, kreativ, manchmal politisch, manchmal einfach nur schön. Egal ob an Hausfassaden, Mauern oder Garagentoren – die Kunst ist hier mitten im Alltag verankert. Wenn du einfach losziehst, wirst du die Kunst schon bemerken – alternativ kannst du auch eine geführte Tour buchen. Dann kannst du mehr über die Hintergründe erfahren, bekommst Infos zu den KünstlerInnen sowie ihren Botschaften.

 Besonders rund um die Avenida 5 de Mayo und in den ruhigeren Ecken hinter dem Jardín Velazco wird es richtig spannend.

La Paz erleben: Ausflüge & Outdoor-Aktivitäten

So entspannt die Stadt auch ist – wenn du Abenteuer suchst oder die Umgebung entdecken willst, hast du einige – zum Teil ziemlich besondere – Möglichkeiten. La Paz liegt direkt am Golf von Kalifornien und bietet dir dadurch Zugang zu einer ganzen Bandbreite an Outdoor-Abenteuern: vom Schwimmen mit Walhaien über Insel- und Wüstentrips bis hin zu tierischen Begegnungen an Land und im Wasser. Manche Aktivitäten kannst du spontan vor Ort buchen, andere solltest du je nach Saison im Voraus planen.

Schwimmen mit Walhaien

Wenn du Baja California in der richtigen Jahreszeit besuchst, hast du die Chance auf ein Erlebnis, das viele nur einmal im Leben machen: Schwimmen mit Walhaien. Für uns stand diese Aktivität von Anfang an fest. Schon auf den Philippinen hatten wir es versucht – ohne Erfolg. In La Paz wollten wir es nochmal wagen. Zeitlich gesehen waren wir zwar am Ende der Saison vor Ort, aber Touren wurden noch angeboten – die Vorfreude war entsprechend riesig.

Wir haben uns bewusst Zeit genommen und viel recherchiert, um Anbieter zu finden, die tierfreundlich arbeiten. Es ist uns wichtig, dass nicht hundert Boote à zwanzig Leute gleichzeitig im Wasser um ein einziges Tier herumschnorcheln. Also war die Prämisse: kleine Gruppen, klare Regeln und maximale Rücksicht auf die Tiere. Zum Glück unterliegen alle Anbieter strengen Regularien der Regierung: Tauchen mit den Walhaien ist verboten, auch das Anfassen ist – natürlich – tabu, und es gibt klare Abstandsregeln, um die Tiere nicht zu stressen. Das Alles soll dafür sorgen, dass diese besonderen Begegnungen nachhaltig bleiben.

Eine Tour zu finden war entsprechend nicht so schwer, allerdings boten alle erst wieder Termine ab Anfang April an – das fanden wir komisch und haben nachgehakt. Und alle Anbieter haben das gleiche geantwortet: Am 20.03.2025 wurde das offizielle Beobachtungsgebiet für Walhaie vorübergehend von den Behörden geschlossen, weil die Zahl der Walhaie aktuell so gering war. Nach einer Patrouille der Küstenwache wurde zu dem Zeitpunkt nur noch zwei Walhaie gesichtet. Zu wenige für Touren, welche die Tiere zu sehr unter Druck setzen würde – ist ja auch klar, wenn alle Touren sich täglich auf ein paar Walhaie stürzen 

Klar waren wir enttäuscht – nach den Philippinen wieder ein Reinfall. Aber zeitgleich unterstützen wir solche Entscheidungen, denn am Ende geht es nicht nur um unser Erlebnis und das Abhaken unserer Bucket List, sondern um den respektvollen Umgang mit der Natur. Wenn es bedeutet, dass die Tiere ihre Ruhe haben und nicht von zig Booten bedrängt werden, dann ist das eben so. Dann kommen wir eben nochmal wieder.

 Wenn du mit Walhaien schwimmen gehen willst, informier dich am besten vorab über die aktuelle Lage. Wenn es klappt – freu dich auf ein unglaubliches Erlebnis. Wenn nicht: Auch das ist Teil des Reisens. Nicht alles passiert wann wir es wollen – und manchmal ist genau das der Reminder, den wir brauchen.
Hauptsaison: Oktober bis März. 
Kosten: zwischen 50-70 €
Anzahl Personen auf Booten: 5-9 Leute
Powered by GetYourGuide

Wale beobachten in La Paz

Zwischen Dezember und April ziehen jedes Jahr verschiedene Walarten durch die Gewässer vor der Küste von Baja California Sur, darunter Buckelwale, Blauwale und Grauwale. Wenn du diese Giganten aus nächster Nähe sehen willst, solltest du auf eine geführte Tour machen. Die Anbieter in der Region sind in der Regel zertifiziert, halten respektvoll Distanz und folgen Regeln, um die Tiere nicht zu stören. Auch wenn wir selbst keine Whale Watching Tour in La Paz gemacht haben, haben wir am Strand von Todos Santos Wale gesichtet. Zugegeben, ziemlich weit draußen und eher als dunkle Silhouetten mit Wasserfontäne, aber wir wollen uns nicht beschweren. Jeder Moment, in dem du einen Wal siehst, bleibt hängen – auch ohne Boot!

Ein weiter Blick aufs Meer bei Todos Santos mit einem kleinen Fontänen-Spritzer eines Wals am Horizont – ein seltener und faszinierender Moment in der Ferne.

Mit Seelöwen schnorcheln

Falls du mit den Walhaien auch kein Glück hast, kannst du alternativ mit Seelöwen schnorcheln und schwimmen gehen. In der Nähe der Isla Espíritu Santo lebt eine große Kolonie dieser neugierigen Meeressäuger, und die Touren bringen dich zu genau den Spots, wo du mit ihnen ins Wasser kannst. Vor allem zwischen August und Mai gilt die Region als ideal für diese Begegnungen. Wichtig: Auch hier gelten klare Regeln. Nicht anfassen, nicht bedrängen – die Anbieter vor Ort achten in der Regel sehr genau auf einen respektvollen Umgang.

Tagesausflug zur Isla Espíritu Santo

Die Isla Espíritu Santo liegt nur rund eine Bootsstunde vor La Paz und gilt als eines der großen Naturhighlights der Region. Die Insel gehört seit 2005 zum UNESCO-Weltnaturerbe und ist Teil eines geschützten Meeresreservats – was bedeutet: Hier bleibt die Natur sich selbst überlassen, so gut es geht. Geführte Tagesausflüge starten meist am Vormittag und kombinieren Bootsfahrt, Schnorcheln, kleine Wanderungen und Mittagspause an einem der einsamen Strände. Die Landschaft hat einiges zu bieten: rote Felsen, türkisblaues Wasser, weiße Buchten – und unterwegs sieht man mit etwas Glück Delfine, Mantarochen oder sogar Wale.

Powered by GetYourGuide

Dünen von El Mogote: Sandboarding vor den Toren von La Paz

Nur etwa 20 Minuten von La Paz entfernt erstreckt sich die Halbinsel El Mogote – eine natürliche Sandbarriere, die die Bucht von La Paz schützt. Hier findest du Sanddünen, die sich am Wochenende zu einem beliebten Treffpunkt für Einheimische verwandeln. Familien und Freundesgruppen kommen zusammen, schlagen Pavillons auf, bringen Essen und Getränke mit und genießen das Leben – Platz genug für alle ist da!

Aber nicht nur deswegen kommen Menschen her – sondern auch für ein bisschen Adrenalin und Spaß im Sand. Die feinen, steilen Sandhügel von El Mogote schaffen ideale Bedingungen für Sandboarding*. Und Offroad-Enthusiasten können mit Allradfahrzeugen durch die Dünen und die umliegende Wüstenlandschaft düsen – mit Blick auf den Golf von Kalifornien.

Anfahrt: Von La Paz aus fährst du in Richtung Norden und biegst nach etwa 4 Kilometern auf die Straße nach San Juan de la Costa ab. Ein gut befahrbarer, nicht zu sandiger, Feldweg führt dich direkt zu den Dünen.
Aktivitäten: Du kannst mit deinem Auto selbst rumfahren – es gibt, soweit wir gesehen haben, wenige Einschränkungen. Allerdings sollte dein Auto einen Allradantrieb haben, hilft ungemein, wenn du in tiefen Sand fährst. Wenn du nicht selbst hinfahren willst, gibt es geführte Touren, wo du mit einem 4×4 unterwegs bist und auch Sandboards bekommst.
Kosten: Der Zugang zu den Dünen sowie Parken ist kostenfrei.

Cerro de la Calavera: Kurzer Hike mit Sonnenuntergangs-Blick

Wenn du in La Paz nach einem kurzen Ausflug suchst, um den Sonnenuntergang zu genießen, ist der Cerro de la Calavera eine Option – aber erwarte keinen großen „Wow“-Moment. Dieser Aussichtspunkt liegt am Stadtrand, der Aufstieg ist relativ kurz, aber stellenweise steil und führt über einen steinigen, nicht ausgeschilderten Pfad. Oben angekommen, erwartet dich eine kleine Plattform mit Blick über den Hafen von La Paz. Besonders zum Sonnenuntergang zieht es viele Einheimische und Reisende hierher – alleine wirst du hier nie sein. Die Aussicht ist okay, aber jetzt auch nicht atemberaubend. Und die Umgebung drumherum wirkt unfertig, karg und lieblos.

 Insgesamt ein netter Spot, aber kein Muss während deines Aufenthalts in La Paz.

Schildkröten schlüpfen in Todos Santos

Der Besuch der Schildkröten-Schutzprojekte in Todos Santos kam auf unsere To-Liste, nachdem wir gesehen haben, dass zwischen Dezember und März die Chance besteht den kleinen Nachwuchs in die Freiheit zu begleiten. In der Gegend gibt es zwei aktive Organisationen: Tortugueros Las Playitas A.C. und Grupo Tortuguero Todos Santos, die sich seit Jahren für den Schutz der Meeresschildkröten einsetzen.

  • Tortugueros Las Playitas A.C.: Diese gemeinnützige Organisation widmet sich der Erholung der Meeresschildkrötenpopulation, dem Schutz ihres Lebensraums sowie der Umweltbildung und Gemeinschaftsarbeit. Die Freilassungen der geschlüpften Schildkröten finden in der Regel von Dezember bis März statt.
  • Grupo Tortuguero de Todos Santos: Seit 2003 konzentriert sich diese Gruppe auf den Schutz von drei Meeresschildkrötenarten, die an den Stränden rund um Todos Santos nisten. Die Nistsaison dauert normalerweise von Juli bis November, während die Freilassungen der Jungtiere etwa von September bis Januar stattfinden, abhängig vom genauen Zeitpunkt der Eiablage.
 Wenn du zur richtigen Zeit kommst, kannst du bei den Tierschutzprojekten entweder einfach zuschauen oder aktiv mithelfen. Wichtig ist nur: Informier dich vorher über Termine, respektiere die Regeln und komm mit einer Portion Geduld.

Allerdings waren wir ein paar Tage zu spät dran – es gab keine Babyschildkröten mehr, keine Freilassung. Nicht schlimm, die gesichteten Wale und der Sonnenuntergang waren gute Trostpreise.

Schildkröten-Schutzprojekt Tortugueros Las Playitas in Todos Santos

Todos Santos: Zwischen Surfer-Vibe und Touristentrubel

Die Stadt Todos Santos hat einen gewissen Ruf als Surfer- und Künstlerdorf. In der Realität war unser Eindruck ein bisschen zwiegespalten. Klar, es gibt coole Surfshops und einige schöne Gassen mit Boutiquen, kleinen Galerien und fancy Restaurants. Aber: Das Zentrum ist ziemlich klein, und vom Stadtkern aus sieht man das Meer nicht mal. Wer auf spektakuläre Küstenblicke hofft, muss rausfahren.

Dazu kommt: Die Preise sind ordentlich touristisch – besonders in den Cafés und Läden entlang der Hauptstraße. Der Cielito Lindo Market ist der beste Beweis dafür: Schöne Fotos kannst du hier machen, aber die Souvenirs sind entweder sehr touristisch oder überteuert (für die Qualität, die du bekommst). Wenn du abseits davon unterwegs bist, geht es deutlich bodenständiger zu. Unsere Empfehlung: Tacos El Poblano – einfache, leckere Tacos zu fairen Preisen.

Schöner wird es, sobald du dich aus der Stadt rausbewegst. Der Weg zu den Schildkrötenstränden führt vorbei an riesigen Villengrundstücken, leeren Landflächen (von denen viele offenbar gerade verkauft werden) und immer mehr Neubauten. Da tut sich was, wir haben uns unweigerlich gefragt, ob Todos Santos in ein paar Jahren das nächste Tulum wird. Pilatesstudio, Hipster-Cafés, Boutique-Unterkünfte – der Vibe ist definitiv da.

 Zwischen Tourismus und Tradition: Auch wenn sich im Alltag vieles in Todos Santos touristisch anfühlt, gibt es diese Momente, in denen man hier noch das normale Leben zu greifen kriegt. Wir waren zufällig während des 4. Mais Festivals dort – und plötzlich war die ganze Stadt voller festlich geschmückter Wagen, Familien, die unterwegs waren und Musik an jeder Ecke.

Wann ist die beste Zeit für welche Aktivität in La Paz?

La Paz ist kein Ort, an dem du von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten hetzen musst. Stattdessen geht es hier eher ums Draußensein, Erleben und darum, die Natur rundherum bewusst mitzunehmen. Das Timing spielt dabei eine große Rolle – denn viele der Aktivitäten hängen stark von der Jahreszeit ab. Ob du mit Walhaien schnorcheln willst, Schildkröten beim Schlüpfen zusiehst oder einfach nur ins warme Wasser hüpfst: Hier bekommst du den Überblick, was wann möglich ist – und warum sich genau dann ein Ausflug lohnt.

 Wenn du flexibel bist, plan deine Reise so, dass du gleich mehrere dieser Erlebnisse mitnehmen kannst – z. B. Walhaie und Schildkröten im Februar.
AktivitätBeste ZeitWarum gerade dann?
Wale beobachtenJanuar – MärzGrauwale und Buckelwale ziehen durch die Region – gute Chancen auf Sichtungen
KitesurfenNovember – MärzKonstante Nordwinde machen die Bucht von La Paz zum Hotspot für Kitesurfer
Mit Walhaien schwimmenOktober – AprilWalhaie sammeln in der Bucht, denn dann ist das Wasser Planktonreiches = Futterzeit
BadeurlaubGanzjährigImmer möglich – im Sommer wärmer, aber auch feuchter. Frühjahr & Herbst sind ideal
TauchenSeptember – NovemberBeste Sicht und angenehme Wassertemperaturen für Tauchgänge rund um La Paz
Fliegende TeufelsrochenJuli – OktoberIn dieser Zeit lassen sich die akrobatischen Mantas häufiger beim Springen beobachten
Schildkrötenbabys sehenDezember – MärzDie Zeit der Freilassungen an den Stränden rund um Todos Santos

Strände rund um La Paz: Wo du im türkisfarbenen Wasser plantschen kannst

Was La Paz vielleicht nicht an klassischen Sehenswürdigkeiten bietet, macht die Stadt mit ihren Stränden locker wieder wett. Das Wasser leuchtet in allen möglichen Blautönen, und je weiter du rausfährst, desto leerer werden die Buchten. Es gibt ein paar Spots, die du easy mit dem Auto erreichst – und genau um die geht es hier: Playa Balandra, Playa El Tecolote und Playa El Coromuel.

Playa Balandra: Ein Nachmittag im Naturparadies

Playa Balandra ist DER Strand in La Paz – türkisblaues Wasser, flach abfallende Sandbänke, kaum Bebauung und drumherum Natur. Denn der Strand liegt in einem Naturschutzgebiet (Ramsar-Zone), also gelten hier ein paar Regeln: Die Mangroven sind tabu und es gibt nur einen erlaubten Weg hoch zum Aussichtspunkt. Alles andere bitte nicht auf eigene Faust erkunden. Das macht auch total Sinn – die Natur hier ist empfindlich, und jeder Trampelpfad mehr hinterlässt Spuren.

Weitwinkel-Panoramablick auf die Bucht von Balandra mit flachem türkisfarbenem Wasser, Sandbänken und Badenden im Wasser.

Natürlich darfst du trotzdem ins Wasser, dich an den Strand legen oder durchs flache Meer spazieren – genau das macht Balandra ja so besonders. Aber bitte mit Respekt: kein Müll, keine Selfie-Tour durchs Gebüsch, kein „nur mal kurz“. Und ja, wir haben trotzdem ein paar Leute gesehen, die meinten, abseits der Wege klettern zu müssen. Wirklich: Don’t be that person!

 Ramsar Zone - kennen wir doch! Wenn dir der Begriff auch bekannt vorkommt - genau: Auch Sandwich Harbour in Namibia steht unter Ramsar-Schutz. Diese Zonen sind international geschützte Feuchtgebiete, die besonders wertvolle Lebensräume für Tiere und Pflanzen darstellen. Playa Balandra gehört ebenfalls dazu – kein Wunder also, dass hier strenge Regeln gelten. Es geht darum, das fragile Ökosystem zu bewahren – und genau deshalb ist es so wichtig, sich an die Vorgaben vor Ort zu halten!

Ebbe und Flut solltest du im Blick haben. Bei Ebbe ist Balandra eher Planschbecken als Bucht – du kannst meterweit hineinlaufen, ohne dass dir das Wasser über die Knie geht. Kommt dann aber die Flut, spürst du schnell, wie sich Strömungen aufbauen, besonders in den schmaleren Stellen.

Und noch ein Tipp fürs Barfußlaufen: Stachelrochen. Kein Grund zur Panik – die Tiere tun dir nichts, wenn du sie nicht überraschst. Aber trittst du drauf, wird es richtig unangenehm. Also: Schlurfen, nicht stampfen – dann merken sie dich früh genug und schwimmen weg.

 Alles in allem: Balandra ist super entspannt, wenn du einfach am Strand entspannen willst. Zum richtigen Schwimmen ist es nichts – dafür ist das Wasser bei Ebbe zu flach. Aber zum Runterkommen? Perfekt.

Hilfreiche Informationen

Anreise: Playa Balandra liegt etwa 30 Minuten mit dem Auto nördlich vom Zentrum La Paz – der Weg ist gut ausgeschildert, du fährst einfach die Küstenstraße entlang. Am besten und unkompliziertesten kommst du mit dem eigenen Mietwagen* oder einem Taxi hin. Öffentliche Busse fahren zwar Richtung Pichilingue, aber nicht regelmäßig direkt bis zum Strand.
Ticket: Zugang nur mit Ticket, das du Online für ca. 5 € kaufen kannst. Solltest du auch tun, denn die Besucherzahl pro Tag ist limitiert. Damit bekommst du Einlass für den ganzen Tag – anders als wir online gelesen hatten, gab es keinen Time Slot (morgens oder mittags).
Öffnungszeiten: 9 – 17 Uhr
Parken: Wenn du Glück hast, bekommst du einen Parkplatz direkt am Strand. Wenn nicht, parkst du vorne am Eingang und läufst ein Stück – geht auch klar, ist bei 30 Grad und praller Sonne aber nicht angenehm.
Toiletten: Am Parkplatz vorhanden, lass ein kleines Trinkgeld da.
Schatten: Gibt es wenig, denn die fest installierten Sonnenschirme sind rar und natürliche Schattenplätze gibt es nicht. Du kannst dir aber am Eingang gegen Gebühr einen Schirm leihen.
Panoramaaufnahme der Lagune von Balandra mit türkisfarbenem Wasser und schroffen, trockenen Bergen unter einem wolkigen Himmel.

Alternative: Playa El Tecolote

Falls du spontan baden willst, keinen Platz mehr bekommst oder kein Geld ausgeben willst: Fahr weiter zur Playa El Tecolote. Der Strand ist frei zugänglich, nicht so geschützt, dafür aber mit mehr Action: Strandbuden, Jet Ski, Kajak und viele Leute. Nicht ganz so sauber, aber dafür unkompliziert – und Wildcamping scheint hier normal zu sein.

Playa El Coromuel: Stadtstrand mit Holzpier

Wenn du keine Lust auf einen großen Tagesausflug hast, sondern einfach mal eben schnell ans Wasser willst, ist der Playa El Coromuel die wahrscheinlich unkomplizierteste Option in Stadtnähe. Der Strand liegt direkt am südlichen Ende des Malecón und ist mit dem Auto, Bus oder sogar Fahrrad leicht zu erreichen. Kein Naturwunder, kein Geheimtipp – aber perfekt für eine spontane Abkühlung!

Was uns sofort ins Auge gefallen ist, ist der lange Holzsteg, der weit ins Wasser führt. Direkt daneben gibt es einen abgegrenzten Schwimmbereich. Der Strand selbst ist zwar eher schmal, aber sauber und gut gepflegt. Es gibt Toiletten, Duschen und Umkleiden – also deutlich mehr Infrastruktur als an den abgelegeneren Stränden. Schattenplätze sind rar, also bring dir am besten was zum Unterstellen mit, wenn du länger bleiben willst. Für Snacks und kühle Getränke bist du ebenfalls versorgt: Direkt am Wasser findest du ein paar einfache Restaurants und Strandlokale – nichts dolles, aber ausreichend. Parken? Kein Problem. Es gibt Parkplätze direkt davor – und das sogar kostenlos.

Menschen genießen einen sonnigen Tag an der Playa El Coromuel in La Paz, Mexiko, mit Palmen, Palapa-Sonnenschirmen und einem langen Holzsteg, der ins türkisfarbene Meer ragt.
 Oder du machst es wie die Einheimischen und bringst dir deine eigene Kühlbox mit.

El Coromuel ist sicher kein Geheimtipp, aber wenn du einfach kurz ins Wasser willst, ohne groß zu planen, bist du hier genau richtig.

Noch mehr Strände gefällig? Klar, wir haben hier nur die bekanntesten Spots erwähnt – aber rund um La Paz gibt’s noch einige andere Strände, die du dir anschauen kannst. Zum Beispiel Playa Pichilingue, etwas weiter nördlich mit ruhigem Wasser, oder der kleinere Cet Mar Beach, der fast schon versteckt liegt. Wenn du länger bleibst oder ein Auto hast, lohnt es sich definitiv, einfach mal der Küstenstraße zu folgen und zu schauen, wo du landest!

Food & Drinks in La Paz: Von Tacos bis Tequila

Essen in La Paz? Kurz gesagt: Du wirst nicht verhungern. Aber du solltest ein bisschen suchen – denn zwischen touristisch überteuert und überraschend gut liegt manchmal nur eine Seitenstraße. Was wir auf jeden Fall gelernt haben: Wenn du nur am Malecón bleibst, verpasst du viel. Die richtig guten Restaurants verstecken sich oft etwas Abseits! Damit du nicht planlos rumirrst haben wir ein paar unserer Lieblingsspots gesammelt – du findest die Liste gleich unten auf unserer Karte. Spoiler: Es gibt Tacos und noch mehr Tacos. Aber auch ein paar Überraschungen, bei denen du nicht unbedingt mit mexikanischem Essen rechnest.

Wenn du abends noch unterwegs sein willst, gibt es in La Paz ein paar entspannte Bars – nichts Wildes, aber genug für einen kühlen Drink oder einen Cocktail mit Blick aufs Wasser. Vor allem in der Altstadt verstecken sich ein paar echt nette Spots, teilweise mit Livemusik. Clubs oder große Partyszene? Gibt es eher selten – La Paz bleibt auch abends eher laid-back.

Für den kleinen Snack oder ein Kaltgetränk ist Oxxo dein Freund. Du wirst ihn sehen, immer und überall. Oxxo ist quasi der mexikanische 7-Eleven. Ob Wasser, Snacks, Bier, eine SIM-Karte oder Eiscreme um Mitternacht: Wenn du irgendwas brauchst, ist ein Oxxo nicht weit. Für viele MexikanerInnen ist das einfach Alltag – und für uns irgendwie auch.

Anreise und Transport in Baja California

Wenn du La Paz wirklich erleben willst, solltest du mobil sein. Die Region ist weitläufig, die schönsten Strände liegen außerhalb, und auch innerhalb von La Paz willst du bei 30 Grad nicht alles zu Fuß machen. Hier kommen unsere Tipps zur Anreise, zum Fahren in Mexiko und was dich unterwegs sonst noch erwartet – Spoiler: Stoppschilder und ein bisschen Improvisation.

Flug: Nonstop nach Los Cabos

Wir sind mit Condor* von Frankfurt direkt nach Los Cabos geflogen – Business Class, nonstop, super bequem. Wenn du also aus Europa anreist und dir einen langen Umstieg sparen willst: Das ist definitiv die beste Option. Von dort aus sind es noch knapp zwei bis drei Stunden mit dem Auto bis nach La Paz – landschaftlich schön, aber nicht gerade kurz.

 Nach 13 Stunden Flug empfehlen wir dir keine Weiterreise nach La Paz - bleib eine Nacht in Los Cabo oder irgendwo in Flughafennähe. Auch wenn es nachts sicher zum Fahren ist, es ist dennoch anstrengend und einen Unfall willst du schließlich nicht bauen.

Mietwagen: Brauchst du

Abgeholt haben wir den Mietwagen* direkt am Flughafen Los Cabos bei Europcar abgeholt. Allerdings hat es ewig gedauert, niemand sprach Englisch, das Auto war noch nicht fertig (musste erst noch gereinigt werden), und am Ende bekamen wir ein echtes Schrömmelmodell. Es hat uns zwar durchgebracht, aber mit Macken, klapperndem Innenleben und dem Gefühl, dass es jeden Moment auseinanderfällt. Nächstes Mal würden wir uns für eine andere Vermietung entscheiden, aber grundsätzlich: Ein Auto macht hier einfach Sinn.

Wenn du in der Nähe vom Malecón oder der Altstadt wohnst, brauchst du den Wagen nicht für jeden Tag. Da ist alles zu Fuß machbar. Aber sobald du ein bisschen rauswillst – Strände, Schildkröten, Aussichtspunkte – ist ein Auto Gold wert. Und bei 30 Grad willst du keine 15 Minuten durch die Stadt latschen. Glaub uns.

Autofahren und Parken in Mexiko

Hier in Mexiko laufen ein paar Dinge einfach anders. Insgesamt ist es viel entspannter, als du vielleicht denkst – wenn du erst einmal weißt, worauf du achten musst:

  • Stoppschilder: Wenn du ein „Alto“ Schild siehst – anhalten, denn dann haben die anderen Vorfahrt. Steht dort aber „4 Altos“, dann gilt das Prinzip anhalten und wer zuerst dort war, darf zuerst fahren. Klingt chaotisch, funktioniert aber überraschend gut.
  • Parken: Es gibt ein Farbsystem, das du am Bordstein ablesen kannst – dieser ist in der entsprechenden Farbe markiert. Blau = Behindertenparkplatz, Rot = absolutes Halteverbot, Grün = Reserviert (für wen steht meistens dabei) und Weiß = hier darfst du parken. Das Beste? Parken ist hier kostenlos.
  • Tanken: Anders als in Deutschland bleibst du hier einfach sitzen – jemand kommt, tankt für dich, und du zahlst danach. Preislich lag der Literpreis bei ca. 1,20 bis 1,40 €.
 Eine Sache, die du auf keinen Fall vergessen solltest: Für Mautstraßen brauchst du Bargeld. Keine Karte, kein Apple Pay. Wir hatten natürlich keins dabei. Zum Glück war ein Einheimmischer zur Stelle, der uns kurzerhand ausgeholfen und die Maut bezahlt hat. So viel Glück muss man mitten in der Nacht auch erst einmal haben!

Unterkunft

Wir haben etwa 10 Minuten von der Altstadt entfernt gewohnt – mit dem Auto, wohlgemerkt. Die Lage war super: sicher, ruhig(er), ein paar nette Lokale und das Reborn Fitness Studio (für alle, die nicht auf Sport verzichten wollen) ums Eck. Aber ohne Mietwagen*? Hätten wir ziemlich alt ausgesehen. Unsere Unterkunft war ein Airbnb an einer normal befahrenen Straße. Bei nicht isolierten Fenstern ist die Geräuschkulisse ziemlich laut. Aber: Die Wände waren dick, die Wohnung blieb tagsüber überraschend kühl, und die Klimaanlage mussten wir eigentlich nur abends zum Schlafen anschmeißen. Für ein paar Tage war das absolut in Ordnung – vor allem, weil alles funktionierte und wir genug Platz hatten!

 Wenn du ohne Auto unterwegs bist, empfehlen wir dir ganz klar: Such dir was in oder nahe der Altstadt. Da bist du mitten im Geschehen, kannst zu Fuß zum Essen, Einkaufen oder an den Strand.
 

Reisetipps für La Paz: Was du vorher wissen solltest

La Paz ist entspannt – aber ein bisschen Vorbereitung schadet trotzdem nicht. Gerade wenn du zum ersten Mal hier bist, helfen ein paar praktische Infos, um dich schnell zurechtzufinden. Wie viele Tage lohnen sich wirklich? Wann solltest du herkommen? Und was solltest du auf keinen Fall vergessen? Hier kommt unser gesammeltes Wissen – aus eigener Erfahrung, nicht aus einem Reiseführer.

Beste Reisezeit

Wenn du auf warmes Wetter, klare Tage und wenig Regen stehst (und wer tut das nicht?), dann ist La Paz ziemlich dankbar – hier scheint gefühlt immer irgendwo die Sonne. Aber wie so oft ist Timing alles – vor allem wenn du bestimmte Aktivitäten geplant hast.

Die beliebteste Reisezeit ist zwischen November und April. Das Klima ist dann angenehm warm, aber nicht zu heiß, die Luft ist trocken und das Meer oft klar. Perfekt für Badeurlaub, Walhaie, Wale, Schildkröten und überhaupt alles, was draußen stattfindet. Dazu kommt: Es ist Nebensaison für den ganz großen Mexiko-Tourismus.

 Im März war es morgens und abends angenehm frühlingsfrisch (für mich zum Teil ein Grund lange Sachen anzuziehen, um nicht zu frieren). Tagsüber war es zwar heiß, aber es ist eine trockene Hitze - Luftfeuchtigkeit war hier fehl am Platz, lieben wir! Ins Meer zu gehen ist zu der Jahreszeit bei 20-25 Grad eine Erfrischung.
Sommer (Juni-September): Es wird richtig heiß mit bis zu 35 Grad plus. Gleichzeitig ist das auch die Zeit mit mehr Luftfeuchtigkeit und gelegentlichen Gewittern. Nichts Dramatisches, aber auf das Schwitzen können wir gut verzichten. Dafür ist das Meer jetzt am wärmsten – ideal zum Tauchen, Schnorcheln und Plantschen.
Herbst (Oktober-November): Nach dem feuchten Sommer wird das Klima wieder angenehmer. Es ist noch warm, weniger schwül und die Saison geht gerade erst wieder los. Auch Walhaie kommen wieder in die Gegend – also eigentlich die perfekte Zeit für La Paz.
Winter (Dezember – Februar): Jetzt ist es angenehm warm, trockene Luft, klare Sicht und perfekt für alles, was draußen stattfindet: Strände, Bootstouren, Walbeobachtungen, Schildkröten und Co. Das Meer ist erfrischend, aber nicht eiskalt. Und da La Paz nie von Massentourismus überrannt wird, ist es auch in der Hochsaison noch angenehm ruhig.
Frühling (März – Mai): Es ist warm, aber nicht zu heiß. Morgens und abends ist es angenehm frisch und tagsüber kriegst du eine trockene Hitze ohne hohe Luftfeuchtigkeit. Das Meer bietet mit 20- 25 Grad eine erfrischende Abkühlung.
 Zu Karneval im Februar und Ostern im April kann es in La Paz voller werden.

Wie viele Tage in La Paz?

Aus unserer Sicht solltest du für La Paz mindestens drei Tage einplanen. Klar, die Stadt ist nicht riesig. Einen Spaziergang am Malecón, ein bisschen Altstadt, Streetart entdecken – das geht ganz locker an einem halben Tag. Aber La Paz lebt von den Ausflügen drumherum: Playa Balandra, Walhaie, Schildkröten, Insel-Touren, Wüstendünen. Und da wäre es einfach schade, wenn du alles durchhetzen musst oder wegen Zeitdruck Touren streichst.

Drei Tage sind perfekt, um entspannt anzukommen, zwei bis drei Highlights mitzunehmen und trotzdem noch genug Luft für ein paar Stunden unter Palmen zu haben. Wenn du es noch ruhiger angehen willst oder remote arbeitest: Eine bis zwei Wochen lassen sich hier locker füllen – ohne, dass dir langweilig wird oder du Fomo bekommst.

Boote auf dem Wasser im Hafen in La Paz Baja California Sur bei Sonnenuntergang

Quick Facts für La Paz: Geld, Netz, Sicherheit & Co.

Währung: Du zahlst hauptsächlich in Mexikanischen Pesos (MXN) – US Dollar sind auch akzeptiert, aber mit Euros kommst du nicht weit.
Bargeld & Kreditkarten: Kartenzahlung ist in größeren Läden, Cafés und Restaurants kein Problem – die AMEX* wird hier auch größenteils akzeptiert. Aber du brauchst immer etwas Bargeld, vor allem für Mautstraßen, lokale Märkte, kleinere Imbussbuden/Restaurants oder abgelegenere Spots. Wenn du Geld abhebst, tu dies bei der Citibank oder HSBC – die BBVA nimmt nämlich horrende Gebühren i.H.v. 10 € !!
Sicherheit: Wir haben uns in La Paz zu jeder Zeit sicher und wohlgefühlt – auch abends. Klar, dunkle Seitengassen musst du nicht unbedingt alleine durchlaufen (wie überall), aber im Dunkeln Autofahren ist überhaupt kein Problem. Insgesamt ist die Stadt extrem entspannt – die Leute sind freundlich und unaufdringlich.
Sprache: Einige sprechen zumindest etwas Englisch, besonders in Unterkünften und bei Tourenanbietern. Trotzdem: Ein paar Spanisch-Basics schaden nie – beim Holen von Tacos in einem lokalen Laden oder das Dankeschön beim Tanken. Und die Einheimischen freuen sich über jeden Versuch.
Internet: Die Internetverbindung in La Paz ist stabil, auch für Remote Work absolut machbar. Fürs Handy haben wir zwei Optionen getestet: eSIM von Mobimatter (Tarif: Mexico Premium 5 GB, Anbieter: Spark) hat uns nicht zufrieden gestellt, dafür hatten wir einfach zu oft langsames Netz. Die physische SIM Karte von AT&T haben wir ganz easy im Store geholt und hatten viel besseres Netz. Zudem war die eSIM mit knapp 17 € für 30 Tage und 5 GB deutlich teurer als die klassische SIM Karte für ca. 9 € für 30 Tage und 4 GB.

Und wie teuer ist das alles?

La Paz ist kein Low-Budget-Ziel, aber auch kein Budget-Killer. Es kommt wie immer drauf an, wie und wo du dein Geld ausgibst. Hier ein Überblick, was dich in etwa erwartet:

  • Essen & Trinken: Ein gutes Mittagessen bekommst du schon für 5 € pro Person. Wenn es etwas schicker sein soll, also nicht in einer kleinen Taqueria, dann zahlst gerne auch mal 10 – 15 € pro Hauptgericht.
  • Unterkunft: Airbnb gibt’s ab ca. 50 € pro Nacht, je nach Lage, Ausstattung und Saison. Zentral und gut bewertet wird es entsprechend teurer. Hotels starten bei ähnlichen Preisen, bieten aber oft weniger Platz und keine Küche. Wenn du länger bleibst oder mit mehreren reist, bist du mit einem Airbnb meistens besser dran.
  • Mietwagen: Wir haben bei Check24* pro Tag. ca. 23 € inkl. Versicherung gezahlt. Buche früh und schau zwischendurch immer wieder rein, ob die Preise in der Zwischenzeit nicht gefallen sind – falls ja, einfach umbuchen. Bei der Wahl der Vermietung lieber zweimal hinschauen – nicht jeder Anbieter ist zuverlässig. Wir waren mit Europcar in La Paz nicht sonderlich zufrieden.
  • Touren & Aktivitäten: Die meisten Ausflüge wie Schwimmen mit Walhaien oder Isla Espíritu Santo kosten meist zwischen 60 und 100 € pro Person – je nach Anbieter, Saison und Gruppengröße.
 Mit einem Mid-Budget Reisebudget kommst du in La Paz gut klar – besonders, wenn du ein bisschen vergleichst und dich nicht jeden Tag am Malecón niederlässt. Luxuriöser geht immer, aber La Paz lässt sich auch wunderbar entspannt und fair bereisen, ohne ständig aufs Geld achten zu müssen.

Unsere Karte für La Paz in Baja California Sur

Fazit: Baja Calfornia

Wir sind mit ziemlich klassischen Erwartungen und mexikanischen Klischees gestartet: Sonne, Tacos, Tequila – und ein bisschen Unsicherheit im Hinterkopf. Was wir dann erlebt haben, hat uns positiv überrascht. La Paz ist ruhig, ehrlich, sicher und extrem entspannt. Kein Vergleich zu den oft überfüllten, lauten Orten, die man sonst mit Mexiko verbindet. Stattdessen: hilfsbereite Menschen, kaum spürbarer Massentourismus und eine Atmosphäre, die einfach gut tut.

La Paz ist kein Ort voller Must-Sees oder Instagram-Hotspots. Aber genau das macht es für uns so angenehm. Es gibt genug zu erleben, ohne dass du dich gehetzt fühlst und gleichzeitig ist es völlig okay, einfach mal nichts zu tun. Kein FOMO, kein Reisedruck.

Würden wir wiederkommen? Auf jeden Fall. Nicht, weil es spektakulär war, sondern weil für uns genau richtig war. Hier kann man sein, ohne in Bewegung bleiben zu müssen. La Paz ist für alle, die es gern ein bisschen langsamer angehen- Für digitale Nomaden, die gute Infrastruktur, Ruhe und ein bisschen Natur drumherum suchen und für Slow Traveller, die sich nicht hetzen lassen wollen.

FAQ: Häufige Fragen zu La Paz & Baja California Sur

Wie sicher ist La Paz, Mexiko für Touristen?

Sehr sicher. Wir haben uns zu jeder Tageszeit wohlgefühlt, auch abends. Natürlich gilt wie überall: Nicht in dunkle Seitengassen abbiegen und gesunder Menschenverstand hilft immer.

Lohnt es sich, nach La Paz, Mexiko zu reisen?

Definitiv. Wenn du keine Lust auf überfüllte Strände, Partymeilen oder Instagram-Zirkus hast, ist La Paz genau das Richtige. Es ist ruhig und bietet trotzdem genug Möglichkeiten etwas zu erleben.

Kann man im Meer in La Paz, Mexiko, schwimmen?

Ja, an den richtigen Stränden. Playa Balandra und Playa El Coromuel sind gut zum Baden, wobei das Wasser bei Balandra bei Ebbe sehr flach ist. Das offene Meer rund um Todos Santos ist dagegen eher was zum Anschauen oder surfen, aber zu wild zum Schwimmen.

Ist das Leben in La Paz, Mexiko, teuer?

Nicht wirklich. Für mexikanische Verhältnisse ist es kein Schnäppchen, aber du bekommst gutes Essen, Unterkünfte und Erlebnisse für faire Preise. Wenn du ein bisschen vergleichst, kannst du hier mit moderatem Budget sehr gut klarkommen.

Wo liegt La Paz in Mexiko?

La Paz liegt auf der Halbinsel Baja California Sur, im Westen Mexikos – direkt am Golf von Kalifornien. Von Los Cabos sind es etwa 2-3 Stunden mit dem Auto Richtung Norden.

Was sind die besten Aktivitäten in La Paz, Mexiko?

Schwimmen mit Walhaien, Streetart entdecken, Schildkröten beobachten (je nach Saison), Strände wie Playa Balandra erkunden, ein Bootstrip zur Isla Espíritu Santo oder einfach durch die Altstadt treiben lassen.

Wann ist Walhaisaison in La Paz, Mexiko?

Zwischen Oktober und April kannst auf Walhaie treffen. Touren starten meist früh morgens und Achtung: Bei zu wenigen Tieren kann das Gebiet auch mal kurzfristig geschlossen werden. Wale vom Boot aus beobachten kannst du am besten vin Januar bis März.

Spricht man in La Paz Englisch?

In Unterkünften, bei Tourenanbietern und in Restaurants: meistens ja. Im Alltag eher weniger. Basis-Spanisch hilft und die Leute freuen sich über jeden Versuch.

Wie kommt man nach Playa Balandra von La Paz aus?

Am einfachsten mit dem Auto – ca. 30 Minuten Fahrt vom Zentrum La Paz. Du brauchst vorab ein Online-Ticket (ca. 5 € pro Person) und der Zugang ist begrenzt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


Close

Nomads Hit The Road

Der Reiseblog für digitale Nomaden

Entdecke mit uns die schönsten Ecken der Welt. Wir teilen inspirierende Reiseerlebnisse und geben nützliche Tipps für dein Leben als digitaler Nomade. Copyright © 2025 Nomads Hit the Road.
Close