eSIM vs. SIM Karte: Was ist besser auf Reisen? Unterschiede, Kosten & Tipps

// Zuletzt aktualisiert Oktober 19, 2025

Wie viele Reisende stehen auch wir irgendwann vor der Frage: Soll ich im Ausland eine lokale SIM Karte kaufen oder lieber eine eSIM nutzen? Beide Lösungen bringen dich online, aber Kosten, Aufwand und Flexibilität unterscheiden sich oft spürbar. Wir haben beides ausprobiert: von klassischen SIM Karten in Asien und Südamerika bis zu eSIMs in Japan und Kanada.

Kurz gesagt: SIM Karten sind oft die günstigere Wahl, eSIMs punkten mit Zeitersparnis und Flexibilität. Welche Option für dich passt, hängt vor allem von Reiseziel, Datenverbrauch und Komfortbedarf ab. Im Folgenden zeigen wir dir den direkten Vergleich eSIM vs. SIM Karte, damit du für deine nächste Reise die praktischste Lösung wählen kannst.

eSIM oder SIM: die wichtigsten Unterschiede

Eine klassische SIM Karte ist schnell erklärt: Nach der Landung gehst du in einen Shop am Flughafen, legst deinen Pass vor, lässt dich registrieren, bezahlst und bekommst eine kleine Plastikkarte, die du ins Handy einsetzt. Danach bist du online. Wenn du eine deutsche SIM Karte nutzt, musst du sie natürlich vorher herausnehmen, bevor du die neue Karte einsetzt.

Eine eSIM funktioniert etwas anders: Du kaufst deinen Tarif vorab online über eine App, erhältst anschließend einen QR-Code und aktivierst ihn direkt auf deinem Handy. Nach wenigen Augenblicken bist du startklar – kein Kartenwechsel, kein Papierkram, keine Wartezeit. Aber Achtung, du musst vorher erst prüfen, ob dein Gerät auch eSIM-fähig ist.

Preislich hängt der Unterschied stark vom Reiseziel ab. In vielen Ländern sind lokale SIM Karten günstiger, vor allem wenn du länger bleibst oder viel Datenvolumen brauchst. eSIMs sind dagegen meist etwas teurer, bieten aber sofortige Verfügbarkeit und sind super unkompliziert.

KriteriumeSIMSIM Karte
SetupOnline kaufen, QR-Code scannen, sofort einsatzbereitVor Ort kaufen, Registrierung mit Pass, Wartezeit
KostenTeilweise teurer, besonders in günstigeren LändernMeist günstiger bei großem Datenvolumen oder längeren Aufenthalten
TarifeMeist nur Daten, selten Telefonie/SMSKombination aus Daten, SMS & Telefonie möglich
VerfügbarkeitNicht in jedem Land, aber in vielen RegionenWeltweit erhältlich, oft direkt am Flughafen
KomfortKein Kartenwechsel, Installation in wenigen AugenblickenKartenwechsel nötig, bei Länderwechsel neue Karte
ErreichbarkeitDaten-only, Telefonie nur über WhatsApp/SatelliteEigene lokale Nummer, Anrufe & SMS möglich
BankingKeine neue Nummer, Banking-SMS nur mit deutscher SIM möglichNeue Nummer, aber Banking-SMS nur mit deutscher SIM möglich
FlexibilitätMehrere Karten gleichzeitig möglich (wenn Gerät es unterstützt)Neue Karte bei jedem Länderwechsel
KompatibilitätNur auf neueren Geräten verfügbarFunktioniert auf allen Geräten mit SIM Slot

Die Tabelle zeigt: Beide Varianten haben klare Stärken und kleine Schwächen. Aber wann lohnt sich welche Option wirklich? Schauen wir uns die Vorteile und Nachteile im Detail an – inklusive unserer persönlichen Erfahrungen und Tipps, wann sich der Griff zur eSIM oder zur klassischen SIM Karte am meisten lohnt.

Vorteile und Nachteile im Detail

Vorteile und Nachteile einer klassischen SIM Karte

Der größte Vorteil ist ganz klar der Preis. Gerade in Regionen wie Südostasien oder Lateinamerika bekommst du riesige Datenpakete für kleines Geld, oft nur einen Bruchteil dessen, was eine eSIM kostet. Auch die Netzabdeckung ist meist besser, weil du direkt das lokale Netz nutzt. Viele Anbieter bieten zudem Kombi-Tarife mit Daten, SMS und Minuten an – praktisch, wenn du unterwegs auch mal eine Unterkunft anrufen oder etwas reservieren musst.

Die Nachteile: Der Kauf ist selten so entspannt, wie du es dir wünschst. In den meisten Ländern ist eine Registrierung mit Pass Pflicht und Sprachbarrieren machen den Prozess nicht unbedingt leichter. Am Flughafen wird dir außerdem gerne das teuerste Paket aufgeschwatzt. Wenn du sparen willst, musst du meist in die Stadt zu einem offiziellen Shop, was ohne Internet tricky werden kann. Und wenn du spät ankommst und die Shops bereits geschlossen sind, bleibst du eben bis zum nächsten Tag offline. Genau das ist einer der Gründe, warum wir auf manchen Reisen lieber erst einmal zur eSIM greifen.

 Gut zu Wissen
Nicht unbedingt ein Nachteil aber etwas, was uns immer wieder aufgefallen ist. Gerade in Ländern in denen SIM Karten günstig sind, wirst du mit Werbe-SMS vollgemüllt oder erhältst sogar Anrufe. Dabei handelt es sich in der Regel nicht um Spam, sondern um Angebote der Anbieter - nervig werden kann es trotzdem.

Mehr Tipps zum Thema: SIM Karten auf Reisen

Du willst wissen, wo du Karten im Ausland bekommst, worauf du beim Kauf achten solltest und wann Alternativen wie eSIM oder Pocket WiFi sinnvoll sind? In unserem ausführlichen Guide zeigen wir dir alle Optionen im Detail.

Vorteile und Nachteile einer eSIM

Bei der eSIM steht der Komfort ganz klar im Vordergrund: Du buchst den Tarif schon vor der Anreise, scannst den QR-Code und bist in weniger als einer Minuten online. Kein Kartenwechsel, kein Papierkram, keine Wartezeiten. Besonders nach langen Flügen oder bei Rundreisen mit vielen Länderwechseln ist das ein riesiger Vorteil. Auf neueren Smartphones kannst du mehrere Profile speichern und bei Bedarf mit wenigen Klicks zwischen ihnen wechseln – perfekt für Weltreisen oder digitale Nomaden.

Ein weiterer Pluspunkt: Die Kosten sind transparent und planbar. Die Pakete sind klar definiert (z.B. 30 GB für 30 Tage) ohne automatische Verlängerung oder versteckte Gebühren. Anders als beim SIM Kauf am Flughafen hast du online den Überblick über alle Optionen und vermeidest überteuerte Touristenpakete. Außerdem bleibt deine deutsche SIM aktiv, etwa für SMS oder TANs, während du die eSIM fürs Datenvolumen nutzt. So bleibst du erreichbar, ohne zwei Geräte oder Karten zu benötigen.

 Inzwischen gibt es etliche Anbieter, wir greifen am liebsten auf Airalo*, Saily* oder Mobimatter* zurück!

Die Nachteile: eSIMs sind oft etwas teurer als lokale SIM Karten und nicht in jedem Land verfügbar. In manchen Regionen gibt es schlicht keine passenden Pakete oder nur eingeschränkte Netzabdeckung. Die meisten eSIMs sind reine Datentarife, klassische Telefonie und SMS gibt es selten. Und nicht jedes Gerät unterstützt eSIMs: Vor allem ältere Smartphones haben diese Funktion noch nicht. Auch das Nachladen ist nicht bei allen Anbietern möglich, manchmal musst du bei Bedarf einfach eine neue eSIM kaufen.

Praxiserfahrung: Wann nutzen wir was

In der Praxis haben wir auf Reisen beide Varianten ausgiebig getestet und je nach Situation greifen wir zu unterschiedlichen Lösungen. Für längere Aufenthalte in einem Land entscheiden wir uns fast immer für eine lokale SIM Karte. Sie bietet meist mehr Daten fürs Geld und eine stabile Netzqualität. Wenn wir dagegen nur wenige Tage bleiben oder nach einem langen Flug einfach keine Lust auf Warteschlangen und Registrierung haben, ist die eSIM unschlagbar: QR-Code scannen und wir sind direkt nach der Landung online.

Auch bei schnellem Länderhopping ist die eSIM für uns die bequemste Lösung, weil wir keine neue Karte kaufen oder uns registrieren müssen. Sobald wir jedoch länger an einem Ort bleiben, wechseln wir in der Regel wieder auf eine klassische Karte. Gerade bei Aufenthalten von mehreren Wochen oder Monaten lohnt sich das preislich oft.

 Wir vergleichen vor jeder Reise die Kosten pro Land! Manchmal ist die eSIM sogar günstiger (zum Beispiel in Japan). Daher gilt: Prüfe immer individuell, welche Option für dein Reiseziel am meisten Sinn ergibt.

Ein Punkt, der häufig unterschätzt wird: die Erreichbarkeit. Ob du deine deutsche SIM parallel aktiv lassen kannst, hängt stark von deinem Handy ab. Einige Geräte (wie Marcels iPhone) unterstützen mehrere eSIMs gleichzeitig. Damit bleibt seine deutsche Nummer aktiv (z.B. für Online-Banking), während er die eSIM für Daten nutzt. Andere Modelle (wie meines) können nur eine eSIM aktivieren. Deshalb greife ich eher auf die Kombination aus deutscher eSIM und lokaler, physischer SIM zurück. So bleiben wir beide erreichbar, ohne uns zwischen Komfort und Funktion entscheiden zu müssen.

Kann ich eSIM & SIM gleichzeitig nutzen?

Ob du beides parallel verwenden kannst, hängt von deinem Smartphone ab. Viele neuere Modelle unterstützen Dual-SIM-Funktionen, also die gleichzeitige Nutzung von eSIM und physischer SIM Karte. Manche Geräte erlauben sogar zwei eSIMs gleichzeitig, während ältere Handys oft nur mit einer klassischen SIM betrieben werden können. Ein Blick in die Einstellungen zeigt dir schnell, was dein Gerät unterstützt:

  • ✅ 1 physischer SIM-Slot + mehrere eSIM Optionen
  • ✅ 1 physischer SIM-Slot + 1 eSIM Option
  • ⚠️ 2 physische SIM-Slots, keine eSIM
  • ❌ 1 physischer SIM-Slot, keine eSIM
 Wir nutzen das Dual-SIM-Prinzip so: Unsere deutsche Karte bleibt aktiv (für SMS und TANs), während die eSIM die Datenverbindung fürs Ausland liefert. So bleiben wir online und gleichzeitig erreichbar - ohne Kartenwechsel oder zweites Handy.

Kosten im Vergleich

Die Preise variieren je nach Land, Anbieter und Datenmenge, doch ein paar Tendenzen sind klar: In vielen asiatischen Ländern bekommst du lokale Karten schon für wenige Euro, während vergleichbare eSIM Pakete oft mehr als doppelt so viel kosten. In Europa und Nordamerika liegen die Preise meist näher beieinander, hier ist die eSIM häufig eine bequeme und faire Alternative.

Was sich fast immer sagen lässt: Eine eSIM ist deutlich günstiger als klassisches Roaming mit der deutschen Karte. Weltweite eSIMs gibt es zwar, sie sind aber meist teuer und bieten nicht die gleiche Netzqualität wie lokale oder regionale Tarife.

 Wir arbeiten aktuell an separaten Länderartikeln, in denen wir die genauen Kosten und Anbieter pro Reiseziel behandeln werden.

Fazit: Welche Lösung passt zu welchem Reisetyp?

Eine pauschale „beste Lösung“ gibt es nicht! DIe Wahl hängt immer von deinem Reisetyp, deinem Reiseziel und deinem Datenbedarf ab. Lokale SIM Karten punkten mit Preis und Netzstabilität, eSIMs dagegen mit Komfort und Flexibilität. Unsere Empfehlung nach Reisetyp:

  • Kurztrip in der EU: Roaming reicht völlig aus – keine Zusatzkosten, kein Aufwand.
  • Längerer Aufenthalt in preisgünstigen Ländern (z.B. Südostasien, Lateinamerika): Lokale SIM Karten sind fast immer die günstigste Lösung.
  • Kurzreise oder Business-Trip: eSIM buchen, QR-Code scannen, fertig – kein Stress nach der Landung.
  • Weltreise oder Länderhopping: eSIM, wenn du regelmäßig Länder wechselst und direkt online sein willst.

Am Ende gilt: Beide Varianten haben ihre Berechtigung. Für uns hat sich inzwischen eine Kombination bewährt: eSIM für den schnellen Start, SIM Karte für längere Aufenthalte. So bleiben wir flexibel und sparen gleichzeitig Kosten.

FAQ: Häufig gestellte Fragen zu eSIM vs. SIM Karte

Ist es besser, eine SIM oder eine eSIM zu verwenden?

Das hängt stark von deiner Reise und deinen Bedürfnissen ab. Lokale SIM sind meist günstiger und bieten oft mehr Datenvolumen, vor allem bei längeren Aufenthalten. eSIMs sind dagegen deutlich bequemer, weil du sie schon vor der Abreise aktivieren kannst. Für kurze Reisen, Business-Trips oder häufige Länderwechsel ist die eSIM ideal. Bei längeren Aufenthalten lohnt sich meist die klassische SIM Karte.

Ist der Empfang mit eSIM schlechter?

Nein, der Empfang ist grundsätzlich gleich. Die eSIM nutzt die gleichen Netze wie eine physische SIM – entscheidend ist also der Anbieter, nicht die Technologie. Unterschiede in der Netzqualität entstehen nur, wenn du bei der eSIM einen anderen Netzbetreiber wählst als bei einer lokalen SIM.

Welche Nachteile hat die eSIM?

eSIMs sind oft teurer als lokale SIM Karten und nicht in jedem Land oder bei jedem Anbieter verfügbar. Außerdem bieten viele eSIMs nur Datentarife, keine klassischen Anrufe oder SMS. Ein weiterer Punkt: Nicht jedes Smartphone unterstützt eSIMs, vor allem ältere Modelle haben diese Funktion noch nicht.

Was ist sicherer, SIM oder eSIM?

In puncto Sicherheit hat die eSIM sogar leichte Vorteile. Sie kann nicht physisch gestohlen oder kopiert werden und ist fest im Gerät integriert. Bei einem SIM-Kartenverlust kann die eSIM außerdem schnell deaktiviert und neu installiert werden. Wichtig bleibt aber: sichere Passwörter, Zwei-Faktor-Authentifizierung und Geräte-Backup.

Für wen lohnt sich eine eSIM?

Eine eSIM lohnt sich besonders für Reisende, die viel unterwegs sind oder regelmäßig Länder wechseln. Auch wer nach einem langen Flug keine Lust auf Warteschlangen am Flughafen hat, wird den Komfort lieben. Für längere Aufenthalte in einem Land oder bei hohem Datenverbrauch ist eine lokale SIM dagegen meist günstiger.

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