// Zuletzt aktualisiert August 20, 2024
Swakopmund, oft einfach „Swakop“ genannt, ist eine charmante Küstenstadt in Namibia. Zu Beginn unserer Weltreise haben wir in der kleinen Küstenstadt etwas mehr als 2 Monate verbracht und fassen dir hier unsere Erfahrungen, sowie Tipps und Tricks für deinen Besuch zusammen.
Sicher wirst du hier ein paar Dinge über Swakopmund erfahren, die du in anderen Blogartikeln noch nicht gelesen hast!
Swakopmund – Namibias Küstenjuwel
Die Küstenstadt liegt am Atlantischen Ozean und wird von der majestätischen Namib-Wüste umgeben. Die kleine Stadt ist geprägt aus einer Mischung aus deutscher Kolonialarchitektur und afrikanischer Kultur. Sowohl Touristen als auch Einheimische schätzen Swakopmund wegen der gut erhaltenen historischen Gebäude, der langen Strände und der Freizeitmöglichkeiten. Swakopmund ist nicht nur ein kulturelles Highlight, sondern auch ein beliebter Ausgangspunkt für Abenteuer- und Naturerlebnisse. In Swakop selbst gibt es im Gegensatz zu dem, was oft behauptet wird, nicht sooo viel zu erleben. Die meisten Aktivitäten und Abenteuer wirst du in der Umgebung oder im nahegelegenen Walvis Bay erleben.
Swakopmunds Geschichte: Deutsche Kolonialzeit und kulturelles Erbe
Die Stadt wurde im Jahr 1892 von deutschen Kolonisten gegründet und diente als Haupthafen für Deutsch-Südwestafrika. Die Stadt bewahrt bis heute viele Relikte aus der Kolonialzeit, darunter prächtige alte Gebäude und historische Straßennamen. Sehenswürdigkeiten wie das alte Gefängnis und das Hohenzollernhaus sind gut erhalten und geben einen Einblick in die Geschichte.
Swakopmunds Bedeutung für Namibia: Ein Zentrum des Tourismus und Handels
Heute ist Swakopmund ein bedeutendes touristisches Zentrum in Namibia. Die Stadt zieht Besucher aus aller Welt an, die die spektakulären Landschaften und das milde Klima genießen möchten. Neben dem Tourismus spielen auch die Fischerei und der Handel eine wichtige Rolle. Dank der gut ausgebauten Infrastruktur und der „Nähe“ (wir reden hier von gut 4 Stunden Fahrt) zur Hauptstadt Windhoek ist Swakopmund ein bedeutender wirtschaftlicher Knotenpunkt. Zudem ist die Stadt ein beliebter Austragungsort für internationale Konferenzen und kulturelle Veranstaltungen.
Swakopmund Klima
Die Küstenstadt hat ein angenehmes, maritimes Klima, das durch die Nähe zum Atlantischen Ozean und die Namib-Wüste geprägt ist. Das Swakopmund Wetter ist das ganze Jahr über relativ mild, mit kühleren Temperaturen und häufigem Nebel, der durch den kalten Benguela-Strom verursacht wird. Die Sommermonate von November bis Februar sind in der Regel wärmer, aber nie zu heiß, während die Wintermonate von Juni bis August kühl sind, aber selten frostig.
Wir selbst waren im August und September vor Ort und hatten für diese Zeit eine gemütliche Wohnung direkt am Strand. Auch wenn es in dieser Zeit in Swakop Namibia nicht frostig ist, wird es schnell kühl. Gerade wenn die Sonne nicht am strahlend blauen Himmel steht oder ein ordentlicher Wind aufzieht. Während unseres Aufenthalts haben wir eigentlich immer eine lange Hose und einen dickeren Pulli getragen um nicht zu frieren. Kommt die Sonne jedoch einmal richtig raus und es ist windstill, dann wird es schnell ordentlich warm.
Gerade die Bewohner in Swakopmund nutzen in der Winterzeit gerne einen Abstecher in die Wüste, wenn es ihnen in der kleinen Stadt zu frisch wird. Keine 30 Minuten Fahrt und schon ist es wieder angenehm warm.
Insgesamt bietet Swakopmund das ganze Jahr über ein gemäßigtes Klima, das ideal für Outdoor-Aktivitäten, Erkundungen oder Rentner ist. Du solltest jedoch immer eine Jacke für die kühleren Abende, den gelegentlichen Nebel und Wind einpacken.
Sehenswürdigkeiten & Aktivitäten in Swakopmund
Swakopmund Sehenswürdigkeiten
Ehrlich gesagt, Swakopmund hat nicht viele Sehenswürdigkeiten, die uns wirklich umgehauen haben. Die Architektur aus der Kolonialzeit, wie das Hohenzollernhaus und das alte Gefängnis, ist zwar interessant, aber nicht unbedingt was wir unter Highlight verstehen – mag für dich vielleicht anders sein. Was wir aber wirklich genossen haben, waren die langen Spaziergänge am Strand. Besonders in den Morgenstunden oder zum Sonnenuntergang ist die Atmosphäre dort einfach unschlagbar.
Allerdings gibt es eine kleine Herausforderung: die Möwen. Diese cleveren Vögel sammeln bei Ebbe große Muscheln, fliegen mit ihnen in die Höhe und lassen sie dann auf den Fußgängerweg fallen, um an das leckere Innere zu kommen. Das kann manchmal ein wenig gefährlich werden, wenn du nichtsahnend herumläufst und plötzlich Muscheln auf die herabfallen. Trotz dieser kleinen Abenteuer haben wir die Strandspaziergänge sehr genossen!
Ein gemütliches Schlendern durch die kleine Altstadt von Swakopmund kann ebenfalls sehr nett sein. Die charmanten, alten Gebäude und die entspannten Läden laden zum Verweilen ein. Ein kurzer Ausflug zur Mole und zum Jetty sollte auch auf deinem Plan stehen. Die Mole bietet einen schönen Blick auf das Meer und der Jetty, ein langer Steg, der weit hinaus aufs raue Meer führt, ist perfekt für einen Spaziergang. Am Ende des Jettys gibt es ein kleines Restaurant. Wie das Essen dort ist, können wir nicht sagen, aber der Blick auf die Stadt und die Strände ist einfach klasse.
Aktivitäten in der Küstenstadt
Es gibt ein paar Aktivitäten, die du in Swakopmund unternehmen kannst, obwohl wir ehrlich sagen müssen, dass die wirklich spannenden Abenteuer eher außerhalb der Stadt zu finden sind.
Wenn du auf der Suche nach etwas mehr Action bist, gibt es die Swakopmund Living Desert Tour*, bei der du die faszinierende Wüstenflora und -fauna entdecken kannst, oder Quad-Touren und Radtouren durch die kleineren Dünen rund um die Stadt oder wie wäre es mit einem Tandem-Fallschirmsprung?. Wenn du ein geübter Surfer bist, kannst du bei den richtigen Wellen auch surfen oder bei ruhiger See schwimmen. Während unserer Zeit war das Wetter und Wasser einfach noch zu kalt dafür.
Unser Ausflug ins kleine Kino in Swakopmund war überraschend günstig (Eintritt für 2 Personen inkl. Popcorn und Getränke ca. 7€) und eine nette Abwechslung bei useligem Wetter. Erwarte aber nicht allzu viel, du kriegst für den Preis halt einen Sitz und den Film mit einer Akustik wie du es aus kleinen Kinos vielleicht kennst. Zu unserem Alltag gehörte auch das Trainieren in der Crossfit-Box, vielleicht etwas sehr speziell und für einen klassischen Urlaub gar nicht notwendig. Aber wir wollen dir nichts vorenthalten!
Abgesehen davon gibt es in der Stadt nicht viele Aktivitäten, obwohl oft das Gegenteil behauptet wird. Actionreich ist Swakop nicht wirklich – eher gediegen, erinnert uns an einen Kurort an der Ostsee!
Die wahren Highlights findest du in der Umgebung von Swakopmund, insbesondere in Walvis Bay, das nur etwa 30 Minuten entfernt liegt. Dort kannst du die größte Flamingokolonie Namibias bewundern und eine beeindruckende Robbenkolonie besuchen. Hafentouren* bieten die Möglichkeit, Robben, Pelikane, Delfine und mit etwas Glück auch Wale zu sehen. Für die richtig Abenteuerlustigen gibt es die berühmten Sandwich Harbour Touren, bei denen du spektakuläre Dünenlandschaften und das Zusammentreffen von Wüste und Meer erleben kannst. Der Zugang zu diesem Abenteuer liegt ebenfalls in Walvis Bay.
Einen Zwischenstopp auf deiner Reise in der Küstenstadt Swakopmund einzulegen können wir nur empfehlen. Die Stadt eignet sich perfekt als Ausgangspunkt für kleinere und größere Abenteuer. Längere Aufenthalte, so wie wir ihn gemacht haben oder gar noch länger, ist wohl eher etwas für Personen, die ein sehr ruhiges, langsames und entspanntes Leben haben möchten.
Unterkünfte in Swakopmund
Während unseres Aufenthalts in Swakopmund haben wir in einem Airbnb ca.1 Minute zu Fuß vom Strand gewohnt und können dir die Unterkunft besten Gewissen empfehlen. Der sehr kurze Weg zum Meer und die Ruhe waren herrlich und die Lage für uns nahezu unschlagbar. Wenn du wissen möchtest, welches Airbnb wir genau genutzt haben, schreib uns gerne eine E-Mail.
Ein wichtiger Hinweis: Nicht alle Unterkünfte in Swakopmund haben eine Heizung, was im Winter etwas frisch werden kann. Zudem ist die Isolation hier nicht so gut wie in Deutschland. Achte bei deiner Buchung, dass Ferienwohnungen eine Heizung oder Ähnliches zur Verfügung stellen.
Falls du nach anderen Unterkunftsmöglichkeiten suchst, dann findest du sicher ein ansprechendes Swakopmund Hotel. Fast alle Hotels kannst du wie immer bequem über Booking.com* buchen.
Wenn du ein weiteres Abenteuer suchst, dann steht wohl Swakopmund Camping auf dem Plan. Denn auch in der Küstestadt gibt es eine Campsite: Tiger Reef. Wir planen, bei unserem nächsten Besuch dort zu campen und können dir dann mehr darüber erzählen. Die Vielfalt an Unterkünften (Hotels, Airbnb, Campsite und auch Hostels) in Swakopmund stellt sicher, dass für jeden Geschmack und fast jedes Budget etwas dabei ist.
Essen und Trinken in Swakopmund
Cafés in Swakop Namibia
Swakopmund bietet eine Reihe von gemütlichen Cafés, in denen du entspannen und einen guten Kaffee genießen kannst. Unser persönlicher Favorit ist das Slowtown Coffee Roasters Café. Hier findest du unserer Meinung nach den besten Kaffee der Stadt, kleine leckere Snacks und Sandwiches sowie ein verhältnismäßig gutes WLAN – ideal für digitale Nomaden. Das Personal ist sehr freundlich und sorgt dafür, dass du dich sofort wohlfühlst. Wenn du mal keine Lust hast dort zu verweilen, kannst du auch Kaffee für zu Hause oder unterwegs kaufen.
Direkt nebenan gibt es ein weiteres gemütliches Café (Bojos Café), das ebenfalls guten Kaffee und ein leckeres Frühstück anbietet. Beide Cafés sind perfekt, um eine Pause einzulegen und die entspannte Atmosphäre von Swakopmund zu genießen.
Restaurants in Swakopmund
Swakopmund mag klein sein, aber die Stadt hat einige großartige Restaurants, die definitiv einen Besuch wert sind. Das wohl bekannteste ist das Brauhaus mitten in der Altstadt. Ehrlich gesagt, haben wir dort nur ein Bier getrunken und die Sonne genossen. Das Essen auf der Karte sah jedoch sehr verlockend aus.
Für Feinschmecker können wir vor allem zwei Restaurants empfehlen. Erstens, das Ankerplatz Restaurant und Wine Bar in der Altstadt – ein kleiner, aber sehr leckerer Italiener. Zweitens, das Blue Grass in der Swakopmund Mall, etwas außerhalb der Altstadt. Besonders am Wochenende haben wir dort gerne gegessen, die hervorragenden Cocktails getrunken und den Blick aufs Meer genossen.
Wenn du Lust auf Pizza hast, können wir dir die Wurstbude direkt am Strand ans Herz legen – lass dich vom Namen nicht in die Irre führen. Es gibt hier zwar Currywurst, aber hauptsächlich servieren sie Pizza.
Swakopmund hat also für jeden Geschmack etwas zu bieten, ob du nun auf der Suche nach feiner Küche oder einem gemütlichen Imbiss bist.
Unser "Geheimtipp": das Fork'n Nice direkt am Strand. Dieser Imbisswagen wird von einem älteren holländischen Paar betrieben und serviert die mit Abstand besten Pommes in ganz Namibia sowie köstliche Wraps (Pulled Pork oder Calamari). Hier hätten wir jeden Tag essen können! Das Beste ist allerdings die Herzlichkeit der Besitzer - sie haben uns einfach vertraut, dass wir am nächsten Tag zurückkommen um unsere "Schulden" zu begleichen (wir hatten einfach nicht genug Bargeld dabei). Unvorstellbar für uns deutsche Stadtkinder!
Supermärkte in Swakopmund
Wenn du mal keine Lust hast ins Restaurant zu gehen oder deinen Geldbeutel schonen willst, können wir die Supermärkte in der Stadt empfehlen. Mitten in der Stadt liegt der große Spar-Supermarkt, in dem du neben allen notwendigen Lebensmitteln auch fertiges Essen bekommst. Getoppt wird das nur noch von dem Food Lover’s Market! Hier kriegst du erstklassige Qualität sowie frisch zubereitetes Essen, vergleichbar mit einem großen Edeka oder Rewe in Deutschland.
Beide Supermärkte bieten eine Auffüllstation für deine Wasserkanister, wobei Food Lovers ein bisschen günstiger ist. So kannst du deine bereits gekauften 5 Literkanister wiederverwenden - die Umwelt und dein Geldbeutel bedanken sich.
Swakopmund Kriminalität und Sicherheit
Während unseres Aufenthalts in Swakopmund haben wir von unseren Gastgebern ein paar Sicherheitstipps erhalten. Uns wurde empfohlen, nach Einbruch der Dunkelheit lieber ein Taxi zu nehmen, anstatt zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs zu sein. Außerdem rieten sie uns, den Strandabschnitt direkt am Swakop River zu meiden, da sich dort (nach ihrer Aussage) in den Dünen oft „komische Gestalten“ aufhalten. Eine Besucherin der Unterkunft wurde dort erst ein paar Tage zuvor überfallen.
Swakopmund hat, wie viele andere touristische Orte, mit einigen sozialen Herausforderungen zu kämpfen. Dazu gehören eine steigende Kriminalitätsrate, Obdachlosigkeit und öffentliche Alkoholkonsum von Minderjährigen. Tagsüber sind Taschendiebstähle und kleine Raubüberfälle in überfüllten Gegenden keine Seltenheit, besonders an Orten, die von Touristen stark frequentiert werden. Du bist immer gut beraten, deine Wertgegenstände sicher zu verwahren und immer ein Auge auf deine persönlichen Gegenstände zu haben.
Generell gilt, wie an vielen Orten, dass du deinen gesunden Menschenverstand nutzen solltest. Wir selbst haben in Swakopmund keinerlei schlechte Erfahrungen gemacht und uns stets sicher gefühlt – auch wenn es bereits dunkel war und wir mit unseren Fahrrädern unterwegs waren. Wenn du ein paar einfache Vorsichtsmaßnahmen beachtest, steht einem sicheren und angenehmen Aufenthalt in dieser wunderschönen Stadt nichts im Wege.
Ein wichtiger Tipp: Schließe dein Fahrrad immer richtig ab und verschließe dein Auto sorgfältig, wenn du einkaufen gehst oder Ähnliches erledigst. Lass keine Wertgegenstände, Taschen oder Jacken im Auto liegen. Wir empfehlen, wie überall in Namibia, etwas Kleingeld für das Wachpersonal auf den Parkplätzen dabei zu haben.
Unser Fazit
Swakopmund hat uns gut gefallen, aber wir müssten nicht unbedingt noch einmal so lange dort verbringen. Nach zwei Monaten hatten wir das Gefühl, dass uns die Decke auf den Kopf fällt und waren froh, als es für uns weiterging. Trotzdem war es zu Beginn unseres Abenteuers eine gute Entscheidung, so lange dort zu bleiben.
Auf deiner Reise empfehlen wir dir, Swakopmund als Ausgangspunkt für die umliegenden Abenteuer zu nutzen oder einfach mal ein paar Tage dort zu entspannen. Realistisch gesehen solltest du in dieser Kleinstadt maximal zwei bis drei Nächte einplanen – mehr auf keinen Fall. Die Küstenstadt ist perfekt, um sich kurz zu akklimatisieren und sich auf die großartigen Erlebnisse in der Umgebung vorzubereiten.