// Zuletzt aktualisiert August 17, 2024
Ho Chi Minh City, auch früher bekannt als Saigon, ist eine Stadt voller Geschichte und Kultur. Eines der beeindruckendsten und bewegendsten Ziele, die man hier besuchen kann, ist das Ho Chi Minh Kriegsmuseum, auch das War Remnants Museum Ho Chi Minh genannt.
Es ist wohl das bekannteste Museum der Stadt und bietet nicht nur einen tiefen Einblick in die Geschichte des Vietnamkriegs, sondern zeigt auch die verheerenden Auswirkungen von Krieg und Konflikten auf die Zivilbevölkerung. In diesem Blogartikel nehmen wir dich mit auf eine Reise durch das Ho Chi Minh Kriegsmuseum, erzählen dir, warum es errichtet wurde und geben dir alle wichtigen Informationen für deinen Besuch. Am Ende werden wir aber vor allem darauf eingehen, wie wir selbst unseren Besuch im Ho Chi Minh Museum empfunden haben.
Das Kriegsmuseum in Ho Chi Minh City
Was ist das War Remnants Museum und warum gibt es das Museum?
Das Kriegsmuseum in Ho Chi Minh City, offiziell bekannt als „War Remnants Museum“, ist eine Gedenkstätte, die sich mit der Geschichte des Vietnamkriegs und den damit verbundenen Konflikten befasst. Es wurde ursprünglich 1975 eröffnet, unmittelbar nach dem Ende des Vietnamkriegs, und dient als Mahnmal und Bildungsstätte. Ziel des Museums ist es, die Schrecken des Krieges zu dokumentieren und die Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung sowie die Umwelt zu verdeutlichen. Durch Fotografien, Dokumente und Ausstellungsstücke wird die Geschichte Vietnams lebendig gemacht und das Ausmaß der Grausamkeit aufgezeigt.
Wo ist das Kriegsmuseum zu finden?
Das War Remnants Museum Ho Chi Minh, befindet sich im Herzen von Ho Chi Minh City, in der 28 Vo Van Tan Street, im Bezirk 3. Die zentrale Lage macht es einfach erreichbar, egal ob du zu Fuß, mit dem Taxi oder dem Bus unterwegs bist. Am einfachsten ist jedoch, wenn du dich mit einem Grab (ähnlich wie Uber) einfach direkt vor der Tür absetzen lässt. Solltest du bei Google Maps nach dem Museum suchen gib entweder „Kriegsreste Museum“ oder „War Remnants Museum“ ein.
Alternativ kannst du das Museum in Ho Chi Minh auch gut mit der Hop-On-Hop-Off-Tour* verbinden, da diese direkt vor dem Eingang hält. Sinnvoll ist diesen kulturellen Ausflug mit dem Wiedervereinigungspalast zu verbinden, der ganz in der Nähe des Kriegsmuseums ist.
Eintrittspreise und Öffnungszeiten
Der Eintrittspreis für das Kriegsmuseum beträgt 40.000 VND (~ 1,50 €), was es zu einer erschwinglichen Sehenswürdigkeit macht. Es ist täglich geöffnet von 7:30 bis 17:30 Uhr, mit einer kurzen Mittagspause von 12:00 bis 13:00 Uhr.
Plane genügend Zeit ein, um die vielen Ausstellungen und Exponate in Ruhe zu erkunden und die bewegenden Geschichten, die hier erzählt werden, auf dich wirken zu lassen. Wir selbst haben bei unserem Besuch das Ausmaß der Ausstellung etwas unterschätzt und sind durch die letzten zwei Räume fast schon gehetzt. Insgesamt waren wir ca. 3 Stunden im Museum unterwegs und haben alles auf uns wirken lassen.
Praktische Tipps für deinen Besuch
Kleidung: Generell empfiehlt es sich, dem Wetter entsprechend angezogen zu sein. Die Ausstellung ist auch im Inneren nicht klimatisiert und wird nur durch Ventilatoren "gekühlt".
Audio-Guide: Unbedingt holen! Den Audio-Guide gibt es in verschiedenen Sprachen, wir hatten einen in englischer Sprache. Wichtig zu wissen: Es gibt je Sprache nur ein paar Exemplare. Diesen erhältst du für 80.000 VND (ca. 2,50€) im Erdgeschoss nachdem du das Gebäude betreten hast.
Verpflegung: In der Nähe gibt es zahlreiche Restaurants und Cafés. Wir selbst können das Mặn Mòi - Tao Đàn empfehlen.
Was dich im War Remnants Museum Ho Chi Minh erwartet
Das Ho Chi Minh City War Museum ist ein bedeutender Ort, um die Geschichte des Vietnamkriegs zu verstehen. Die Dauer des Vietnamkriegs erstreckte sich von 1955 bis 1975 und hinterließ tiefe Spuren in dem Land. Das Museum beleuchtet die verschiedenen Aspekte des Konflikts, darunter die Opfer des Vietnamkriegs und die Auswirkungen auf die Stadt Ho Chi Minh (ehemals Saigon). Als Besucher erhältst du einen umfassenden und sehr bewegenden Einblick in das Grauen des Vietnamkriegs.
Im Museum erwarten dich diverse Ausstellungen, die von erschütternden Fotografien bis hin zu umfangreichen Dokumentationen reichen. Du wirst historische Militärfahrzeuge und -flugzeuge sehen, die im Krieg eingesetzt wurden, sowie bewegende Berichte von Überlebenden und Augenzeugen. Außerdem gibt es spezielle Abteilungen, die sich den Kriegsverbrechen und den langfristigen Folgen von Agent Orange widmen. Ein Besuch in dem Kriegsreste Museum in Ho Chi Minh bietet die Gelegenheit, mehr über diesen wichtigen Teil der Geschichte zu erfahren und die Erinnerungen an die Opfer des Vietnamkriegs zu würdigen.
Agent Orange war ein chemisches Gift, das im Vietnamkrieg von den US-Streitkräften verwendet wurde, um Pflanzen und Bäume zu zerstören. Dadurch lichteten sie den dichten Dschungel, damit die feindlichen Soldaten sich nicht verstecken und die US-Streitkräfte sie besser bekämpfen konnten. Allerdings verursachte das Gift schwere Krankheiten und gesundheitliche Probleme bei Menschen - die auch noch spätere Generationen betreffen.
Ein überraschender Aspekt, neben dem eigentlichen Gezeigten, ist, dass ein Großteil der Ausstellung ein Geschenk der Amerikaner ist. Denn der Teil, der die Fotografien des Krieges zeigt, wurde von zwei amerikanischen Kuratoren zusammengestellt und zeigt ihre eigenen sowie die Werke zahlreicher im Krieg gefallenen Journalisten und Fotografen aus der ganzen Welt.
So haben wir unseren Besuch im Ho Chi Minh Kriegsmuseum empfunden
Vorweg, wir sind mit keinerlei großen Erwartungen in das Museum gegangen und dachten eigentlich, dass wir uns einen Nachmittag mit ein wenig Kultur zu Gemüte führen – es kam überraschend anders. Zum einen hatten wir den Umfang der Ausstellung falsch eingeschätzt und zum anderen hatten wir nicht damit gerechnet so viel explizites Leid zu sehen. Natürlich ist einem bewusst, dass es sich um ein Kriegsmuseum handelt und sicherlich wird dir auch bewusst sein, dass der Vietnamkrieg alles andere harmlos war, was einem hier jedoch gezeigt wird übertrifft alles was du dir vorstellen kannst.
Die Ausstellung drinnen mit den Fotografien ist unserer Meinung nach nicht für Kinder geeignet, da hier verwundete, verstümmelte und tote Personen gezeigt werden. Hierzu gibt es im Museum selbst keinen konkreten Hinweis.
Für unseren Besuch haben wir uns einen deutschen Audio-Guide geholt, der uns durch das Ho Chi Minh Museum dirigiert und begleitet hat. Die Ausstellung beginnt bereits auf dem Platz vor Museumsgebäude und zeigt dort verschiedene Fahrzeuge, die im Vietnamkrieg von den Amerikanern eingesetzt worden sind. Gleichzeitig findest hier auch ausgemusterte Bomben, die einem dort schon vermitteln, was die Bürger erlebt haben müssen. Unscheinbar am linken Rand befinden sich die Tiger-Cages. Dabei handelt es sich nicht wirklich um Käfige für Tiger, sondern um Nachbildungen der oftmals unmenschlichen Gefängniszellen.
Von dort aus ging es weiter in die erste Etage des Ho Chi Minh Kriegsmuseums in der einem die Geschichte des Vietnamkrieges näher gebracht wird. Anhand unseres Audio Guides wurden wir mit auf eine Reise durch die Ereignisse kurz vor, während und nach dem Vietnamkrieg mitgenommen.
Der zweite Teil der Ausstellung im Ho Chi Minh Museum widmet sich dann den persönlichen Geschehnissen im Krieg und wurde wie bereits erwähnt von zwei Amerikanern kuratiert. Hierbei wurden von über 40 Reportern aus allen Ländern Bilder und Geschichten zusammengestellt, die einem das Ausmaß und die unvorstellbaren Ereignisse ganz nahebringen. Bei dem ein oder anderen Bild wird einem hier ganz anders zu Mute!
Wir haben uns bewusst gegen Bilder aus dem Inneren des Ho Chi Minh Kriegsmuseum entschieden. Zum einen aus Respekt gegenüber den Menschen, die auf den Bildern zu sehen sind, zum anderen weil wir der Meinung sind, dass diese Bilder auch nur gesehen werden sollten, wenn man dies wirklich möchte.
Ein weiterer Teil widmet sich dann dem wohl unmenschlichsten Teil des Vietnamkrieges – Operation Agent Orange. Die Auswirkungen dieser Operation der Amerikaner hinterlässt bis heute ihre Spuren. Noch immer kommen Kinder entstellt zur Welt, weil ihre Vorfahren oder ihre Heimat dem Gift ausgesetzt waren. An dieser Stelle verzichten wir darauf auf Details einzugehen – so viel sei jedoch verraten: Menschen in Horrorfilmen sind weniger entstellt.
Fazit
Wir können dir einen Besuch im War Remnants Museum empfehlen, wenn du dich mit der Geschichte des Landes und vor allem mit den Ereignissen des Vietnamkriegs auseinandersetzen möchtest. Selbst wenn nicht, schau es dir an! Sollte dir bei dem Anblick von Bildern mit Blut, entstellten Menschen oder ähnlichem anders werden, dann meide die Foto-Ausstellung des Museums lieber und schaue dir in Ruhe den Rest an. Zudem solltest du dir den Audio-Guide holen, wenn du alle Details wissen willst und nicht alle Informationen durchlesen möchtest.
In Ho Chi Minh gibt es noch viel mehr zu entdecken als nur das Kriegsreste Museum. So sind wir mit einem Hop-On-Hop-Off Bus* durch die Stadt gefahren, haben uns den Wiedervereinigungspalast angeschaut (Ticket im Busticket enthalten!) und natürlich viele kleine lokale Restaurants und Cafés erkundet. Gerade die Cafés sind immer wieder ein neues Abenteuer, denn Vietnamesischer Kaffee ist etwas ganz besonders.