// Zuletzt aktualisiert September 8, 2024
Ayutthaya in Thailand – die ehemalige Hauptstadt des Königreichs Siam – steckt voller faszinierender Geschichten, beeindruckender Tempel und verborgener Geheimnisse, die wir bei unserem Besuch vor Ort hautnah erlebt haben. In diesem Artikel teilen wir unsere persönlichen Erfahrungen und geben dir die besten Tipps, um das Beste aus deiner Reise herauszuholen.
Kurzer Überblick zu Ayutthaya
Ayutthaya, einst die glanzvolle Hauptstadt des Königreichs Siam (heute Thailand), war zwischen 1351 und 1767 eines der bedeutendsten politischen und kulturellen Zentren Südostasiens. Die Stadt liegt etwa 80 Kilometer nördlich von Bangkok und ist heute ein UNESCO-Weltkulturerbe. Die beeindruckenden Tempelruinen und Paläste zeugen von der einstigen Macht und Pracht dieser historischen Metropole.
Wichtige Infos auf einen Blick
Lage: 1 Stunde nördlich von Bangkok (ideal für einen Tagesausflug).
Bekannt für: Ruinen von Tempeln, Buddha-Statuen und die prächtigen Chedis.
Beste Reisezeit: November bis Februar, wenn das Wetter kühler ist.
Dauer: Tagesausflug möglich - eine Übernachtung gibt mehr Zeit zur Erkundung.
Kosten: Eintritt in die meisten Tempelanlagen beträgt etwa 50 Baht (ca. 1,30 €).
Warum du die ehemalige Stadt der Könige besuchen solltest
Ayutthaya bietet eine einzigartige Gelegenheit, Thailands faszinierende Geschichte zu entdecken. Die beeindruckenden Ruinen vermitteln einen guten Einblick in das religiöse und königliche Leben des alten Siam und machen die Stadt zu einem unverzichtbaren Ziel für Kultur- und Geschichtsinteressierte.
Sehenswürdigkeiten in Ayutthaya
In Ayutthaya gibt es unzählige Tempelruinen, die die einstige Pracht des Königreichs Siam widerspiegeln. Obwohl viele Tempel ihren ganz eigenen Charme haben, ist es nicht notwendig, alle zu besuchen – denn irgendwann ähneln sich die Bauwerke für die meisten Besucher, so erging es uns zumindest. Um dir Zeit zu sparen, haben wir die spannendsten, schönsten und bedeutendsten Tempel in unseren Empfehlungen zusammengefasst.
Der Eintritt in die meisten Tempel beträgt etwa 50 Baht (ca. 1,30 €) pro Person für Ausländer, während Thailänder weniger zahlen. Ausnahmen bilden der Wat Lokaya Sutharam und Wat Wort Pho, die kostenlos zugänglich sind.
Plane deine Besuche im Voraus und beschränke dich auf die wichtigsten Anlagen. Eine geführte Tour* ist dabei eine gute Möglichkeit, mehr über die Geschichte und Bedeutung der Tempel zu erfahren. Am besten besuchst du die Tempel frühmorgens oder am späten Nachmittag, um den großen Touristenmassen zu entgehen. Wir selbst hatten sogar das Glück, kurz vor Schließung eine der Anlagen ganz für uns allein zu haben!
Chedi: Ein Chedi ist ein buddhistisches Bauwerk, das meistens die Form eines glockenförmigen Turms hat. In der thailändischen Architektur werden Chedis oft als Grabmale verwendet, um heilige Reliquien oder Überreste von Königen und Mönchen zu beherbergen.
Prang: Ein Prang ist ein turmartiges Bauwerk, das in der thailändischen Architektur vor allem im Zusammenhang mit Tempeln steht. Es hat oft einen schmalen, hohen Turm und symbolisiert den heiligen Berg Meru, der im Buddhismus als Zentrum des Universums gilt.
Wat Phra Si Sanphet
Wat Phra Si Sanphet war der wichtigste Tempel der königlichen Familie und befindet sich auf dem weitläufigen Gelände des alten Königspalastes. Berühmt ist er für seine drei großen Chedis, die die Asche von Königen beherbergen. Auch wenn die Chedis gut erhalten sind, bedarf es einer gewissen Vorstellungskraft, um sich das Ausmaß der ursprünglichen Bauten vor Augen zu führen. Eine Hilfe bietet der Miniatur-Nachbau, den du an einem kleinen Teich direkt gegenüber des Eingangs findest. Er gibt einen anschaulichen Überblick darüber, wie prächtig die Anlage einst war.
Erbaut: 15. Jahrhundert
Besonderheit: Drei Chedis, die Überreste von Königen enthalten
Eintritt: 50 Baht (~1,30 €)
Warum es sich lohnt: Symbolisiert die einstige Pracht und bietet einen tiefen Einblick in die thailändische Geschichte.
Wat Mahathat
Wat Mahathat ist besonders bekannt für den Buddha-Kopf, der in den Wurzeln eines Banyanbaums eingewachsen ist – das wohl bekannteste und am häufigsten auf Instagram geteilte Bild aus Ayutthaya. Entsprechend voll ist diese Tempelanlage, die sich am Rand des Bueng Phra Ram Parks befindet. Doch neben dem berühmten Buddha-Kopf gibt es noch viel mehr zu entdecken: Die weitläufigen Ruinen des einstigen religiösen Zentrums beherbergen beeindruckende Prangs und waren einst Heimat für heilige Reliquien Buddhas.
Erbaut: 14. Jahrhundert
Besonderheit: Buddha-Kopf im Baum
Eintritt: 50 Baht (~1,30 €)
Warum es sich lohnt: Historisch bedeutend und gut geeignet, um mehr über die religiöse Bedeutung Ayutthayas zu lernen.
Wat Lokaya Sutharam
Wat Lokaya Sutharam ist vor allem für seinen 37 Meter langen liegenden Buddha bekannt, unser erster Stopp, da er in der Nähe unserer Unterkunft* lag. Abgesehen von der Statue sind die Ruinen kaum erhalten, was es schwer macht, sich die ursprüngliche Tempelanlage vorzustellen. Trotzdem ist es ein ruhiger Ort, oft weniger überlaufen als andere Tempel in Ayutthaya.
Besonderheit: 37 Meter langer liegender Buddha
Eintritt: Kostenlos
Warum es sich lohnt: Ein beeindruckendes Stück Geschichte, das sich von den typischen stehenden Buddha-Statuen abhebt.
Tipp: Mit dem Fahrrad durch die Gegend fahren und weitere, weniger besuchte Tempel erkunden u.a. den Wat Worachettharam.
Wat Phra Ram
Wat Phra Ram ist ein kleinerer Tempel in der Nähe des Königspalastes, bekannt für seinen zentralen Prang und die umgebenden Chedis. Er liegt nur etwa 2 Minuten mit dem Fahrrad von Wat Phra Si Sanphet entfernt – einfach dem Weg gegenüber des neuen Tempels folgen und an der Straße rechts abbiegen. Besonders bei Sonnenuntergang, wenn man den Tempel für sich alleine hat, ist es ein wunderbarer Ort, um neben der beeindruckenden Tempelanlage auch zahlreiche Vögel und andere Tiere zu beobachten.
Erbaut: Spätes 14. Jahrhundert
Besonderheit: Zentraler Prang und mehrere Chedis
Eintritt: 50 Baht (~1,30 €)
Warum es sich lohnt: Ruhiger und kleiner als andere Tempel, ideal für eine kurze Erholungspause.
Tipp: Kurz vor Schließung besuchen – oft hat man den Tempel für sich allein, so wie wir.
Wat Ratchaburana
Dieser Tempel wurde von König Borommarachathirat II zu Ehren seiner Brüder erbaut, die um den Thron kämpften und im diesem Kampf ihr Leben ließen. Der gut erhaltene Prang und die Funde in der Krypta machen ihn besonders sehenswert.
Erbaut: 1424
Besonderheit: Prang und wertvolle Artefakte in der Krypta
Eintritt: 50 Baht (~1,30 €)
Warum es sich lohnt: Der Tempel bietet eine interessante Mischung aus Architektur und Geschichte.
Tipp: Zeit nehmen, um die Artefakte zu erkunden, die im Ayutthaya Nationalmuseum ausgestellt sind.
Bueng Phra Ram Park
Ein entspannter Park rund um den gleichnamigen See, ideal für Spaziergänge oder Fahrradtouren zwischen den Tempeln. Der Park war ursprünglich ein königlicher Sumpf und bietet eine grüne Oase inmitten der historischen Ruinen.
Besonderheit: Grüner Park mit See, ideal für Erholung
Eintritt: Kostenlos
Warum es sich lohnt: Eine ruhige Alternative zu den belebten Straßen, perfekt, um zwischen den Tempelbesichtigungen zu entspannen.
Tipp: Den Park als Verbindung nutzen, wenn man verschiedene Tempel in der Nähe besichtigt u.a. Wat Phra Si Sanphet, Wat Mahathat und Wat Ratchaburana.
Hotels in Ayutthaya: Die passende Unterkunft für dich finden
In Ayutthaya gibt es eine große Auswahl an Unterkünften, die für jeden Geldbeutel etwas bieten – egal, ob du ein günstiges Hostel, ein preiswertes Guesthouse oder ein luxuriöses Hotel suchst. Wir selbst haben uns für das Baan Tye Wang Guesthouse* entschieden und hatten dort eine wunderbare Zeit.
Das Guesthouse liegt etwas abseits vom Stadtzentrum, was für uns jedoch perfekt war. Nach der Hektik in Bangkok war es genau der richtige Ort, um abzuschalten und zur Ruhe zu kommen. Besonders der grüne Garten direkt vor unserem Zimmer, mit einladenden Sitzgelegenheiten und Blick auf einen ruhigen Flussarm, machten es uns leicht, nach unseren Erkundungstouren in Ayutthaya zu entspannen.
Unser Zimmer war geräumig, mit einem großen und bequemen Bett, Klimaanlage und einer Outdoor-Dusche. Ein weiteres Highlight war das Frühstück: Hier konnten wir zwischen traditionellen thailändischen Gerichten wie Reissuppe oder Fleischspießen und einem klassischen europäischen Frühstück wählen. Dazu gab es ein kleines Buffet mit Brot, Cornflakes, Kaffee und Tee – perfekt, um den Tag gemütlich zu starten.
Besonders praktisch fanden wir auch, dass Fahrräder kostenlos zur Verfügung gestellt wurden. Die Räder waren zwar schon etwas in die Jahre gekommen, aber sie haben uns zuverlässig durch die Tempelruinen von Ayutthaya gebracht – ohne dass wir uns Gedanken über Verleihpreise oder -anbieter machen mussten.
Alles in allem war das Baan Tye Wang Guesthouse* für uns die perfekte Wahl: ruhig, erholsam und mit einem tollen Preis-Leistungs-Verhältnis. Wir haben im Juli für unser Doppelzimmer nur 55 € pro Nacht bezahlt, was angesichts des tollen Service und der schönen Umgebung wirklich ein Schnäppchen war.
Wenn du also nach einem Ort suchst, an dem du nach deinen Touren durch Ayutthaya abschalten kannst, ist dieses Guesthouse genau das Richtige für dich!
Anreise nach Ayutthaya ab Bangkok
Für unsere Anreise nach Ayutthaya hatten wir ursprünglich vor, den Zug von der Krung Thep Aphiwat Central Terminal Station (direkt am Chatuchak Markt) zu nehmen. Dort gibt es komfortable Züge mit 2. oder 1. Klasse, aber unser perfekter Plan musste spontan angepasst werden. Als wir am Ticketschalter standen, erklärte man uns, dass der nächste Zug in der gewünschten Klasse erst in vier Stunden fahren würde. Uns wurde schnell weitergeholfen, denn in nur 20 Minuten fuhr ein 3. Klasse Zug von der gegenüberliegenden Bang Sue Junction ab – eine perfekte Lösung für uns.
3. Klasse in Südostasien kann alles heißen, aber wir hatten eine überraschend angenehme und authentische Erfahrung. Die Sitze waren einfach, aber für die einstündige Fahrt ausreichend bequem. Wir konnten die Fenster ganz, sodass wir frische Luft und den Ausblick auf die Landschaft genießen konnten. Die Ventilatoren an der Decke sorgten zudem für eine weitere angenehme „Abkühlung“, sodass die fehlende Klimaanlage kein Problem darstellte.
Die Zugfahrt selbst kostete uns nur 14 Baht pro Person (ca. 0,40 €) ab Bang Sue Junction, was unglaublich günstig ist. Da so viele Züge täglich nach Ayutthaya fahren, kannst du dein Ticket einfach vor Ort kaufen, ohne dir Sorgen um eine Reservierung machen zu müssen.
Während der Fahrt kamen immer wieder Verkäufer durch den Zug, die Getränke und Snacks zu wirklich günstigen Preisen anboten. Eine Flasche Wasser kostete bspw. nur 10 Baht (ca. 0,30 €).
In Ayutthaya angekommen, erwartete uns der kleine Bahnhof auf der anderen Seite des Flusses vom Bueng Phra Ram Park. Von dort aus nahmen wir ein Grab, das uns innerhalb von 15 Minuten bequem zu unserem Baan Tye Wang Guesthouse* brachte. Die Mitarbeiter am Bahnhof sprechen gut Englisch und uns wurde einfach und schnell geholfen (sowohl in Bangkok als auch in Ayutthaya).
Möglichkeiten, wie du von Bangkok nach Ayutthaya kommen kannst
Zug
Abfahrt: Krung Thep Aphiwat Central Terminal Station oder Bang Sue Junction
Dauer: Etwa 1 Stunde
Kosten: Ab 14 Baht (~0,40 €) pro Strecke (3. Klasse)
Tipp: Tickets vor Ort kaufen, Reservierung nicht notwendig.
Grab/Taxi
Kosten: Ab ca. 1.000 Baht (~25 €)
Dauer: Etwa 1,5 Stunden, je nach Verkehr
Tipp: Ideal, wenn es schnell gehen muss.
Bus
Abfahrt: Mochit Bus Terminal
Dauer: 1,5-2 Stunden
Kosten: Ca. 50-70 Baht (~1,30-2 €)
Boot
Abfahrt: Private Flussfahrten, meist als Teil eines Tagesausflugs
Dauer: Ca. 3-4 Stunden
Kosten: Etwa 1.500 Baht pro Person (Touren)
Wie du Ayutthaya in Thailand am einfachsten erkunden kannst
Während unseres Aufenthalts in Ayutthaya haben wir uns hauptsächlich mit dem Fahrrad fortbewegt, was sich als die beste und flexibelste Option herausgestellt hat. In unserem Baan Tye Wang Guesthouse* wurden uns die Fahrräder kostenlos zur Verfügung gestellt – zwar schon etwas älter, aber sie haben ihren Zweck mehr als erfüllt. Mit dem Fahrrad konnten wir die verschiedenen Tempel problemlos erreichen und auch die weniger bekannten Ecken der Stadt erkunden.
Für alle, die kein Fahrrad im Hotel bekommen, gibt es viele lokale Vermietungen, bei denen du dir nicht nur Fahrräder, sondern auch Roller ausleihen kannst. Ein Roller macht die Erkundung noch einfacher, besonders wenn du größere Strecken zurücklegen möchtest oder weniger Zeit hast.
Das Thanam View Restaurant liegt an einer Hauptstraße, bietet aber hinten eine Terrasse mit Blick auf den beleuchteten Wat Phutthai Sawan. Solides, preiswertes Essen, Live-Musik und eine entspannte Atmosphäre – und wir waren die einzigen Touristen vor Ort.
Zu Fuß durch Ayutthaya zu gehen, können wir hingegen nicht empfehlen. Es gibt kaum Bürgersteige, und die Distanzen zwischen den Tempeln sind oft größer, als sie auf den ersten Blick erscheinen. Wenn du lieber eine motorisierte Alternative suchst, sind TukTuks eine gute Möglichkeit, dich durch die Stadt zu bewegen. Sie sind überall verfügbar, aber achte darauf, die Preise vorher auszuhandeln. So bist du in Ayutthaya auf jeden Fall flexibel unterwegs!