// Zuletzt aktualisiert November 4, 2025
Nach der Landung sofort online sein, sich ein Taxi rufen, der Unterkunft schreiben – mit dem oft langsamen oder eingeschränkten WLAN am Flughafen kann das schnell nervenaufreibend werden. Deshalb gehört das Besorgen einer SIM Karte im Ausland für viele Reisende zu den ersten Schritten nach der Ankunft, auch für uns. Die Frage ist nur: Wie kommst du am besten online?
Die Möglichkeiten sind vielfältig: Du kannst dir am Reiseziel eine lokale SIM Karte holen, eine eSIM schon vor der Abreise buchen, das Roaming deiner deutschen Karte nutzen oder ein Pocket WiFi verwenden, mit dem du mehrere Geräte gleichzeitig verbindest. Jede Variante hat ihre eigenen Vor- und Nachteile, von Preis und Flexibilität bis hin zum Aufwand bei der Einrichtung. Nach etlichen Reisen teilen wir hier unsere Erfahrungen: Wie du am einfachsten an eine SIM Karte auf Reisen kommst, worauf du beim Kauf achten solltest und wann Alternativen wie eSIM oder Roaming die bessere Wahl sind.
SIM Karten im Ausland: Welche Optionen habe ich?
Es gibt nicht die eine perfekte Lösung, um unterwegs online zu bleiben – vielmehr hängt es von deinem Reiseziel, deiner Reisedauer und deinem Datenverbrauch ab. Damit du leichter vergleichen kannst, haben wir die gängigsten Optionen mit ihren Vor- und Nachteilen in einer Übersicht für dich zusammengestellt:
| Option | Vorteile | Nachteile |
|---|---|---|
| 1. Lokale SIM Karte | ✔️ meist günstigste Lösung ✔️ Beste Wahl, wenn du viel Datenvolumen brauchst | ❌ Registrierung & Wartezeit ❌ nicht immer direkt am Flughafen verfügbar |
| 2. eSIM (Airalo*, Holafly*, Saily*, Mobimatter*) | ✔️ Bequem und sofort nutzbar ✔️ Ideal für Rundreisen oder bei mehreren SIM Karten | ❌ Oft teurer als lokale SIM Karten |
| 3. Roaming mit deiner deutschen SIM Karte | ✔️ In der EU ohne Zusatzkosten ✔️ Praktisch für Kurztrips oder als Backup-Lösung | ❌ Außerhalb der EU extrem teuer |
| 4. Alternative: Pocket WiFi | ✔️ Router für mehrere Geräte ✔️ oft mit großem oder unbegrenztem Datenvolumen ✔️ Sinnvoll für Gruppenreisen und digitale Nomaden | ❌ Teurer, Akkuabhängig, zusätzliches Gerät |
Schauen wir uns die Optionen im Detail an – mit Tipps, worauf du achten solltest und wann welche Lösung sinnvoll ist.
1. Lokale SIM Karte im Ausland kaufen
Lokale SIM Karten sind meistens die günstigste Option, wenn es um mobiles Internet im Ausland geht. Vor allem bei längerem Aufenthalt oder hohem Datenverbrauch sparst du im Vergleich zu einer eSIM meist deutlich. Der Nachteil: Der Kauf ist oft mit etwas mehr Aufwand verbunden. Je nach Land brauchst du eine Registrierung mit Pass, musst dich durch Sprachbarrieren schlagen und herausfinden, welcher Anbieter das beste Netz hat.
Gut zu Wissen: Nicht unbedingt ein Nachteil aber etwas, was uns immer wieder aufgefallen ist. Gerade in Ländern in denen SIM Karten günstig sind, wirst du mit Werbe-SMS vollgemüllt oder erhältst sogar Anrufe. Dabei handelt es sich in der Regel nicht um Spam, sondern um Angebote der Anbieter - nervig werden kann es trotzdem.
Lokale SIM Karte kaufen: so geht’s
Lokale SIM Karten bekommst du fast überall: am Flughafen, in kleinen Kiosken, Supermärkten oder in den offiziellen Stores der Netzbetreiber. Am Flughafen ist es am praktischsten, dann bist du auch gleich nach der Landung online. Allerdings sind die Preise dort oft teurer und es werden dir gerne die größtenn Pakete verkauft. Günstiger ist es meist in der Stadt direkt beim Anbieter.
In vielen Ländern bekommst du als Reisender automatisch eine Touristen SIM Karte angeboten. Diese Tarife sind speziell auf Urlauber zugeschnitten: meist Prepaid, mit einem festen Datenvolumen (z.B. 10 oder 20 GB) und einer klaren Laufzeit (z.B. 14 oder 30 Tage). Praktisch, weil du dich nicht um Kündigungen kümmern musst, nach Ablauf läuft die Karte einfach aus.
Checkliste: Worauf du beim SIM Karten Kauf achten solltest
Manche Anbieter verkaufen lokale SIM Karten schon vorab online, die du dir nach Hause schicken lassen kannst. Das ist allerdings nicht für alle Länder möglich und oft teurer als vor Ort. Außerdem muss diese rechtzeitig bestellt werden!


2. eSIM vorab buchen
eSIMs sind die schnellste Möglichkeit, um direkt nach der Landung online zu sein. Du kaufst den Tarif schon vor der Reise bei einem Anbieter wie Airalo*, Holafly*, Saily* oder Mobimatter* und aktivierst ihn über ihre App oder einen QR-Code. Kein Schlange stehen im Shop, keine Registrierung – einfach installieren und loslegen. Der Nachteil: Bei viel Datenvolumen sind eSIMs oft teurer als lokale SIM Karten.
Checkliste: Worauf du beim eSIM Kauf achten solltest
3. Roaming mit deiner deutschen SIM Karte
Die einfachste Lösung: Du nutzt einfach deine bestehende deutsche SIM Karte im Ausland weiter. Innerhalb der EU ist das praktisch, denn dank „Roam like home“ fallen keine zusätzlichen Kosten an – du surfst zu denselben Konditionen wie daheim. Außerhalb der EU sieht es allerdings anders aus: Hier verlangen viele Anbieter enorm hohe Gebühren für wenig Datenvolumen. In New York City habe ich für nur eine Woche mit minimalem Datenverbrauch fast 20 € bezahlt. Roaming ist deshalb nur als Notlösung sinnvoll, aber eine wichtige Option. Du willst nicht wie wir abends am Busbahnhof in Kapstadt mit Gepäck und ohne Internet dastehen – in so einem Augenblick greift man doch gerne auf Datenroaming zurück.
Checkliste: Worauf du beim Roaming achten solltest
Unser Tipp: Lass deine deutsche SIM als Backup aktiv (Stichwort Dual-SIM), aber schalte Datenroaming ab. So kannst du weiterhin SMS empfangen (z. B. für TANs), ohne horrende Kosten zu riskieren.
4. Alternative: Pocket WiFi
Eine weitere Möglichkeit für mobiles Internet unterwegs ist ein sogenanntes Pocket WiFi. Dabei handelt es sich um einen kleinen mobilen Router, der ein eigenes WLAN-Netz aufspannt. Du kannst dich mit deinem Smartphone, Laptop oder mehreren Geräten gleichzeitig verbinden – so, als würdest du zuhause im WLAN sitzen.
Der größte Vorteil: Du kannst mehrere Geräte parallel nutzen und musst in deinem Handy keine neue SIM oder eSIM einrichten, sondern verbindest dich einfach per WLAN. Gerade für Gruppen, Familien, Camper oder wenn du viel mit Laptop arbeitest, ist das praktisch. Wichtig zu wissen: Das Pocket WiFi selbst braucht natürlich auch eine SIM oder eSIM. Bei gemieteten Geräten ist das meist bereits eingerichtet, du musst dich darum also nicht kümmern. Kaufst du dir allerdings ein eigenes Gerät (z.B. bei Amazon*), musst du zusätzlich eine lokale SIM Karte besorgen und einsetzen.
Wo bekommst du Pocket WiFi?
Pocket WiFi kannst du auf verschiedene Arten organisieren:
- Direkt am Flughafen: viele internationale Airports haben Schalter, an denen du Geräte mieten kannst (inkl. SIM).
- Über Online-Buchungen vor der Reise: Die Anbieter liefern dir das Gerät oft ins Hotel oder an den Flughafen.
- Als Kaufgerät: lohnt sich nur, wenn du es regelmäßig nutzt. Bei Amazon* bekommst du Router, die du mit einer lokalen SIM betreiben kannst.
Pocket WiFi ist praktisch für Gruppen oder Langzeitreisende, gehört aber nicht zu den einfachsten Lösungen. Für Alleinreisende sind SIM oder eSIM meist die unkompliziertere und günstigere Wahl.
Checkliste: Worauf du beim Pocket WiFi achten solltest
Welche Lösung ist für dich die beste?
Am Ende hängt es stark von deinem Reisetyp und deinem Reiseziel ab, welche Lösung am meisten Sinn macht. Eine pauschale Empfehlung unsererseits gibt es nicht, aber aus unseren Erfahrungen hat sich Folgendes bewährt:
- Lokale SIM Karte: Perfekt für längere Aufenthalte in Ländern mit günstigen Mobilfunktarifen (u.a. Südostasien, Lateinamerika, Afrika). Bietet viel Datenvolumen zum besten Preis.
- eSIM: Die bequemste Lösung für kurze Aufenthalte, Business-Trips oder wenn du einfach sofort online sein willst. Kein Kartenwechsel, alles digital.
- Roaming: Ideal für Kurztrips in der EU. Du nutzt deine deutsche SIM weiter, ohne Zusatzkosten oder Aufwand.
- Pocket WiFi: Lohnt sich für Gruppenreisen, Teamarbeit oder wenn du mehrere Geräte gleichzeitig zuverlässig online haben musst.
Unsere Erfahrungen mit SIM Karten auf Reisen + Setup
Für uns als Digitale Nomaden gehört mobiles Internet einfach dazu – sei es, um mit Familie und Freunden in Kontakt zu bleiben, zu arbeiten oder uns vor Ort zu orientieren. Kurz gesagt, um den Alltag zu bestreiten! In den letzten Jahren haben wir viele verschiedene Optionen ausprobiert und inzwischen eine Kombination gefunden, die für uns am besten funktioniert:
- Lokale SIM Karten: Lange Zeit war das unsere Standardlösung, besonders dort, wo lokale Tarife deutlich günstiger sind als eSIMs. Oft kaufen wir die Karten direkt am Flughafen, wenn wir sofort online sein müssen. Ist der Preis dort jedoch deutlich höher (was wir natürlich vorher recherchiert haben), warten wir bis zur Stadt und holen uns die SIM im offiziellen Shop. Für die erste Orientierung reicht in der Regel auch das WLAN in der Unterkunft.
- eSIM: Inzwischen greifen wir immer öfter zu eSIMs. Besonders nach langen Flügen, wenn wir keine Lust haben, in Shops anzustehen oder wenn die Tarife sogar günstiger sind als vor Ort (wie zum Beispiel in Japan). Der größte Vorteil: Wir sind direkt nach der Landung online und können ohne Umwege zur Unterkunft oder ins nächste Taxi springen. Bequemer geht es kaum.
- Deutsche SIM Karte: Unsere deutsche SIM behalten wir, vor allem damit wir SMS empfangen können (u.a. TANs fürs Online-Banking). Aktiv nutzen wir sie allerdings kaum noch. Wir haben den Tarif auf Prepaid umgestellt und laden nur auf, wenn wir in Deutschland oder innerhalb der EU unterwegs sind.
Pocket WiFi haben wir bisher nie gebraucht. Wir achten bei der Unterkunftsauswahl stark auf schnelles, stabiles WLAN und unterwegs sind wir eher moderat online - schließlich reisen wir nicht, um permanent am Handy zu hängen.
FAQ: Häufig gestellte Fragen zu SIM Karten auf Reisen
Welche SIM Karte kann ich weltweit nutzen?
Es gibt sogenannte Global SIM Karten oder eSIM, die in vielen Ländern funktionieren. Sie sind praktisch für Weltreisen, aber meistens teurer und nicht immer mit der besten Netzqualität. Günstiger ist es fast immer, pro Land eine lokale SIM oder eSIM zu nutzen.
Wie viel Datenvolumen brauche ich für Reisen?
Das hängt stark von deiner Nutzung ab. Für Navigation, WhatsApp und ein bisschen Social Media reichen in der Regel 3 bis 5 GB pro Woche. Wenn du viel streamst, Videos hochlädst oder arbeitest, solltest du deutlich mehr einplanen (10-20 GB oder mehr pro Woche). Du kennst dein Nutzungsverhalten letztlich aber am Besten.
Wie funktioniert eine Travel SIM Karte?
Eine Travel SIM oder Travel eSIM wird von speziellen Anbietern verkauft. Du kaufst sie vorab online, wählst ein Paket für dein Reiseziel und aktivierst sie dann im Ausland. Sie nutzen Partnernetze vor Ort, sodass du direkt nach Ankunft online bist – ohne Shop oder Registrierung im Land.
Was ist eine Touristen SIM Karte?
Touristen SIM Karten sind speziell auf Reisende zugeschnittene Tarife, die du oft direkt am Flughafen bekommst. Sie sind meist Prepaid, haben ein festes Datenvolumen und eine bestimmte Laufzeit.
Was muss ich machen, damit mein Handy im Ausland funktioniert?
Stelle sicher, dass dein Handy keinen SIM Lock hat und für alle Netze freigeschaltet ist. Schalte Roaming nur ein, wenn du es wirklich nutzen willst. Wenn du eine lokale SIM oder eSIM kaufst, musst du sie wie gewohnt installieren bzw. ins Handy einsetzen und aktivieren. Am Ende dein Mobilfunknetz noch auf die lokale SIM umstellen und fertig.
Kann ich am Flughafen SIM Karten kaufen?
Ja, fast immer. Das ist praktisch, wenn du sofort online sein willst. Allerdings sind die Preise am Flughafen oft höher als in der Stadt, und es werden gerne die größten Pakete verkauft. Günstiger ist es meist, in einen offiziellen Store zu gehen – wenn du die Zeit hast.
